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# taz.de -- Zentralrat der Muslime trifft AfD: Die Spitzen sind sich uneins
> Frauke Petry will den Zentralrat der Muslime treffen,
> Bundesvorstandsmitglied Alice Weidel zieht ihre Zusage zurück. Wegen
> eines NSDAP-Vergleichs.
Bild: Aiman Mazyek will wissen, warum die AfD keine Muslime mag
Berlin taz/rtr/dpa | Die Spitzen der rechtspopulistischen AfD und des
Zentralrats der Musime werden sich am kommenden Montag zu einer Aussprache
in Berlin treffen. Eine Sprecherin des Zentralrats sagte am Mittwoch, der
von der AfD gemachte Terminvorschlag sei angenommen worden. Der
Zentralrats-Vorsitzende Aiman Mazyek hat die AfD-Spitze zu einem Gespräch
aufgefordert, um über die ablehndene Haltung der Partei gegenüber dem Islam
zu sprechen. Der stellvertretende AfD-Vorsitzende Albrecht Glaser sagte, er
und Parteichefin Frauke Petry wollten an dem Gespräch teilnehmen.
Mazyek wirft der AfD vor, sie sei die erste Partei seit Hitlers NSDAP, die
eine ganze Religionsgemeinschaft diskriminiere. „Wir wollen wissen: Warum
hassen Sie uns Muslime?“, begründete er den Gesprächswunsch mit der AfD.
Die AfD wertet den Islam in ihrem Parteiprogramm als nicht zu Deutschland
gehörend. Bei ihrem Parteitag Anfang Mai forderten die Delegierten eine
Reihe von Einschränkungen für Muslime wie Verbote von Minaretten und der
Vollverschleierung. In Erfurt will die Thüringer AfD den Bau einer Moschee
verhindern.
Während Petry und Glaser mit dem Zentralrat kommunizieren wollen, lehnt das
Bundesvorstandsmitglied Alice Weidel die Zusammenkunft ab. Der Zentralrat
wollte das Abspringen einer Teilnehmerin zunächst nicht kommentieren.
Nach einem Bericht der Bild-Zeitung hat Weidel ihre Absage mit Verweis auf
den vom Zentralratsvorsitzenden Aiman Mazyek gezogenen Vergleich zwischen
AfD und NSDAP begründet. Zudem habe sie kritisiert, dass der Zentralrat
„mitnichten alle Muslime in Deutschland“ vertrete.
## Von Storch fordert Distanzierung von Kairoer Erklärung
Der Zentralrat der Muslime hatte die AfD kurz vor ihrem Parteitag zu einem
Gespräch eingeladen. Beim Stuttgarter Parteitag hatte die AfD ein
Grundsatzprogramm beschlossen, in dem es heißt „Der Islam gehört nicht zu
Deutschland“. Die Parteispitze sagte danach ein Treffen zu. Neben
Parteichefin Frauke Petry und Bundesvorstandsmitglied Albrecht Glaser hätte
auch Alice Weidel teilnehmen sollen.
Parteivize Beatrix von Storch hat derweil ein eindeutiges Bekenntnis des
Verbandes zum Grundgesetz gefordert. „Voraussetzung für Gespräche ist die
dauerhafte und vor allem uneingeschränkte Anerkennung des Grundgesetzes und
aller Grundrechte“, sagte von Storch am Mittwoch. Mazyek sehe das
Grundgesetz bisher nur als „vorübergehend einzuhaltenden Vertrag“ an.
Von Storch forderte eine Distanzierung von der sogenannten Kairoer
Erklärung, die alle Menschenrechte unter den Vorbehalt der Scharia stelle.
„Wenn es Mazyek ehrlich meint mit einer grundgesetzkonformen Auslegung des
Islam, dann muss er sich auch von der Kairoer Erklärung distanzieren“,
sagte sie.
18 May 2016
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