# taz.de -- Ticker ESC 2014: Europa hat nur eine Königin! | |
> Es gibt Hoffnung für Europa. Conchita Wurst gewinnt den Eurovision Song | |
> Contest. Wir sind beglückt. Die Menschen in Europa stimmen für Vielfalt. | |
> Das ist ein Durchbruch! | |
Bild: Lasst sie gewinnen. | |
## 0.40 Uhr: Schluss | |
Wir machen Schluss. Wir sind berührt und glücklich. Das Großraumtaxi | |
wartet, wir ziehen weiter, trinken auf Conchita und Europa. | |
## 0.40 Uhr: Schluss | |
Wir machen Schluss. Wir sind berührt und glücklich. Das Großraumtaxi | |
wartet, wir ziehen weiter, trinken auf Conchita und Europa. | |
(Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei) | |
## 0.38 Uhr: Ganz still | |
Die Heteros im Raum sind ganz still. Die Homos aber auch. | |
## 0.33 Uhr: Wien | |
Martin sagt: „Ich bin ganz still“. | |
„Es gibt noch Hoffnung für Europa“, sagt Oertel. Sie hat recht. | |
## 0.28 Uhr: Wir weinen | |
Martin weint. Und wir umarmen uns. | |
Überschriftenvorschläge der Hetero-Kollegen: Die Wurst aus der Asche. Alles | |
hat ein Ende nur die Wurst hat eins. Rise like a Wurst. | |
## 0.24 Uhr: UNFASSBAR | |
Conchita hat gewonnen. Wir sind geschockt und beglückt. Martin und Paul | |
liegen sich in den Armen. Das ist ein Durchbruch, ein Zeichen für Freiheit. | |
Klingt pathetisch. Ist aber so. Die Homos im Raum sind zutiefst bewegt. | |
„Das ist für Österreich, was 1954 für Deutschland war“, kommentiert Brake | |
nüchtern. | |
## 0.22 Uhr: Malle spinnt | |
12 Punkte von Spanien für Conchita. „Nicht mal Punkt aus Malle“, sagt | |
Deniz. The Result of The Malle-Jury: „Germany Zero Points. In Your Face, | |
Kruse“ | |
## 0.17 Uhr: Unfassbar | |
Wir sind geschockt und beglückt. Sollte sie gewinnen. Conchita. Es wäre ein | |
Homo-Wunder. Eine Chance für Europa. | |
“Wurstwitze haben so einen Bart“, sagt Michael Brake. | |
Wo ist eigentlich Deutschland? Total egal, darum geht es gerade nicht! | |
## 0.16 Uhr: Verdoppelt | |
Finnland rappt, wir brechen. Gib endlich die Scheiß-Punkte durch. | |
Frankreich verdoppelt seine Punkte auf einen Schlag. Danke Finnland. Jetzt | |
könnte es eng werden für Österreich. | |
## 0.10 Uhr: CONCHITA | |
Hat sie schon gewonnen? Conchita führt. Unfassbar deutlich. „Ich will dass | |
wir gewinnen“, sagt Martin. Mit wir meint er Conchita. Meint uns Homos! | |
Die Niederlande holen auf. Aber selbst Ungarn gibt Österreich 12 Punkte. | |
taz-Experte Brake weiß, Holland hat schon abgestimmt, Österreich noch | |
nicht. | |
Lachen über das Hemd vom Mann, der für Estland die Punkte vergib. | |
Es kamen schon schlimmere Bärtchen aus Österreich, sagt @maiksoehler. | |
## 0.06 Uhr: Atomwaffen! | |
„Wenn Conchita nicht gewinnt, müssen wir Atomwaffen neu denken!“ Sagt | |
Martin Reichert, der Großteil stimmt zu. | |
„Seil die Wurst ab“, schreit Philipp Brandstädter! | |
Conchita hat 123 Punkte. Es lebe die Königin. Conchita weint, wir auch. | |
„Wenn Conchita wirklich gewinnt, es wäre ein Traum, ein Traum für Europa. | |
Gegen Homophobie“. Kruse meckert: „Toll, Conchita ist gar nicht | |
affektiert.“ Von der Homo-Lobby schlägt ihm Protest entgegen. | |
Isarel gibt Conchita 12 Punkte. „Wie absurd dieser Pinkwashing-Vorwurf | |
ist“, sagt Martin Reichert. | |
