Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Nach Messerangriff in England: Rechtsextreme Krawalle in Southport
> Die britische Stadt Southport trauert nach einem tödlichen Messerangriff
> um drei Kinder. Nach einer Mahnwache für die Opfer randalieren
> Rechtsextreme und verletzen 39 Polizisten.
Bild: Schwere Ausschreitungen in der Nähe des Ortes, an dem am Vortag drei Mä…
Southport dpa | Bei schweren Ausschreitungen von Rechtsextremen nach dem
tödlichen Messerangriff im englischen Southport sind 39 Polizisten verletzt
worden. 27 von ihnen mussten im Krankenhaus behandelt werden, wie der
regionale Rettungsdienst auf X mitteilte.
Am Montag waren bei einer Messerattacke drei Mädchen im Alter von sechs,
sieben und neun Jahren getötet worden. Acht weitere Kinder und zwei
Erwachsene wurden teils schwer verletzt. Die Kinder hatten an einer
Ferienfreizeit teilgenommen, die sich um Taylor Swift drehte. Die selbst
nicht daran beteiligte US-Sängerin zeigte sich auf Instagram erschüttert.
Tatverdächtig ist ein 17-Jähriger. Das Motiv ist auch noch ungeklärt. Die
Polizei geht aber nicht von einer Terrortat aus.
## Gerüchte über Herkunft des Tatverdächtigen heizten die Stimmung auf
Falschmeldungen und Gerüchte über die Herkunft des mutmaßlichen Täters sind
nach Polizeiangaben der Hintergrund der Unruhen. „Wir haben bereits
mitgeteilt, dass die Person in Großbritannien geboren wurde, und
Spekulationen helfen im Moment niemandem“, betonten die Ermittler. Der
tatverdächtige Jugendliche lebt seit mehr als zehn Jahren in der Gegend. Er
wurde als Sohn von Ruandern in der walisischen Hauptstadt Cardiff geboren.
Die bei den Ausschreitungen verletzten Einsatzkräfte erlitten laut Polizei
unter anderem Knochenbrüche, Schnittwunden, vermutlich einen Nasenbruch und
eine Gehirnerschütterung. Aufgrund der Unruhen am Dienstagabend erhielt die
Polizei in dem Stadtgebiet für 24 Stunden erweiterte Befugnisse zum
Durchsuchen von Menschen.
Die Angreifer hätten nach einer Mahnwache für die Opfer der Messerattacke
sowohl Beamte als auch die örtliche Moschee mit Ziegelsteinen beworfen und
ein Geschäft geplündert, so die Polizei. Außerdem setzten sie den Angaben
zufolge Autos und Mülltonnen in Brand. Nach Polizeiangaben handelt es sich
bei den Randalierern vorrangig um Mitglieder einer rechtsextremen Gruppe,
die nicht aus der Gegend stammen.
## Eine Stadt unter Schock
„Das ist keine Art, eine Gemeinschaft zu behandeln, schon gar nicht eine
Gemeinschaft, die immer noch unter den Ereignissen vom Montag leidet“,
sagte der stellvertretende Polizeichef der Merseyside Police, Alex Goss.
Die britische Regierung verurteilte die Ausschreitungen der rechtsextremen
Gruppe. „Diejenigen, die die Mahnwache für die Opfer mit Gewalt und
Brutalität gekapert haben, haben die trauernde Gemeinschaft beleidigt“,
schrieb [1][Premierminister Keir Starmer] bei X. „Sie werden die volle
Härte des Gesetzes zu spüren bekommen.“
Der [2][Labour-Politiker] hatte sich zuvor mit Rettungskräften getroffen,
die im Rahmen der Messerattacke im Einsatz waren, und sich für ihre Hilfe
bedankt. Auch Innenministerin Yvette Cooper war vor Ort. Sie betonte, die
[3][neue Starmer-Regierung] werde konsequent gegen die in Großbritannien
weit verbreitete Messergewalt vorgehen.
31 Jul 2024
## LINKS
[1] /Nach-den-Wahlen-in-Grossbritannien/!6019261
[2] /Wahlen-in-GB-und-Frankreich/!6019454
[3] /Politische-Stimmung-in-Grossbritannien/!6019440
## TAGS
England
Großbritannien
Rechtsextremismus
Rechtspopulismus
Islamophobie
Schwerpunkt Rassismus
England
Schwerpunkt Rassismus
England
Islamismus
Großbritannien
Großbritannien
## ARTIKEL ZUM THEMA
Debatte über Herkunft von Verdächtigen: Dünger für den Hass
Die FDP will, dass die Behörden bekanntgeben, wo Verdächtige herkommen.
Wohin solche Diskurse führen, zeigen die rechten Mobs in Großbritannien.
Rechtsextreme Krawalle in England: Polizei rechnet mit mehr Gewalt
Erneut erlebt England eine unruhige Nacht mit heftigen Krawallen und
Zusammenstößen zwischen Rechtsextremen und der Polizei. Die Behörden rüsten
sich.
Nach Messerangriff in Großbritannien: Rechtsextreme Mobs auf den Straßen
Am Montag hatte in Großbritannien ein Teenager drei Mädchen getötet.
Seitdem demonstrieren englandweit gewaltbereite Rechte.
Rechtsextreme in England: Fake News führen zu Randale
Im britischen Southport werden drei Kinder Opfer eines Messerangriffs. Bei
Krawallen werden danach 39 Polizisten von Rechtsextremen verletzt.
Islamistischer Prediger in UK: Choudary bekommt lebenslänglich
Anjem Choudary leitete in Großbritannien eine terroristische Vereinigung.
Online warb er um Unterstützer. Dafür muss er für lange Zeit ins Gefängnis.
Großbritannien will sparen: Labour stimmt auf Einschnitte ein
Großbritanniens neue Regierung entdeckt riesige Haushaltslöcher und will
sparen. Es geht aber um höhere Gehälter im öffentlichen Dienst.
Labour-Partei in Großbritannien: Linker Aufstand gegen Starmer
Sieben Labour-Abgeordnete fliegen aus der Fraktion, weil sie gegen die
Regierung stimmten. Die Linke außerhalb Labours ist begeistert.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.