Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar AfD und Muslime: Das Dialogdesaster
> Ein Treffen zwischen Frauke Petry und dem Zentralrat der Muslime endete
> schnell. An einem Dialog scheint die AfD nicht interessiert zu sein.
Bild: Zum Dialog ist sie nicht fähig: Frauke Petry bricht das Treffen mit dem …
Wie soll man mit der AfD umgehen? Man müsse sich mit ihr auseinandersetzen,
heißt es gerade seit den jüngsten Landtagswahlen immer öfter. Die AfD
hingegen beklagt immer wieder, sie werde von den Medien und den etablierten
Parteien ausgegrenzt.
Sie selbst hat aber wenig Interesse an einem Dialog. Das hat [1][das
abgebrochene Treffen] zwischen Parteichefin Frauke Petry und dem
Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, am
Montag eindrucksvoll bewiesen.
[2][Dass sich gerade die Muslime in Deutschland zum Gespräch mit der AfD
bereit erklärt haben], mag manchen verwundern. „Der Islam gehört nicht zu
Deutschland“, hatte die Partei schließlich vor einem Monat in ihr
Grundsatzprogramm geschrieben. Ein Dialog, in dem die eine Seite der
anderen die Existenzberechtigung abspricht, ist schon einigermaßen skurril.
Zumal Frauke Petry kurz vor dem Treffen in einem Interview mit der Bild am
Sonntag noch einmal die komplette Bandbreite der Islamklischees aufbot:
Kopftuch als Unterdrückungssymbol, Minarette als Untergang des Abendlandes,
Flüchtlinge als Importeure von religiösem Fanatismus.
Nach einer Stunde brach die AfD das Treffen mit dem Zentralrat der Muslime
dann ab. „Arroganz statt Augenhöhe“ warf sie dem Zentralrat in einer
anschließenden Pressekonferenz vor. Worum es ihr eigentlich ging, ist
offensichtlich. Die AfD nutzt die öffentliche Bühne für ihre islamophoben
Thesen, ohne die in Deutschland kaum noch eine Talkshow auskommt. Der
„Skandal“ war augenscheinlich kalkuliert.
Eine absurde Situation ist entstanden: Immer mehr wird der Dialog mit der
AfD gesucht, die sich dann umso vehementer beschwert, die anderen Parteien
seien nicht dialogwillig.
Daran zeigt sich einmal mehr: Die AfD ist eine Anti-Establishment-Partei.
Sie kann nur dagegen. Ihr Populismus ist eine Gefahr für die Demokratie.
Toleranz verdient er nicht.
24 May 2016
## LINKS
[1] /AfD-beim-Zentralrat-der-Muslime/!5303467
[2] /AfD-will-Zentralrat-der-Muslime-treffen/!5303861
## AUTOREN
René Wildangel
## TAGS
Schwerpunkt AfD
Frauke Petry
Zentralrat der Muslime in Deutschland
Reformationstag
Islam
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt AfD
## ARTIKEL ZUM THEMA
Reformationstag in Altdorf: Demo gegen Islamfeindlichkeit
In Altdorf sorgte der Reformationstag für Wirbel. Anti-islamische
Hasstiraden eines CSU-Politikers und Demonstrationen brachten eine volle
Kirche.
Muslimischer Alltag: Gehört Deutschland zum Islam?
Für viele scheint klar: „deutsch“ und „muslimisch“, das geht nicht
zusammen. Wir haben nach Spuren gesucht, wie dieses Land die Religion
prägt.
AfD-Landesparteitag in NRW: Rechte Nachrichtensperre
Beim Landesparteitag der AfD in NRW sollen Journalisten draußen bleiben, um
einfache Mitglieder zu „schützen“. Die Medien protestieren.
AfD-Chefin unter Druck: Meineid-Ermittlungen gegen Petry
Der Vorwurf: Frauke Petry soll vor einem Ausschuss falsche Angaben gemacht
haben. Demnächst könnte ihr die Aufhebung der Immunität drohen.
AfD beim Zentralrat der Muslime: Eklat mit Ansage
Die rechtspopulistische AfD ist beim Zentralrat der Muslime zu Besuch.
Allerdings nicht besonders lange. Die Partei bleibt bei ihrem
Antiislamkurs.
AfD und Muslime: Reden hilft
Am Montag will sich AfD-Chefin Petry mit dem Zentralrat der Muslime
treffen. Sie folgt einer klugen Einladung und spaltet die eigene Partei.
Zentralrat der Muslime trifft AfD: Die Spitzen sind sich uneins
Frauke Petry will den Zentralrat der Muslime treffen,
Bundesvorstandsmitglied Alice Weidel zieht ihre Zusage zurück. Wegen eines
NSDAP-Vergleichs.
AfD will Zentralrat der Muslime treffen: Warum hassen Sie uns?
Nachem die AfD ihr islamfeindliches Programm bekannt gab, bat der
Zentralrat der Muslime um ein Gespräch. Nun erklärte sich die Partei für
ein Treffen bereit.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.