## 0.02 Uhr: Wir lieben Schweden | |
Im taz-Haus gibt‘s Gekreische jedes Mal, wenn Österreich Punkte kriegt. | |
Helene Fischer aus Deutschland. Irgendwer singt I like to move it, move it, | |
im taz-Haus. Deutschland gibt Conchita nur 7 Punkte? Das ist traurig und | |
schlimm. Die Schwaben sind Schuld! Und 10 Punkte an Holland. Hier kann es | |
keiner fassen. „Ich habe Angst, vor den Deutschen“, sagt Martin Reichert. | |
Der Kruse hat für Polen angerufen. | |
## 0.00 Uhr: Wie bitte? | |
Island gibt zehn Punkte für Conchita. Und 12 für die Niederlande. Wie | |
bitte? | |
“Who the Fuck is this“, fragt Spaghetti Ippolito. „Das ist der König von | |
Mazedonien“, sagt der Schulz zu dem Mann, der in Mazedonien die Punkte | |
vergibt. WTF? Jetzt singt er auch noch. Hui. | |
## 23.54 Uhr: HOLLAND! | |
12 Punkte für Conchita aus den Niederlanden. Jubel in der taz-Redaktion. | |
Die Homos im Raum zittern. Conchita liegt gut. Sie führt! „Endlich hat | |
Österreich einen neuen Führer“, sagt Spaghetti Ippolito. | |
## 23.52 Uhr: Go West | |
Martin Reichert kommentiert die bisherige Punktevergabe der Osteuropäer: | |
„Go West“. Schweden liegt derzeit vorne. Etwas überaschend ist Ungarn sehr | |
gut im Rennen. Deutschland liegt in der hinteren Hälfte. Conchita immerhin | |
in den Top5. Die Franzosen sind bisher die einzigen mit 0 Punkten. | |
Deniz: „Die Gulschnazis sind vorn. Fedders nächstes Jahr in Budapest. Ich | |
habe es gewusst.“ Der Schulz: „Ist das schon Hashtag.“ | |
“Am besten finde ich, dass es in Holland noch taghell ist“, sagt der Kruse. | |
## 23.47 Uhr: Von hinten | |
Die Griechen geben Conchita 12 Punkte. „Die mochten es schon immer von | |
hinten“, sagt Martin. Paul stimmt zu. | |
“Aus Albanien muss ein Bulle die Punkte vergeben“, weiß der Schulz. | |
„Skandal. Morgen wird einmarschiert“, sagt Spaghetti Ippolito. San Marino | |
gibt Italien keine Punkte. | |
„Wenn es um die Wurst geht, werden wir Europäer zu Vegetariern“, | |
kommentiert der Kruse die bisher mäßige Punkte für Österreich. | |
## 23.45 Uhr: Punktevergabe beginnt | |
Aserbaidschan vergibt Punkte. Wir sind empört. 12 Punkte für Russland, nur | |
ein Punkt für Conchita. „Das war ja klar“, sagt Oertel. „Das sind homoph… | |
Arschlöcher“, sagt Paul. | |
## 23.44 Uhr: Fedders entscheidet sich | |
Kopenhagen. „Ich bin inzwischen für Teo_Esc Karawane soll nach Minsk. Was | |
den Eishockey-WM Leuten recht ist ... Das Land braucht Lockerung.“ | |
## 23.39 Uhr: Nackig | |
Nackig beim ESC? Kruse freut sich, Martin ist skandalisiert. | |
## 23.36 Uhr: Retro-Zeit | |
„Das ist das Original“, sagt Martin Reichert zum Franzosen-Hit: [1][Les | |
Rita Mitsouko - Marcia Baila.] | |
## 23.28 Uhr: Abstimmbattle | |
„Hey, da war der Johnny Logan.“ Paul ist überrascht. | |
Barbara: „Deniz, wie oft hast du jetzt für Weißrussland angerufen?“ Deniz: | |
„So 200 Mal. Fedders nach Minsk! Danach steht da kein Stein mehr auf dem | |
anderen.“ Barbara: „Menschenrechtistisch ist das ganz schön problematisch.… | |
Kopenhagen. Feddersen meldet sich. „Wahrscheinlich ein Opfer von | |
eurovisonärer Gehirnwäsche: Ich fand beim Schnelldurchlauf plötzlich | |
Rumänien gut. Müll, klar, aber es sitzt im Kopf wie ein ungebetener | |
