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# taz.de -- Neue Strategie der Letzten Generation: Zielgenaue Steinschleuder ge…
> Nach zwei Jahren will die Letzte Generation aufhören, sich auf den
> Asphalt zu kleben. Aus ihrer neuen Strategie spricht auch Ratlosigkeit.
Bild: Berlin, 14.07.2023: Leere Kleber-Tuben am Rande einer Aktion der „Letzt…
Man kann mit Straßenblockaden viel erreichen. Der Regelbruch signalisiert
nach außen, dass man sich in einer ganz besonderen Notlage befindet.
[1][Das macht Eindruck]. Die Störung des Verkehrs erzeugt bei der Politik
Handlungsdruck. Die will ihren Pendler*innen und
Krankenwagenfahrer*innen schließlich keinen ewigen Stau zumuten, den
Polizist*innen und Richter*innen keine Überlastung durch die vielen
Strafverfahren.
Das wirkt: Schon behalten die Landwirt*innen ihre Kfz-Steuerbefreiung,
durch deren Streichung die Regierung ihr Haushaltsloch ein wenig stopfen
wollte. Dabei stand die Agrarbranche nicht nur mit zahlreichen
[2][Traktoren], sondern auch mit ziemlich vielen
deutschlandflaggenschwingenden Rechtsextremen auf der Straße. Jetzt fällt
eben Geld für ein bisschen Natur- und Klimaschutz weg. Für den blockiert ja
niemand Straßen. Oder war da was?
Nach zwei Jahren [3][will die Letzte Generation jetzt aufhören, sich auf
den Asphalt zu kleben], wie die Klimagruppe mitgeteilt hat. Weitermachen
wollen die Aktivist*innen schon. „Ungehorsame Versammlungen“ soll es
künftig zum Beispiel geben. Was das sein soll, gibt die Gruppe noch nicht
bekannt. Sie wolle aber künftig auch „die Verantwortlichen für die
Klimazerstörung verstärkt direkt konfrontieren“ und „Orte der fossilen
Zerstörung“ aufsuchen.
Aus dieser „Neuen Strategie für 2024“ spricht auch Ratlosigkeit. So, wie
die Gruppe es bisher angepackt hat, hat sie ihr politisches Ziel nicht
erreicht: die Bundesregierung zu ausreichendem Klimaschutz zu bewegen.
Dabei waren die Straßenblockaden doch schon die Reaktion darauf, dass alles
andere nicht oder nur schleppend funktioniert hat.
## Mit den Jahren nutzt sich alles ab
An Orte der Klimazerstörung zu gehen, ist zum Beispiel schon lange Kern des
Protests von Ende Gelände. Die Gruppe schmiss sich ab 2015 in weiße
Maleranzüge, besetzte kurzzeitig Kohletagebaue und rückte diese durch
Provokation und beeindruckende Bilder ins öffentliche Bewusstsein. Mit den
Jahren nutzte sich das ab. Auch die Letzte Generation hat die Erfahrung
schon gemacht: Das öffentliche Interesse an ihren Aktionen an fern
entlegenen Ölpipelines war immer geringer als das an den Straßenblockaden.
Die haben sich schließlich bei vielen Menschen im Alltag bemerkbar gemacht.
Damit verbunden war allerdings auch eine massive, durch Umfragen belegte
Unbeliebtheit.
Das Problem bleibt: Wer gegen Goliath in Form von mächtigen Industrien,
verunsicherten und teils bequemen Mitbürger*innen und einer oft
behäbigen Politik kämpft, hat es schwer, eine zielgenaue Steinschleuder zu
bauen.
30 Jan 2024
## LINKS
[1] /Bauernproteste-und-Klimaaktivismus/!5985051
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[3] /Klimaprotest-in-Deutschland/!5988513
## AUTOREN
Susanne Schwarz
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