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# taz.de -- Kommentar Departementswahlen in Frankreich: La Grande Nation wählt…
> Nicht der FN, sondern die UMP erobert die Departements. Die Sozialisten
> reden sich die Verluste schön. Dabei ist der Rechtsruck keine
> vorübergehende Sache.
Bild: Nichts hat er verstanden, der Ex-Präsident Nicolas Sarkozy.
Der rechtsextreme Front National (FN) von Marine Le Pen kann sich bei den
Departementswahlen nicht damit brüsten, die stärkste Partei Frankreichs zu
sein. Statt 30 erhielten sie „bloß“ 25 Prozent. Das ist kein Grund zur
Entwarnung und relativiert in keiner Weise den Vormarsch des FN, der am
nächsten Sonntag in hunderten von Wahlkreisen, meistens auf Kosten der
gespaltenen Linken, zu Stichwahlen antreten und dabei viele Sitze, wenn
nicht sogar das eine oder andere Departement erobern wird.
Lange hatte man sich in Frankreich damit beruhigt, dass die
Rechtsextremisten in einigen wenigen Hochburgen spektakuläre Resultate
erzielen konnten. Bleibende Schäden würden sie schon nicht anrichten. Die
bürgerlichen Parteien betrachteten die Wähler und Wählerinnen ein wenig wie
laut schreiende ungezogene Kinder.
„Das wird ihnen schon vergehen“, hoffte man. Doch jetzt zeigt sich, dass
der FN überall im Land (und in den Köpfen) Wurzeln gefasst hat. Der
Rechtsruck in Frankreich ist keine vorübergehende Sache.
Die Sozialisten betonten am Wahlabend, dass der FN immerhin nicht den
großen Sieg errungen habe. Das ist ein schwacher Trost angesichts der
massiven Verluste, und vor allem eine Ausrede, um das eigene Versagen zu
verdrängen.
Eindeutiger Sieger nun ist die bürgerliche Rechte. Die konservative UMP
erobert die meisten Regionen zurück, welche sie in den vergangenen Jahren
an die Linke verloren hatte. Selbstherrlich wie eh und je biederte sich
UMP-Chef Nicolas Sarkozy an die Ultrarechten an: „Den FN-Wählern sage ich:
Wir verstehen eure Wut.“ Und fügt hinzu, dass der FN und die extreme Linke
das gleiche Programm hätten. Er hat noch immer nichts verstanden.
23 Mar 2015
## AUTOREN
Rudolf Balmer
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