Tonschnipsel. Doof, aber wahr.“ | |
## 23.20 Uhr: Vorhersagen | |
„Wer ist dieses Kind“, fragt Spaghetti Ippolito. „Wo ist Ungarn, wenn man | |
sie braucht?“ In der Zwischenzeit versucht Oertel für die Ukraine | |
abzustimmen. | |
Michael Brake sagt voraus: Rumänien gewinnt. „Das klingt wie der | |
prototypische ESC-Sieger.“ | |
„Ich bin heute Österreicher“, sagt Paul. Wir alle sind Österreicher. Fast. | |
Kruse will für die polnischen Schlüpfer anrufen, zu spät! Haha! „Können d… | |
nicht mal ansagen, dass man jetzt abstimmen muss?“ | |
## 23.12 Uhr: Zwischenspiel | |
Was ist das denn? Was sind das für Freaks? Eine fucking Version von „Freude | |
schöner Götterfunke“. Schön wäre, wenn die Leiter umstürzte. „Das Läc… | |
am Fußende der Leiter“, sagt Martin Reichert. Wir sind erstaunt ob dieser | |
geballten Wissens-Ladung. Spaghetti will sich erhängen. Paul auch. Wir | |
trinken Sekt und Vodka-Wackelpudding. Denn „dafür wurde der ESC nicht | |
gegründet“, sagt Julia Niemann. | |
## 23.06 Uhr: Jubel für Polen | |
Es ist unverständlich. Es brandet Jubel auf, als Polen läuft. Und das von | |
der Osteuropa-Fraktion. „Wenn Österreich gewinnt, erklärt uns Polen den | |
Krieg“, sagt Osteuropa-Expertin Ilka. „Für Russland wählen, heißt Frieden | |
wählen“, sagt Martin Reichert. | |
## 23 Uhr: Das war es | |
Alle 26 Acts sind durch. Im taz-Haus wird es unübersichtlich. Wir haben | |
wohl einen über die Wurst getrunken. Hihi. | |
Peter Urban hat „fucking hell“ gesagt. Wir sind geschockt. Denkt denn | |
niemand an die Kinder? | |
Den Windmaschinen-Anteil können wir nicht mehr nachtragen. Philipp hat sich | |
betrunken und seine Statistik vernachlässigt. | |
Kruse empfiehlt: Alle für Deutschland anrufen. Paul empfiehlt: Alle für | |
Conchita anrufen. Deniz würde für Ungarn anrufen, für die Gulsch-Nazis. | |
Weshalb, weiß kein Mensch. „Weil ich Feddersen nächstes Jahr in Ungarn | |
sehen will.“ Oertel rät für die Ukraine anzurufen: „Das stabilisiert.“ | |
## 22.56 Uhr: Kinder aus England | |
„Der hat erigiert gesagt“, schreit Paul zu Peter Urbans Kommentar. Egal. | |
Der letzte Auftritt. Großbritannien. Children of the Universe. „Ich kenn | |
nur Masters of The Universe“, sagt taz-Kruse. „Die sieht aus wie Jeanette | |
Biedermann“, sagt der Brake. „Endlich eine taz-Hymne“, sagt Paul. „Ich … | |
leider vergessen, was die FAZ dazu sagt“, entschuldigt sich Martin. | |
## 22.53 Uhr: San Marino in der Muschel | |
„Ralph Siegel“, schreien sie hier alle. San Marino nervt trotzdem. Und | |
keiner weiß, wo San Marino eigentlich ist. Nur Spaghetti weiß, dass man | |
dort günstig CDs kaufen kann. | |
„Die FAZ sagt, das ist von gestern“, weiß Martin. „San Marino hat eine | |
Sängerin und die hat es jetzt endlich geschafft, nach 100 Versuchen“, sagt | |
ein Experte. | |
„Nur der Kruse ist für San Marino“, spottet Deniz. „Na weil es irgendwie | |
auch Deutschland ist“, argumentiert Kruse. „Erinnert sich noch jemand an | |
den Facebook-Song?“, fragt Spaghetti. | |
Paul ist überfordert. | |
## 22.48 Uhr: Hollands Straße | |
Nach dem Tanz kommt die Besinnlichkeit. Wir mögen das Lied. Ruhig, stimmig, | |
schönes Bühnebild. Nur Spaghetti gibt die Opposition: „Das ist nicht nett, | |
