| # taz.de -- Nominierungen für Leipziger Buchpreis: Bambi und die Rude Girls | |
| > Die Nominierungen für den Leipziger Buchpreis sind raus. Die Liste birgt | |
| > einige Überraschungen. Nur der Ukrainekrieg kommt so gar nicht vor. | |
| Bild: Der Preis der Leipziger Buchmesse wird am 27. April verliehen | |
| Vor zwölf Jahren hat Clemens J. Setz den Preis der Leipziger Buchmesse | |
| schon einmal gewonnen, jetzt ist der Österreicher erneut nominiert worden. | |
| Sein Roman [1][„Monde vor der Landung“] steht auf der Shortlist für den | |
| Preis, die nun veröffentlicht wurde. In der Belletristik-Kategorie können | |
| sich außerdem Ulrike Draesner („Die Verwandelten“), Joshua Groß („Prana | |
| Extrem“), Dinçer Güçyeter [2][(„Unser Deutschlandmärchen“)] und Angela | |
| Steidele („Aufklärung. Ein Roman“) Hoffnung auf die Auszeichnung machen. | |
| Der Preis der Leipziger Buchmesse wird am 27. April verliehen. Nachdem die | |
| Messe drei Jahre in Folge pandemiebedingt ausfallen musste, soll sie in | |
| diesem Jahr unbedingt stattfinden. Eine kurzfristig eingerichtete | |
| Pop-up-Messe konnte ihren Ausfall im vergangenen Jahr zwar nicht restlos | |
| kompensieren, transportierte aber den [3][Selbstbehauptungswillen der | |
| Buchbranche,] sich von widrigen Umständen nicht unterkriegen zu lassen. | |
| In diesem Jahr waren zum Preis der Leipziger Buchmesse nach Angaben der | |
| Messe 465 Werke aus 161 Verlagen eingereicht worden. Unter den nominierten | |
| Übersetzern ist in diesem Jahr Antje Rávik Strubel, die 2021 als Autorin | |
| den Frankfurter Buchpreis gewonnen hatte. Sie steht für ihre Übertragung | |
| von Monika Fagerholms „Wer hat Bambi getötet?“ aus dem Schwedischen auf der | |
| Shortlist. | |
| Außerdem wurden Nicole Nau, Johanna Schwering, Katharina Triebner-Cabald, | |
| Brigitte Oleschinski und Osman Yousufi nominiert. Was auffällt: Keine | |
| Übersetzung aus dem Russischen oder Ukrainischen ist unter den nominierten | |
| Büchern. Dabei hatte es nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die | |
| Ukraine viele Übersetzungen aus diesen Sprachen ins Deutsche gegeben. | |
| Bei den Sachbüchern ist die thematische Bandbreite groß. Sie reicht von Jan | |
| Philipp Reemtsmas Beschäftigung mit der modernen deutschen Literatur und | |
| dem Autor Christoph Martin Wieland über Carolin Amlingers und Oliver | |
| Nachtweys soziologische Analyse gegenwärtiger Politikverdrossenheit in | |
| ihrer Studie „Gekränkte Freiheit“ und Birgit Weyhes Graphic Novel „Rude | |
| Girl“ über aktuelle Identitätsdebatten bis hin zur Ausbeutung der Natur in | |
| Afrika zugunsten westlicher Länder. | |
| Das letztere Thema behandelt eine Autorin, die taz-Leser*innen bekannt sein | |
| dürfte: Simone Schlindwein nämlich – herzlichen Glückwunsch! –, deren Bu… | |
| „Der grüne Krieg“ auch [4][auf einem taz-Rechercheprojekt] basiert. Auch | |
| unter den Sachbüchern findet sich übrigens keine Analyse des russischen | |
| Angriffskrieges oder des deutsch-russischen Verhältnisses. Schon etwas | |
| erstaunlich. (dpa, drk) | |
| 23 Mar 2023 | |
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