Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- RWE-Tagebau Garzweiler: Demo gegen Baggern für Braunkohle
> Per Leitentscheid will die nordrhein-westfälische Regierung ihre
> Braunkohlepolitik festlegen. Demonstranten fordern, bewohnte Dörfer zu
> erhalten.
Bild: Dorffans am Sonntag vor einem Abraumbagger im Braunkohletagebau bei Garzw…
Lützerath taz | Eigentlich sollte der Text schon da sein: „Die
Landesregierung wird noch bis zur Sommerpause den Entwurf zur
Leitentscheidung für das Rheinische Revier vorlegen“, so die schwarz-gelbe
Landesregierung in einer Pressemitteilung Ende Februar. Doch am Sonntag,
den 30. August, liegt noch nichts vor.
Stattdessen läuft an diesem Tag eine Demo vor Lützerath ein: einem der
sechs Dörfer am RWE-Braunkohletagebau [1][Garzweiler II], aus denen ein
Loch werden soll. Tausende Menschen seien es, sagen Veranstalter:innen. Die
Demo mit Masken und Abstand wird unter anderem organisiert von „Alle Dörfer
bleiben“, einer Initiative von Anwohner:innen.
Die Landesregierung müsse erzwungene Umsiedlungen vermeiden, so der Tenor
der Demonstrierenden. „Die Zeiten des Bittens an Herrn Laschet sind
vorbei“, sagt eine Anwohnerin, die sich als Alex vorstellt. „Wir werden die
Dörfer mit unseren Körpern verteidigen. Wir werden um jedes Haus, um jeden
Baum kämpfen.“
Eine Vorschau auf den Inhalt des Leitentscheids gibt es schon. Die
Landesregierung hat angekündigt, den Hambacher Forst erhalten zu wollen und
einen Wald, der an das Schutzgebiet Steinheide grenzt, sowie den
Merzenicher Erbwald und das Dorf Morschenich. All das liegt am Tagebau
Hambach. Zu den Dörfern am Tagebau Garzweiler II lautet das Ziel:
Umsiedlungen ja, aber „sozialverträglich“.
## „Zwangsenteignungen sind nicht sozialverträglich“
Zwangsenteignungen seien aber nicht sozialverträglich, sagt Anwohner David
Dresen. Freiwillig würden die, die noch da sind, nicht gehen. Wie sollten
sie, vor allem die Landwirt:innen – wo es doch in der Nähe zu wenige freie,
fruchtbare Böden gebe, um auszugleichen, was sie verlieren? Wie könne man
Dresens Familie den denkmalgeschützten Hof ersetzen, auf dem sie seit
Generationen lebt?
Wenn der Leitentscheid die Umsiedlung und den Abriss der Dörfer beinhaltet,
kündigt das Bündnis Ende Gelände erneut Blockaden an. Massenhaft würden
sich Menschen zwischen Dörfer und Polizei stellen, wenn es in einigen
Jahren an die Räumung der Anwohner:innen und den Abriss ihrer Häuser geht.
Dass in Zeiten der Klimakrise Bürger:innen für Braunkohle-Abbau
zwangsenteignet werden sollen, dafür fehlt den Aktivisten jegliches
Verständnis. Die Demo endet mit einer Menschenkette rund um Lützerath.
30 Aug 2020
## LINKS
[1] /Garzweiler-II/!t5202182/
## AUTOREN
Anett Selle
## TAGS
Braunkohle
Schwerpunkt Klimawandel
Garzweiler II
klimataz
Schwerpunkt Klimawandel
Extinction Rebellion
Garzweiler
Garzweiler II
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Ende Gelände!
Carola Rackete
## ARTIKEL ZUM THEMA
Anwohner klagen für Erhalt ihrer Dörfer: Verfassungsgericht soll Kohle stoppen
Anwohner*innen des Braunkohletagebaus Garzweiler II ziehen vor Gericht. Der
beschlossene Kohleausstieg bis 2038 wäre das Aus für weitere Dörfer.
Besetzung eines Kohlebaggers in Garzweiler: Fundamentalerfahrung in Gewahrsam
Ihr Protest gegen den Braunkohleabbau brachte zehn Leute hinter Gitter, sie
antworteten mit Hungerstreik. Der Polizei ging es um Abschreckung und
Bestrafung.
BaggerbesetzerInnen wieder frei: Klowasser getrunken
Sechs Tage in Haft saßen AktivistInnen, die im Braunkohletagebau Garzweiler
Bagger besetzt hatten. Sie berichten von skurrilen Erlebnissen.
Widerstand gegen Garzweiler II: Baggerbesetzer im Hungerstreik
Sie sind gegen das Abbaggern von Braunkohle. Zehn AktivistInnen müssen
deshalb in Gewahrsam – auf umstrittener Rechtsgrundlage.
Braunkohlekraftwerk Tagebau Garzweiler: Moratorium für Dörfer-Abriss!
Trotz Kohleausstieg sollen fünf Siedlungen dem Tagebau weichen. Bagger
dürfen keine weiteren Fakten schaffen.
Proteste im rheinischen Braunkohlerevier: Letztes Gefecht in Keyenberg
Im Tagebau Garzweiler II rückt RWE vor. AktivistInnen protestieren gegen
den Abriss der Landstraße, die das Dorf Keyenberg von der Kohlegrube
trennt.
Protest gegen Garzweiler: Fluchtursache ist Klimawandel
RWE will in den kommenden Jahren ganze Dörfer abreißen, um weiter
Braunkohle abzubauen. Anwohner*innen wehren sich.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.