das ist langweilig“. Aber wenn der Song selbst Deniz gefällt... | |
„Eines der schönste Lieder bisher“, weiß Martin. Oertel stimmt zu, Paul | |
auch. „Ist aber so still wie Amsterdam“, ergänzt Martin, da will auch | |
keiner mehr hin. | |
Kopenhagen. „Dänemark, es brodelt.“ | |
## 22.44 Uhr: Oertel tanzt | |
Und jetzt Dänemark. „Die FAZ sagt, die Dänen wollen den ESC auf keinen Fall | |
nochmal haben“, weiß Martin Reichert. | |
Es kommt Stimmung auf. Das ist tanzbar, das ist vielleicht geklaut, aber | |
wir klatschen mit, singen und freuen uns. Das ist 90er, das ist Sommerhit, | |
belanglos und gut zugleich. Oertel tanzt! | |
## 22.41 Uhr: Hüftspeck aus Malta | |
„Die Umlandhose ist auch auf Malta angekommen“, sagt Philipp. „Und er | |
bekennt sich sogar zum Hüftspeck. Das lässt das Familienvatertum erahnen“, | |
analysiert der Reichert. Der Bart: Ein Kniefall für Österreich. „Wenn es | |
Malte nicht mehr geben würde, wäre das auch nicht schlimm“, sagt Deniz. | |
## 22.36 Uhr: Ungarns Kinder | |
„Der wohnt erst seit einem halben Jahr in Ungarn“, weiß Peter Liesegang. | |
„Running, running, running. Jaja, wir auch“, spottet Spaghetti. Er singt | |
über ein misshandeltes Kind. „Das ist eine Metapher“, sagt Oertel. „Ich | |
dachte, solche Probleme gibt es dort nicht.“ „Ist das der belgische | |
Beitrag?“, fragt Brake. | |
„Das ist Gulasch-Nazi-Pop“, analysiert Deniz. Und singt und wippt mit. „Um | |
Längen besser als Italien.“ | |
## 22.33 Uhr: Schweizer Pfiffe | |
Paul singt mit, nein er pfeifft. „Welche Sprache ist das?“, fragt jemand. | |
„Englisch“, weiß Spaghetti. „Der ist hübsch“, sagen einige Homos im R… | |
Die Osteuropa-Fraktion diskutiert über die Stasi. | |
„Warum singt Verona Pooth für Spanien?“, fragt der Schulz. | |
Kopenhagen. „Egon Egemann wiederbelebt mit Geigengestammel. Klatschen in | |
der Halle! Publikum bei Trost?“ | |
## 22.32 Uhr: Krieg | |
„Das wird die Entscheidungsschlacht: Gayropa gegen den Rest. Danach reden | |
wir über Atomwaffen“, analysiert Martin Reichert. | |
Der Kohlrabi läuft gut. Voll gesund sind wir heute. | |
## 22.30 Uhr: Spanien tanzt | |
„Wenn die Spanier das gewinnen, mach ich noch ein Fass auf“, sagt | |
Neu-Ressortleiter Kruse. Julia Niemann mag das Lied. „Und sie sieht gut | |
aus“. Leider ohne Bart. Dennoch: schön gesungen. | |
Spanien. „Pausenfüller.“ „Coole Tattooos“, findet Julia Niemann. | |
## 22.28 Uhr: Brake ist da | |
Kollege Brake kommt rein. Verspätet. „Wie steht es denn?“, fragt er. | |
## 22.25 Finnlands Fälle | |
„Ist der von Jedward jetzt allein unterwegs?“, fragt Spaghetti. Der Rest | |
ist in Debatten vertieft. Finnland reißt also niemanden vom Hocker hier. | |
Auch nicht schlimm. | |
Ein bisschen Länderkunde: „Die finnische Sprache hat 14 bis 26 Fälle“, sa… | |
jemand. „Die Hauptstadt ist Helsinki“, weiß ein Experte. | |
## 22.21 Uhr: Sloweniens Grottenolm | |
„Round and round“, heißt der Song. „Der Name ist Programm“, weiß Julia | |
Niemann, immerhin nehmen die seit 1999 beim Vorentscheid teil. | |
„An dieser Stelle könnte man vermerken, dass der Grottenolm das Wappentier | |
von Slowenien ist“, gibt Martin Reichert an. Hat er ausnahmsweise mal nicht | |
in der FAZ gelesen. | |
