| # taz.de -- Kommentar Spionage-Abkommen: No Spy? No Truth! | |
| > Die Bundesregierung hat den eigenen Wunsch nach einem No-Spy-Abkommen als | |
| > Fakt ausgegeben. Die Öffentlichkeit darf sich damit nicht mehr | |
| > zufriedengeben. | |
| Bild: So idyllisch, die Radarkuppeln des BND in der Abendsonne. Da kann man Wun… | |
| Bis heute gibt es kein No-Spy-Abkommen mit den USA, obwohl es die | |
| CDU-geführte Bundesregierung im Wahlkampf 2013 als fast schon sicher | |
| präsentierte. Wie sich [1][jetzt herausstellte], hat sie dabei die deutsche | |
| Öffentlichkeit massiv getäuscht. | |
| Bisher gab es zwei Lesarten, warum ein solches Abkommen scheiterte. | |
| Überwiegend wurde darauf verwiesen, dass sich in den USA die Stimmung | |
| änderte. Denn plötzlich hätten auch viele andere befreundete Staaten eine | |
| Zusicherung verlangt, dass sie nicht ausspioniert werden. Skeptiker | |
| glaubten dagegen an ein perfides Manöver der Amerikaner. Deren Angebot | |
| eines No-Spy-Abkommen sei nie ernst gemeint gewesen. | |
| Beide Interpretationen waren falsch. Vielmehr gab es nie ein amerikanisches | |
| Angebot, und das Weiße Haus hat den Deutschen auch nie entsprechende | |
| Hoffnungen gemacht. Die Bundesregierung hat den eigenen Wunsch als Fakt | |
| ausgegeben und so die teilweise aufgewühlte Stimmung nach den | |
| Snowden-Enthüllungen beruhigt. | |
| Auch in der Koalitionsvereinbarung mit der SPD findet sich Ende 2013 noch | |
| die Ankündigung eines No-Spy-Abkommens. Wurde also auch die SPD-Spitze | |
| hinters Licht geführt? Oder hat Sigmar Gabriel das Täuschungsmanöver | |
| mitgemacht, um bei der SPD-internen Urabstimmung über die Koalition zu | |
| punkten? | |
| Die Enthüllungen müssen für die weitere Aufklärung Folgen haben. Die | |
| Abgeordneten im Bundestag und die Öffentlichkeit dürfen sich nicht mehr mit | |
| Erklärungen der Regierung zufriedengeben. Wie wir jetzt (wieder einmal) | |
| sehen, sind diese nicht unbedingt belastbar. Auf den Tisch müssen die | |
| internen Unterlagen, die meist deutlich aussagekräftiger sind – wie jetzt | |
| auch der deutsch-amerikanische Mailverkehr über das von der Bundesregierung | |
| gewünschte No-Spy-Abkommen zeigt. | |
| 10 May 2015 | |
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| ## AUTOREN | |
| Christian Rath | |
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