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# taz.de -- UN-Generaldebatte: Trump macht UN schwere Vorwürfe
> Der US-Präsident zweifelt auf der Bühne der UN den Klimawandel an.
> Außerdem müsse das Experiment freier Grenzen enden, sagt er.
Bild: Trump donnert in der UN Vollversammlung, wie zu erwarten war
Washington taz | US-Präsident Donald Trump hat [1][bei der
UN-Vollversammlung in New York] sowohl die Vereinten Nationen selbst als
auch Europa auf das Heftigste kritisiert. Der 79-jährige Republikaner, der
die USA seit seinem Amtsantritt aus vielen internationalen Organisationen
zurückgezogen hatte, stellte sogar die Existenz der [2][Vereinten Nationen]
in Frage. „Was ist der Zweck der Vereinten Nationen?“, fragte der
US-Präsident am Dienstag.
Trump bezeichnete die UN als eine untätige Organisation, die, anstatt
Konflikte zu lösen, neue Probleme kreieren würde. „Die Vereinten Nationen
haben so viel Potenzial, doch dieses Potenzial bleibt meistens ungenutzt,“
erklärte Trump während seiner Ansprache, in der er seine eigenen Leistungen
und die seiner Regierung mehr als hervorhob.
Seine Regierung habe seit seinem Amtsantritt im Januar sieben Kriege
beendet und die Migrationskrise, die von Ex-Präsident Joe Biden ausgelöst
wurde, gestoppt. Als Dank für diese Leistung habe er weder Unterstützung
noch einen Anruf von der UN erhalten, beklagte sich Trump.
„Alle sagen, ich sollte für diese Leistungen den Friedensnobelpreis
erhalten“, so Trump.
## Anerkennung Palästinas sei kontraproduktiv
Auch zu den Kriegen in Gaza und der Ukraine äußerte sich Trump. Die
Anerkennung Palästinas durch immer mehr westliche Staaten, [3][wie
Frankreich oder Großbritannien in den vergangenen Tagen], sei
kontraproduktiv. Es wäre eine Belohnung für die Brutalität der Hamas und
würde die Friedensverhandlungen erschweren.
„Die Hamas hat wiederholt Friedensangebote abgelehnt. Wir dürfen den 7.
Oktober nicht vergessen“, sagte Trump. Er forderte die Hamas auf, die
verbleibenden Geiseln freizulassen und einen Waffenstillstand zu
akzeptieren.
Um den Krieg in der Ukraine zu beenden, brauche es die Hilfe Europas. Trump
gestand ein, dass er aufgrund seiner Beziehung zu Russlands Präsidenten
Wladimir Putin davon ausgegangen war, dass dieser Krieg schnell beendet
werden könnte. Das sei nicht der Fall und nun müssten die USA und Europa
den Druck erhöhen.
Er verlangte von Europa und den Nato-Staaten, dass sie sämtliche Öl- und
Gasimporte aus Russland sofort stoppen. Mit diesen Importen würde man
nämlich einen Krieg gegen sich selbst finanzieren. „Wer hat sowas schon mal
gehört?“, fragte Trump.
## Klimakrise als größter Beschiss
Während seiner knapp einstündigen Rede stellte Trump viele Behauptungen
auf, die nicht immer der Realität entsprachen. Dazu gehörten auch seine
Aussagen zur Klimakrise. Diese bezeichnete Trump als den größten „Beschiss�…
in der Geschichte. Er machte sich wie schon so oft über erneuerbare
Energien lustig und behauptete fälschlicherweise, dass die neue
Bundesregierung in Deutschland in Atomkraft und fossile Brennstoffe
investieren würde.
„Ich bin der Präsident der USA, aber ich sorge mich um Europa. Ich liebe
Europa. Ich liebe die Menschen Europas. Ich hasse es daher, dass die
dortige Energie- und Migrationspolitik es zerstört“, erklärte Trump.
Im Gegensatz dazu befinde sich Amerika in einem goldenen Zeitalter, sagte
er. Er lobte seine eigene Wirtschaftspolitik der Zölle, die zu massiven
Investitionen in die USA geführt hätten.
Wie so oft rügte er nicht nur Biden, sondern auch den früheren
demokratischen Präsidenten Barack Obama. Deren fehlgeschlagene Politik habe
Amerika geschadet, so Trump. Zu deren größten Fehlern zählte er neben der
Klimapolitik auch deren Migrationspolitik.
Er forderte Europa und den Rest der Welt auf, die Migration einzudämmen und
die Grenzen zu sichern. „Länder, die die Freiheit wertschätzen, verlieren
rasant an Bedeutung aufgrund ihrer Politik in diesen beiden Bereichen [Anm.
d. Red.: Migration und Energie]. Wenn sie wieder zu alter Stärke
zurückkehren wollen, brauchen sie starke Grenzen und traditionelle
Energiequellen“, behauptete er.
Trotz der harschen Kritik an der globalen Weltordnung erhielt Trump im
Plenum am Ende viel Applaus.
23 Sep 2025
## LINKS
[1] /New-York/!6111522
[2] /Vereinte-Nationen/!t5008945
[3] /Franzoesisch-saudische-Nahost-Initiative/!6114836
## AUTOREN
Hansjürgen Mai
## TAGS
Schwerpunkt USA unter Trump
Donald Trump
Schwerpunkt Klimawandel
Vereinte Nationen
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