## 22.16 Uhr: Hohe Schuhe | |
Jetzt Italien. Im römischen Look. „Also ich find‘s gut“, Spaghetti Ippol… | |
ist nervös irgendwie. Kein Wunder. „Die spinnen, die Römer“, spottet Deni… | |
Daniel Schulz wünscht sich die Onkelz zurück im ESC. Wen meint er nur? | |
Lordi? Egal. | |
„Oh, sie krabbelt“, sagt Paul. Und dann sieht man noch die Unterhose. | |
„Zurückspulen“, schreit Jürn. | |
„Also ich find‘s gut“, Spaghetti Ippolito ist nervös irgendwie. | |
Kopenhagen. „Die cäsarische Emma Marrone kommt beim Heteromännerpublikum | |
deutlich sehr stark an. Die höchsten Schuhe von allen dieses Jahr.“ | |
## 22.13 Uhr: Weg ist die Krim | |
Jetzt kommen die Russinnen! „Die haben zusammen gebundene Haare.“ Paul | |
Wrusch weiß Bescheid. Dann auseinander, ganz plötzlich. Huch. „Weg ist die | |
Krim“, sagt Reichert. | |
Die zwei Sängerinnen auf einer Art Wippe. „Russland in Schieflage“, | |
„Gleichgewicht des Schreckens“ - die Kommentare hier überschlagen sich. | |
Martin Reichert: „In der FAZ steht, dass die gar nichts dafür können.“ | |
Kopenhagen. „Russlands Schwestern: Pfiffe und einige Buhs ... aber wenige | |
nur. Publikum bleibt höflich. Das Lied selbst - Early Eighties.“ | |
## 22.09 Uhr: Frankreichs Bart | |
„Das hätte mal Conchita nehmen sollen, den Titel“, sagt Barbara Oertel zum | |
französischen Song „Moustache“. | |
„Frankreich lebt schon seit 5 Jahren vom gleichen Produzenten Major Lazor“, | |
weiß Philipp. | |
## 22.06 Uhr: Schweden. Blond. | |
„Besser als Conchita“, sagt Kruse. So ein Quatsch, sagt Paul. „Das ist | |
völlig überproduziert“, hat Reichert in der FAZ gelesen. Aber er hat auch | |
eigene Gedanken: „Wir wollen Agneta zurück.“ | |
## 22 Uhr: Durchatmen | |
Die Hälfte ist durch. Der Pegel steigt, die Stimmung auch. | |
Windmaschinen-Anteil bisher: 33 Prozent, hat Zahlen-Experte Philipp | |
Brandstädter berechnet. | |
Kruse ist verwirrt: „Und das soll jetzt dieser Super-Bowl sein?“. „Nicht | |
miesmachen, sonst gehen die Klicks weg“, kontert Deniz. „Zu wenig Pop“, | |
sagt Frauke. | |
„Conchita macht es“, hofft Oertel, es geht um die Wurst. Auch wenn sie für | |
Osteuropa eine Zumutung ist. | |
## 21.58 Uhr: Deutschland gesandwicht | |
Deutschland. Alle stöhnen. „Also ich find‘s gut“, gesteht der Kruse. Er … | |
fast allein damit. „Das könnte auch aus der Ukraine kommen“, weiß Oertel. | |
„Da wünscht man sich doch, Polen hätte den Weltkrieg gewonnen“, sagt | |
Schulz. | |
„Das wird Punkte aus Osteuropa geben“, weiß ESC-Experte Paul. Ist aber | |
gesandwicht von Hammer-Österreich und Hammer-Schweden. Wird also schwer. | |
## 21.52 Uhr: CONCHITA | |
Sie kommt! Conchita Wurst. Die Wurst ist not enough. Wir freuen uns, alle. | |
Hoffentlich tritt nicht der Wurst-Case ein. | |
Andächtige Stimmung. Eine wahre Diva, Stimme, Haare, Brüste, Bart, Stimme. | |
Da passt einfach alles. Windmaschine noch dazu. „Ich will, dass Conchita | |
das nächste Bondgirl wird,“ wünscht sich Spaghetti Ippolito. | |
Kopenhagen. Die neue Sissi, die politische Botschaft schlechthin: Conchita | |
Wurst Aus dem Schatten ins Licht, in die Scheinwerfermitte. Sie wäre die | |
passende Antwort auf die (ost-)europäische Homophobie. Ganz wunderbarer | |
Auftritt. Jubel im Pressezentrum. | |
