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# taz.de -- Neues Infektionsschutzgesetz: Keine Lust auf neue Maßnahmen
> Gesundheitsminister Lauterbach und Justizminister Buschmann einigen sich
> beim Infektionsschutzgesetz. Es sieht nicht so aus, dass sich alle wieder
> Masken aufsetzen.
Bild: Welche Schlagkraft haben Infektionsschutzregeln noch, wenn sich niemand m…
Endlich Klarheit? Doch nur für den Bundesgesundheitsminister. [1][Karl
Lauterbach] (SPD) sagt, er freue sich über das neue Infektionsschutzgesetz,
das er nun gemeinsam mit Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP)
ausgehandelt hat. Er glaubt, „das Paket ist sehr gut“. Maskenpflicht und
Impfanreize enthält es. Die Worte sind natürlich dieselben wie immer.
Auch die Intention dahinter ist klar und sinnvoll: weniger Todesfälle,
weniger schwere Verläufe. Aber welche Schlagkraft haben
Infektionsschutzregeln noch, wenn sich niemand mehr dafür interessiert?
Spätestens bei der achten Warnung vor dem „sehr schwierigen Herbst“ haben
die meisten Menschen angefangen, nur noch müde mit den Augen zu rollen,
sobald [2][das Wort Corona] fällt. Sind wir jetzt gut vorbereitet oder wird
es wieder schlimm im Herbst, Herr Lauterbach?
Die Kommunikation von Wissenschaftler und Politiker zugleich funktioniert
nicht. Das Gespaltene wirkt wenig überzeugend. Eine Maske im Bus, in der
U-Bahn oder im Zug zu tragen, mag für manche zu einem Automatismus geworden
sein. Andere halten es auch da schon sehr lax und schauen Menschen kritisch
an, die auch im Supermarkt noch einen Mundschutz tragen, wo es aktuell
keine Pflicht mehr ist.
Besonders bei Jugendlichen lässt sich beobachten, dass das [3][Nichttragen
einer Maske] auch Folge einer Gruppendynamik sein kann. Too cool for
Coronamaßnahmen. Von den Menschen aus der [4][Querdenken-Bewegung] gar
nicht angefangen. Die breite Masse interessiert sich kaum für das
pandemische Geschehen. Wichtiger sind Themen wie der Krieg, die teuren
Mieten und Lebensmittel. Corona ploppt auf, wenn man durch Erkrankung daran
gehindert wird, in den Urlaub zu fahren. Oder rätselt, ob man trotz
Corona-Infektion arbeiten kann.
Denn auch das ist inzwischen vermehrt der Fall: Infizierte arbeiten, sei es
aufgrund von finanziellen Zwängen, Karrieregründen oder einfach, weil sie
sich nicht krank fühlen. Hinter all diesen Gründen steht: Eine
Corona-Infektion hat heute deutlich insgesamt geringere Folgen für die
Menschen als noch vor einem Jahr. Inzwischen spricht selbst die
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas offen von einer Durchseuchung. Corona wird
nicht mehr als großes Problem empfunden.
Dass das ein Fehler ist, insbesondere für vulnerable Gruppen, darauf sollte
man immer wieder hinweisen. Aber Lauterbach dringt mit seinen Warnungen
kaum noch durch. Jetzt kommen also wieder neue Maßnahmen, die größtenteils
Auslegungssache sind. Wenn er die Menschen wieder erreichen will, muss
Lauterbach überzeugender auftreten.
3 Aug 2022
## LINKS
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[2] /Sommerwelle-mit-Omikron-BA4-und-BA5/!5859172
[3] /Neue-Corona-Regeln-in-Berlin/!5841748
[4] /Coronaleugner-demonstrieren-in-Berlin/!5867700
## AUTOREN
Linda Gerner
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