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# taz.de -- U-Bahnchaos am Berliner Alexanderplatz: Der Investor muss zum Rappo…
> Wie lange die U2 teilweise gesperrt ist, bleibt unklar. Die Linke drängt
> auf Lösungen, die Verkehrssenatorin lädt den Hochhaus-Investor Covivio
> vor.
Bild: Unter normalen Bedingungen ist am U-Bahnhof Alexanderplatz mächtig was l…
Berlin taz | Die Politik erhöht den Druck auf den Investor Covivio, die
durch [1][dessen Bauarbeiten entstandenen Schäden am U2-Bahnhof am
Alexanderplatz] schnell zu beheben. Die Senatsverwaltung für Mobilität von
Bettina Jarasch (Grüne) hat die GmbH zu einem Gespräch am Mittwoch gebeten,
teilte ein Sprecher der Verkehrsverwaltung am Freitagabend mit. Das
Unternehmen habe bereits zugesagt.
An der Runde sollen neben Covivio und der Senatsverwaltung auch der
Baustadtrat des Bezirks Mitte, Ephraim Gothe (SPD), teilnehmen sowie die
BVG. Ziel von Senat, der BVG und des Bezirks sei es, „schnellstmöglich zu
einem sicheren Betrieb der U-Bahn zurückzukehren“, so Jaraschs Sprecher.
Dafür sei zunächst ein „genehmigungsfähiges Instandsetzungskonzept“ nöt…
das die „komplexen ingenieurtechnischen Herausforderungen komplett
adressiert“.
Wie berichtet, beklagt die Mobilitätsverwaltung, dass von Covivio nicht
alle Unterlagen für einen Sanierungsplan vorgelegt worden seien, obwohl die
U-Bahn-Strecke seit Anfang Oktober nur eingleisig und zudem seltener
befahren werden kann. Für zehntausende Nutzer*innen des wichtigen
Umsteigebahnhofs, vor allem aus Pankow, ergeben sich dadurch deutlich
längere Fahrtzeiten, auch weil parallel seit Anfang des Jahres der
Nord-Süd-Tunnel der S-Bahn für Sanierungen gesperrt ist.
Covivio hatte [2][gegenüber der taz] erklärt, umfassende Unterlagen
vorgelegt zu haben. „Wir haben in Abstimmung mit den Beteiligten eine
komplette Ausführungsplanung zur geplanten Stabilisierung und den
entsprechenden Hebungsmaßnahmen des Tunnels im Dezember 2022 eingereicht“,
so eine Unternehmenssprecherin. Ergänzende Erläuterungen dazu seien Anfang
Januar zur Verfügung gestellt worden.
Covivio will am Alexanderplatz ein Hochhaus errichten, doch bereits bei
Vorarbeiten hatte sich der U-Bahn-Tunnel der Linie 2 um mehrere Zentimeter
gesenkt. „Covivio ist Verursacher dieses Schadens und muss als Bauherr für
seine Behebung sorgen“, so die Haltung der Senatsverwaltung für Mobilität.
Es geht unter anderem um die Sicherung der Baugruben-Stützwand, die an den
U2-Tunnel angrenzt, als auch die Hebung der abgesackten Tunnelröhre.
## Die Gefahren waren bekannt
Für Klaus Lederer, Kultursenator und Linken-Spitzenkandidat, muss sich die
Debatte nicht nur um Schadensbehebung, sondern um die generelle Frage der
geplanten Hochhausbebauung am Alex drehen. „Was mich mörderisch aufregt,
ist, dass wir seit Jahren über die Frage reden, welche Hochhäuser wo an
welcher Ecke dieser Stadt gebaut werden“, sagte er am Freitag im
taz-Wahltalk. Dabei gehe es in der Regel nicht um Wohnraum für die
Berliner*innen, sondern um renditegetriebene Investitionsobjekte.
„Seit Jahren reden wir über die Gefahren, die für den U-Bahnbetrieb am
Alexanderplatz existieren“, kritisierte Lederer. „Seit Jahren wird davor
gewarnt, dort einfach erstmal Baurecht zu schaffen. Und wir erleben jetzt
die Konsequenzen – ich hab' so'n Hals.“
Er erinnere sich an Diskussionen vor sechs, sieben, acht Jahren, als davor
gewarnt worden sei, den Alexanderplatz mit Hochbauvorhaben privater
Investoren vollzustellen, weil das U-Bahnnetz gefährdet werden könnte.
„Wenn's dann passiert, jammern alle rum, aber keiner will's gewesen sein“,
sagte der Kultursenator. „Das regt mich auf.“ Lederer nutze die Linie
selbst häufig.
22 Jan 2023
## LINKS
[1] /Gesperrte-Strecken-in-Berlins-OePNV/!5906449
[2] /Abgesackter-U-Bahntunnel-in-Berlin/!5909949
## AUTOREN
Bert Schulz
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