Nur Kruse spottet. „Mich berührt ihre natürliche Ausstrahlung“. | |
GANZ GROßES KINO! | |
## 21.50 Uhr: Gay-Hymne aus Griechenland | |
Von den hüpfenden Griechen sind vor allem die Homos im Raum begeistert. | |
Sehen aus wie East 17, sind jung, knackig, arrogant. Das gefällt uns. Und | |
ist Rock. Es wird getanzt. | |
„Die gelten als Favorit“, weiß Martin Reichert. Hat er in der FAZ gelesen. | |
## 21.45 Uhr: Polen-Trash | |
Noch hat Polen nicht verloren, kommentiert die Osteuropa-Fraktion. Die | |
Kenner wissen: Das ist Trash. Sie ziehen sich aus. „Der Beitrag gefällt | |
mir, das löst Emotionen aus“, kommentiert Jürn Kruse. Ihn berührt es mehr | |
als alles andere zuvor. „Dann lieber Schlittschuhe“, sagt Martin Reichert. | |
Da sind sie, die Brüste aus Polen. „Voll der Lesbenporno“, findet Spaghetti | |
Ippolito. „Ist das peinlich“, findet Barbara Oertel. „Ich find, das ist ne | |
saubere Sache“, findet der Kruse. | |
Der Song spaltet die taz-Redakteure. Brüste, pfui! Brüste hui! | |
## 21.40 Uhr: Eisschuhe aus Montenegro | |
„Guckt mal, die fährt Eisschuhe“, erklärt Paul etwas überfordert. Frau | |
Oertel übersetzt den Song. „Meine Welt“. Immer gut, fremdsprachenkundige | |
Kollegen dabei zu haben. | |
„Was macht das Funkemariechen da?“, fragt Enrico. „Das ist Gender-Beiwerk, | |
wegen Heteronormativität“, erklärt Martin Reichert. Die Homoquote im Raum | |
ist gestiegen. | |
„Die Einzigen, die in ihrer Landessprache und nicht auf Englisch singen. | |
Außer Frankreich und Italien, aber die können auch kein Englisch“, weiß | |
Deniz Yücel. | |
## 21.37 Uhr: Homophobes Armenien | |
Weshalb dieser Aram MP3 als Favorit gilt ist hier allen unklar. Schon | |
wieder ein Dracula aus Armenien. War da nicht letztes Jahr schon sowas? | |
„Wieviel hat Putin bezahlt?“, fragt Osteuropa-Expertin Barbara Oertel. | |
## 21.30 Uhr: Rumänien Geld? | |
Eine Sängerin taucht auf und verpufft wieder. „Warum haben die in Rumänien | |
so viel Geld für solche Effekte?“, Spaghetti Ippolito ist neidisch. Jetzt | |
wissen wir wo die EU-Gelder für Rumänien hingehen. Für sinnlose Special | |
Effects auf der Bühne. | |
Frauke tanzt. „Endlich Pop! Und das aus Rumänien.“ | |
„Das sind doch drei verschiedene Lieder“, versucht Spaghetti Ippolito klug | |
zu sein. | |
## 21.29 Uhr: Besinnliches Norwegen | |
Anknüpfend an Peter Urban, der sagte, der Norwege hätte sein Sangestalent | |
im Kosovokrieg verdrängt, kommentiert Kruse trocken: „Bis heute.“ Der | |
Großteil finde es langweilig. Paul dagegen gefällt‘s. | |
„In der Türkei weiß keiner, dass das ein Gay-Event ist“, weiß Sercan Cin… | |
aus Ankara. Der ist jetzt auch hier. Ein Bus voll Leute ist hier. | |
## 21.25 Uhr: Bunte Isländer | |
Jetzt kommen die bunten Isländer. Deniz weiß: „Das sind die Teletubbies aus | |
Island!“ | |
Philipp Brandstädter ist begeistert. „Das hat was von Kaiser Chiefs, da | |
wird mein Indie-Herz wieder wach.“ Mode-Experte Ippolito hält dagegen: „Die | |
Anzüge sind toll, den pinken hätte ich gerne. Das Lied ist aber schwach“. | |
## 21.23 Uhr: Singen und Schwingen | |
Aserbaidschan singt und schwingt. „Das könnte gewinnen, das ist ein | |
bisschen Walt Disney“, meint Spaghetti Ippolito. „Das sind die | |
