| # taz.de -- Münchener Oktoberfest-Attentat: Grüne wollen Regierung verklagen | |
| > Der verheerende Bombenanschlag vor 35 Jahren gibt weiter Rätsel auf. Die | |
| > Grünen fühlen sich nun bei der Aufklärung durch die Bundesregierung | |
| > blockiert. | |
| Bild: Denkmal für das Bombenattentat am 26. September 1980 in München | |
| BERLIN/MÜNCHEN dpa | Die Grünen-Fraktion im Bundestag will gegen die | |
| Regierung vor das Verfassungsgericht ziehen, um die Herausgabe von | |
| Informationen zum Oktoberfest-Attentat von 1980 zu erzwingen. Einen | |
| entsprechenden [1][Bericht der Süddeutschen Zeitung] bestätigte ein | |
| Sprecher der Bundestagsfraktion am Freitag in Berlin der Deutschen | |
| Presse-Agentur. | |
| Hintergrund der geplanten Klage in Karlsruhe: 35 Jahre nach dem Anschlag | |
| lehne es die Regierung weiterhin ab, Angaben zu V-Leuten deutscher | |
| Geheimdienste herauszugeben, die bei der Aufklärung helfen könnten oder | |
| möglicherweise sogar selbst in das Attentat verstrickt seien. | |
| Fraktionsgeschäftsführerin Britta Haßelmann sagte der Zeitung, die | |
| offizielle Begründung, man müsse die Funktionsfähigkeit der | |
| Nachrichtendienste schützen, laufe darauf hinaus, „immer und ausnahmslos | |
| jedwede Information über die Tätigkeit von V-Leuten zu verweigern“. | |
| In einer der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Antwort des | |
| Bundesjustizministeriums vom 7. April auf die Grünen-Anfrage heißt es: Die | |
| Regierung sei „nach wie vor der Auffassung, dass Fragen zu Art und Weise | |
| der Quellenführung sowie zur V-Leute-Eigenschaft von Personen – auch wenn | |
| es sich um zeitlich weit zurückliegende Vorgänge handelt – zum Schutz der | |
| Funktionsfähigkeit der Nachrichtendienste nicht beantwortet werden können“. | |
| Der Informationsanspruch des Parlaments finde seine Grenzen „im Wohl des | |
| Bundes oder eines Landes (Staatswohl), das durch das Bekanntwerden | |
| geheimhaltungsbedürftiger Informationen gefährdet werden kann“, fügte das | |
| Ministerium unter Berufung auf eine ältere Entscheidung des | |
| Bundesverfassungsgerichts hinzu. | |
| ## Akte ist im Bundesarchiv | |
| Im Bundeskanzleramt gebe es im übrigen „keine Unterlagen mit eigenen | |
| Erkenntnissen zum Sprengstoffanschlag auf dem Oktoberfest in München am 26. | |
| September 1980“. Dort vorhandene Unterlagen spiegelten lediglich | |
| Erkenntnisse von Bundesinnenministerium, Bundesnachrichtendienst, Bundesamt | |
| für Verfassungsschutz und Generalbundesanwalt wider. Das Kanzleramt habe | |
| die Akte zu dem Attentat schon 1984 „vollständig an das Bundesarchiv | |
| abgegeben“, heißt es in der Antwort des Justizministeriums. | |
| Bei dem Münchner Anschlag von 1980 waren 13 Menschen getötet und knapp 200 | |
| verletzt worden, unter den Toten war auch der rechtsextreme Attentäter | |
| Gundolf Köhler. Da es neue Hinweise auf mögliche Mittäter gibt, hatte der | |
| Generalbundesanwalt im Dezember offiziell die Ermittlungen nach | |
| Hintermännern des größten rechtsradikalen Attentats in Deutschland wieder | |
| aufgenommen. | |
| Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung gab es mindestens drei V-Leute, | |
| die Hinweise auf Hintergründe und Hintermänner des Oktoberfest-Attentats | |
| gaben. | |
| 10 Apr 2015 | |
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| [1] http://www.sueddeutsche.de/muenchen/oktoberfest-attentat-gruene-wollen-sich… | |
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