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# taz.de -- Wiesn-Anschlag 1980 in München: Bundesanwalt prüft neue Hinweise
> Es gibt womöglich neue Indizien zum Anschlag auf das Münchner Oktoberfest
> vor 34 Jahren. Der Anwalt der Opfer stellt erneut einen Antrag auf
> Wiederaufnahme.
Bild: Der Anschlag vom 26. September 1980 forderte 13 Todesopfer.
KARLSRUHE afp/taz | Nach neuen Hinweisen prüft die Bundesanwaltschaft die
Wiederaufnahme der Ermittlungen zum Oktoberfest-Anschlag vor 34 Jahren mit
13 Toten und mehr als 200 Verletzten. Anlass sei ein Antrag des
Opferanwalts Werner Dietrich von Ende September, sagte ein Sprecher der
Bundesanwaltschaft am Montag auf Anfrage.
Die Behörde bestätigte damit einen Bericht der Süddeutschen Zeitung vom
selben Tag. Demnach soll Dietrich eine Zeugin ausfindig gemacht haben, die
einen mutmaßlichen Mittäter des Anschlags vom 26. September 1980 namentlich
benennt.
Die Ermittlungen zu dem Anschlag waren im November 1982 eingestellt worden,
weil damals laut Bundesanwaltschaft trotz 1700 Zeugenvernehmungen und über
hundert Sachverständigengutachten keine Hinweise gefunden worden seien,
dass neben dem damals ums Leben gekommenen rechtsextremen Studenten Gundolf
Köhler weiter Täter an dem Anschlagt beteiligt gewesen waren.
Der Zeitung zufolge hat die von Dietrich benannte Zeugin nun bei der
Bundesanwaltschaft ausgesagt, sie habe damals im Spind des mutmaßlichen
Mittäters bereits am Tag nach dem Anschlag Flugblätter mit einem Nachruf
auf den Attentäter Köhler gefunden - noch bevor dessen Namen öffentlich
bekannt war. Die Bundesanwaltschaft prüfe derzeit die Verlässlichkeit der
Angaben.
## Auch Stasi-Befragung 2010 blieb ohne Ergebnis
Die Bundesanwaltschaft verwies nun darauf, dass alle Ermittlungen seit 1980
keine Anhaltspunkte für mutmaßliche Mittäter erbracht hätten. Auf Antrag
des Opferanwalts seien bereits 1984 zahlreiche Nachermittlungen geführt und
27 weitere Zeugen teils mehrfach befragt worden, allerdings ohne neue
Erkenntnisse. 2010 seien dann zwei ehemalige hochrangige Offiziere des
DDR-Geheimdienstes Stasi sowie eine ehemalige Rechtsextreme befragt worden
- ebenfalls ohne Ergebnis.
Generalbundesanwalt Harald Range sei deshalb nach dem bisherigen
Erkenntnisstand nicht berechtigt gewesen, wieder förmliche Ermittlungen
aufzunehmen, wie die Behörde mitteilte. Alle neuen Hinweise würden aber
sorgfältig geprüft. [1][Erneute Ermittlungen sind schwer, weil die
Asservatenkammer mit allen Beweismitteln vernichtet wurde]. 2013 gab es
Berichte, [2][Einheiten der Nato seien beim Attentat dabei gewesen].
Der damals 21-jährige Geologiestudent und frühere Anhänger der
rechtsextremen "Wehrsportgruppe Hoffmann", Gundolf Köhler, hatte am 26.
September 1980 eine Bombe in einen Abfalleimer beim Haupteingang der Wiesn
gelegt. Dabei explodierte der Sprengsatz. Der Attentäter und zwölf weitere
Menschen starben, im Umkreis von 30 Metern wurden 211 Menschen zum Teil
schwer verletzt.
24 Nov 2014
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