Ersatztürken“, weiß Deniz Yücel. „Meine Kamin-DVD hat mehr Feuer“, mei… | |
der Kruse. | |
Kopenhagen. Wieder nach Baku? Dilara aus Aserbaidschan mit einer | |
ultraüberkandidelten Schnulze, hätte von Alicia Keys sein können. | |
## 21.18 Uhr: Weißrusslands Kuchen | |
Die Meinungen zu „Cheesecake“ gehen auseinander. „Mit solchen Beiträgen | |
braucht Lukaschenko keine Angst haben, den ESC nächstes Jahr bei sich | |
ausrichten zu müssen“, weiß Osteuropa-Expertin Oertelowa. Frau Boe dagegen | |
wippt hin und her.“Das ist wie Juanes, Latinogroove. Nur tanzen können sie | |
nicht.“ | |
Entsetzen über Peter Urbans Abiball-Kommentar. Der ist einfach zu alt für | |
den Job. | |
Auch Fedders kommentiert aus Kopenhagen: Teo aus Minsk: Das geht doch glatt | |
auf meine Jahresbestenliste des ESC - ich übersehe mal, dass Weißrussland | |
schlimm ist. | |
## 21.15 Uhr: Kein bisschen Frieden | |
Marija Jaremtschuk aus der Ukraine macht den Auftakt: Die Homos mögen‘s. | |
„Aber wir sind auch leicht zu befriedigen: Windmaschine, kurzes Kleid, | |
Upbeat – das reicht.“ | |
„Mit dem Song schafft man keinen Frieden“, weiß Jürn Kruse. | |
„Die Ukraine dreht sich im Hamsterrad.“ Schiefe Bilder sind heute Abend | |
erlaubt. | |
## 21.13 Uhr: Verstärkung | |
Jetzt ist noch Verstärkung gekommen, aus der Ukraine, Weißrussland, | |
Russland und Polen. Unsere Osteuropa-Redakteurin Barbara Oertel macht | |
keinen Spaß. | |
„Die schärfste Sanktion gegen Russland ist, dass die Ukraine zuerst | |
auftritt“, weiß Juri Durkot. | |
„Eigentlich ist der ESC ein schwules Event und ihr macht da eine politische | |
Veranstaltung draus“, nölt Spaghetti Ippolito. | |
## 21.11 Uhr: Die Haare schön | |
Der dänische Schauspieler Pilou Asbaek moderiert. Die Homos im Raum sind | |
große Fans des Borgen-Stars. „Im Halbfinale hatte er die Haare aber | |
schöner“, analysiert Frisuren-Experte Wrusch. | |
## 21.10 Uhr: Conchita ist schon jetzt die Größte | |
Kopenhagen. Einlauf der 26 Länder - sieht #CirqueDuSoleil mäßig aus. Wie | |
der Olympische Einmarsch, nur mit persönlicher Vorstellung. | |
Conchita ist schon jetzt ergriffen. Sehr schön, wie divenhaft sie | |
einmarschiert. | |
## 21.05 Uhr: Eröffnungsshow | |
taz-Musikexpertin Julia Niemann weiß: Das sind die 5,678s. Japanischer | |
Surfpop. War auch bei „Kill Bill“. | |
## 20.58 Uhr: Kopenhagen am Start | |
Kopenhagen. Oh mein Gott, zwei Minuten noch. „Ich bin bei euch!“ [2][Jan | |
Feddersen] ist am Start. | |
## 20.57 Uhr: God save the Queen | |
Kopenhagen: Es darf gelärmt werden während des ESC, gelästert und gejubelt. | |
Nur in einem Moment nicht, bitte: zum Auftakt, zur Eurovisionshymne. Das | |
ist so eine Art „God Save The Queen“ – was im Übrigen ja ohnehin stimmt, | |
was die Hoffnungen hier beim Gros des Publikums angeht. | |
## 20.55 Uhr: HELENE! | |
Atemlos durch die Nacht. Da hätte sie sich mal was Neues einfallen lassen | |
können. Einen Bart etwa. | |
## 20.52 Uhr: Wort zum Sonntag | |
Das Wort zum Sonntag. „Seit wann darf das ne Frau machen?“, fragt der | |
Spaghetti Ippolito. | |
## 20.45 Uhr: Sidos Eier | |
Sido im Vorprogramm. „Der Typ war einmal ein Rapper, jetzt schießt er sich | |
öffentlich die Eier weg“, meint der Schulz. | |
