# taz.de -- USA stoppt Zahlungen an WHO: Frontalattacke aus dem Weißen Haus | |
> Der Weltgesundheitsorganisation fällt ausgerechnet jetzt ihr größter | |
> Geldgeber weg. Vor allem für den Globalen Süden könnte das fatale Folgen | |
> haben. | |
Bild: Donald Trump hat in der WHO einen Schuldigen für seine eigenen Versäumn… | |
[1][Donald Trump] hat angesichts der Pandemie einen Fehler nach dem anderen | |
gemacht. Die frühzeitigen Warnungen ignorierte er. Die Gefährlichkeit des | |
Virus spielte er mit dem Hinweis herunter, er habe die Lage unter | |
Kontrolle. Er log über ausreichende Tests, verzögerte die | |
Ausgangsbeschränkungen und hat viel zu spät damit angefangen, | |
lebensrettendes Material für medizinisches Personal und PatientInnen zu | |
besorgen. | |
Doch anstatt eigene Fehler einzugestehen, startet der US-Präsident | |
ausgerechnet an dem bislang tödlichsten Tag der Pandemie in seinem eigenen | |
Land eine Frontalattacke gegen eine andere Institution. Er wirft der | |
[2][Weltgesundheitsorganisation (WHO)] vor, sie habe desinformiert und sei | |
nicht transparent. Und er streicht ihr die US-amerikanischen Mittel. Als | |
Konsequenz könnte die WHO bis zu 15 Prozent ihres Etats verlieren. | |
Die Suche nach anderen Schuldigen und Ablenkungsmanöver von den eigenen | |
Fehlern sind bei Donald Trump nicht neu. Einsicht oder gar Korrektur kommt | |
bei ihm nicht vor. Wenn er in die Defensive gerät, sucht er anderswo nach | |
Schuldigen. Trump bleibt sich auch in Zeiten der Pandemie treu. | |
Doch hier geht es um mehr als die übliche Propagandaschau aus dem Weißen | |
Haus, um mehr als eine Präsidentenwahl im November in den USA. Es geht um | |
Millionen von Menschenleben – in den USA und an allen Ecken des Planeten. | |
Natürlich ist Trump nicht für das Virus verantwortlich. Aber er ist | |
zuständig dafür, wie die Supermacht mit der Pandemie umgeht. Sowohl auf der | |
nationalen Bühne als auch bei der internationalen Zusammenarbeit hat er | |
sich grundlegend disqualifiziert. | |
Die bislang mindestens [3][26.000 Covid-19-Toten in den USA] sind | |
unerträglich viele Schicksale. Doch dem Globalen Süden droht noch | |
Schlimmeres. Zum jetzigen Zeitpunkt wird die WHO gerade dort dringender | |
gebraucht als je zuvor. Wer die internationale Zusammenarbeit jetzt | |
untergräbt, macht sich mitschuldig an den Folgen. | |
15 Apr 2020 | |
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## AUTOREN | |
Dorothea Hahn | |
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