| # taz.de -- Union und SPD einigen sich über Fracking: Verbot bis mindestens 20… | |
| > Der unkonventionelle Einsatz von Fracking wird verboten. Nur | |
| > ausnahmsweise sollen Probebohrungen möglich sein. Umweltschützer | |
| > befürchten Einstieg. | |
| Bild: Protest gegen Fracking im niedersächsischen Dudensen | |
| Berlin taz | Die Fraktionsspitzen von Union und SPD im Bundestag haben sich | |
| überraschend auf ein Gesetz zur Regelung der umstrittenen | |
| Erdgas-Fördertechnik Fracking geeinigt. Schon am Freitag soll der Bundestag | |
| endgültig darüber entscheiden. Man plane ein „Fracking-Begrenzungs-Gesetz�… | |
| sagte SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann am Dienstag. „Fracking wird damit | |
| umweltrechtlich eingehegt.“ | |
| Das in Deutschland schon erprobte konventionelle Fracking solle unter | |
| strengeren Auflagen als bisher erlaubt bleiben. Es muss künftig nach dem | |
| strengeren Wasserrecht genehmigt werden. Unkonventionelles Fracking, das | |
| vor allem bei Schiefergestein zum Einsatz kommen sollte, wird hingegen | |
| unbefristet verboten. Ausgenommen sind bis zu vier Probebohrungen, die aber | |
| nur mit Zustimmung der jeweiligen Landesregierungen erfolgen dürfen. Im | |
| Jahr 2021 soll das Verbot vom Bundestag überprüft werden. | |
| „Das ist ein Riesen-Erfolg des Parlaments“, sagte der SPD-Umweltexperte | |
| Matthias Miersch der taz. Ursprünglich war geplant, dass Unternehmen nach | |
| erfolgreichen Probebohrungen ohne Zustimmung des Bundestags automatisch | |
| auch kommerziell fracken dürfen, sofern eine Expertenkommission keine | |
| Einwände hat. Dieser Vorschlag ist nun vom Tisch. | |
| Am Nachmittag berieten die Fraktionen über den [1][Vorschlag, der der taz | |
| vorliegt (pdf-Datei).] Während er in der SPD auf breite Zustimmung stieß, | |
| gab es in der Union Kritik vom Wirtschaftsflügel. Nach Angaben des | |
| CDU-Fracking-Kritikers Andreas Mattfeld stimmten 15 Abgeordnete dagegen. | |
| Die Mehrheit ist dadurch nicht gefährdet. Fraktionschef Volker Kauder | |
| begrüßte die Einigung. Unterstützung kam vom nordrhein-westfälischen | |
| CDU-Chef Armin Laschet. „Dieses Gesetz schließt Fracking in Deutschland | |
| quasi aus.“ | |
| ## Kritik von den Grünen | |
| Das sieht der nordrhein-westfälische Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) | |
| völlig anders. „Fakt ist: Gesetz öffnet Fracking den Weg“, schrieb er im | |
| Kurznachrichtendienst Twitter. Auch der Umweltverband BUND ist nicht | |
| zufrieden. „Wird das Gesetz verabschiedet, wird Fracking nach fünf Jahren | |
| Pause in Deutschland künftig möglich sein“, sagte der Vorsitzende Hubert | |
| Weiger. | |
| Ein erster Entwurf des Gesetzes war bereits im letzten Jahr in den | |
| Bundestag eingebracht worden. Die geplanten Einschränkungen gingen aber | |
| vielen Abgeordneten von Union und SPD nicht weit genug. Beim Fracking | |
| werden unter hohem Druck Wasser und Chemikalien in den Untergrund gepresst, | |
| um Gesteinsschichten aufzubrechen und das darin gespeicherte Gas zu lösen. | |
| Kritiker befürchten eine Verschmutzung des Grundwassers und die Auslösung | |
| von Erdbeben. Zudem trage auch Erdgas zum Klimawandel bei und müsse auf | |
| Dauer im Boden bleiben. | |
| 21 Jun 2016 | |
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| ## AUTOREN | |
| Malte Kreutzfeldt | |
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