## 20.42 Uhr: „Spinnst du?“ | |
Es hat noch gar nicht angefangen, da geht der Streit schon los. „Die | |
Holländer sind schon nett, aber es fehlt der Refrain, die Explosion."“Ja, | |
genau. Bei Conchita aber auch.“ „Was, spinnst du?“ | |
## 20.40 Uhr: Europäisches Lampenfieber | |
Kopenhagen. Pressezentrum beim ESC in Kopenhagen: Man herzt und küsst sich | |
wangengerecht, international durcheinander, Ukrainer scherzen mit Russen, | |
diese mit einem Mann von der Krim. Ziemlich europäisches Lampenfieber. | |
Schön hier allem grauen Himmel und Regen zum Trotz. | |
Noch 27 Minuten bis zum Beginn der Bescherung. Homoanteil in der ESC-Crowd | |
in und am Rande der B&W-Halle auf der Refshaleöe Kopenhagens: 68,7248 | |
Prozent. Leicht zu ermitteln, auch ohne Outing. Mit Michelle (“Wer Liebe | |
lebt“) zu sprechen: Hat man doch im Gefühl. | |
## 20.30 Uhr: Wurst-Wortwitze | |
Wir entschuldigen uns schon jetzt für zahlreiche Wurst-Wortwitze. Die | |
Experten wissen: Zum ersten Mal seit langer Zeit hat sich im Vorfeld kein | |
klarer Favorit herauskristallisiert. Nachdem lange Zeit Schweden bei den | |
Buchmachern vorne lag, hat Conchita Wurst aus Österreich in den vergangenen | |
Tagen klar aufgeholt. Auch Armenien, die Niederlande und Großbritannien | |
haben gute Chancen. | |
10 May 2014 | |
## LINKS | |
[1] http://www.youtube.com/watch?v=t6FVlfOgTo8 | |
[2] http://twitter.com/JanFeddersen | |
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Wurst. Hasskommentare werden nicht gelöscht. | |
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Weltoffen und tolerant? Conchita Wurst hat gezeigt, dass die | |
österreichische Gesellschaft viel weiter ist als ihre politische Elite | |
glauben macht. | |
Österreich nach dem ESC: Toleranz als Prestigegewinn | |
Österreichische Medien feiern die Toleranz des Landes. Selbst konservative | |
Stimmen freuen sich über den Sieg von Conchita Wurst in Kopenhagen. | |
ESC-Kolumne #Queerjungfrauen X: Conchita, Königin von Österreich | |
Wie ein Phönix aus der Asche: Frau Wurst gewann den 59. Eurovision Song | |
Contest in Kopenhagen. Stimmen für sie kamen auch aus Osteuropa. | |
ESC-Kolumne #Queerjungfrauen IX: Warten auf die Bescherung | |
Der Samstag in Kopenhagen vor Beginn des Grand Finals mutet an wie | |
Heligabend vor der Bescherung. Alles ist präpariert, jetzt muss abgewartet | |
werden. | |
ARD-Koordinator über Musikwettbewerb: „Man muss den ESC ernst nehmen“ | |
Der ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber über die Bedeutung des | |
ESC in Zeiten von YouTube, das Problem mit dem Schlager und Industrial | |
Flair. | |
Der ESC als Zumutung: Huch, Abendland! | |
Rechte und Rechtspopulisten verachten den Eurovision Song Contest als | |
schwul und dekadent. Das beflügelt die Party erst so richtig. | |
ESC-Kolumne #Queerjungfrauen VIII: Eine Statue namens Conchita | |
Österreichs Drag Queen Conchita Wurst steht im Finale des ESC – völlig zu | |
Recht. Und was machen die deutschen Musikerinnen? | |
ESC-Kolumne #Queerjungfrauen VII: Dänischer Aufsteiger des Jahres | |
Selbstbewusst und königstreu: Mit Anis Basim Moujahid hat ESC-Gastgeber | |
Dänemark mal einen Kandidaten ohne Blondwurzeln bis in die Steinzeit. |