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# taz.de -- Letzte Generation beim Berlin-Marathon: Orange Farbe auf der Laufst…
> Klimaaktivist:innen schütten Farbe auf die Laufstrecke. Die Polizei
> holt acht Menschen von der Fahrbahn. Äthiopierin Tigst Assefa läuft
> Weltrekord.
Bild: Ökologischer Fußabdruck: Marathon-Läufer:innen mussten am Sonntag durc…
Berlin epd/dpa/taz | Die Klimaprotestinitiative Letzte Generation hat am
Sonntagmorgen kurzfristig den Berlin-Marathon gestört. Wie die
Aktivist:innen und die Polizei übereinstimmend mitteilten, rannten kurz
vor dem Start des Rennens auf der Straße des 17. Juni im Berliner
Tiergarten Menschen aus dem Publikum auf die Straße und verkippten dort
orange Farbe aus Eimern auf dem Asphalt.
Nach Angaben einer Polizeisprecherin schritten Einsatzkräfte ein, bevor
sich die Aktivist:innen ankleben konnten. Die Polizei stelle nun die
Personalien fest, die acht Aktivist:innen seien zunächst in ihrer
Freiheit beschränkt, sagte die Sprecherin weiter. Es werde geprüft,
inwieweit sie im Anschluss in Gewahrsam genommen werden können. Der Start
des Laufs sei dadurch nicht beeinträchtigt worden.
Die Aktivist:innen hatten laut eigenen Angaben ein Plakat mit der
Aufschrift „Es ist Zeit zu wenden“ dabei. Das habe aber nur kurzzeitig
ausgerollt werden können.
Im Internet verbreitete Fotos und Video der Aktion zeigten, dass die Aktion
tatsächlich sehr schnell beendet wurde. Die Marathon-Teilnehmer:innen
liefen wenig später zum Teil durch Pfützen frischer Farbe.
„Wir tun das, weil wir in einer Notlage sind. In existenzieller Gefahr!“,
[1][schrieb die Letzte Generation auf der Plattform X, früher Twitter, zu
der Aktion.] „Übrigens: Uns tut es genauso leid, den Alltag eines
Handwerkers zu unterbrechen wie den langersehnten Wettbewerb einer
Läuferin.“
Die Gruppe forderte erneut, dass Deutschland ab 2030 auf fossile
Brennstoffe wie Kohle, Öl und Erdgas verzichtet. Die Bundesregierung peilt
das Jahr 2045 für eine klimaneutrale Wirtschaft an.
Die Letzte Generation hatte [2][noch am Freitag angekündigt], den Marathon
unterbrechen zu wollen – und damit für heftige Diskussion [3][für] und
[4][gegen] diese Form des Protestes gesorgt.
## Weltrekord bei den Frauen
Der Berlin-Marathon mit fast 50.000 Teilnehmer findet traditionell Ende
September statt. Er ist eine der größten und prominentesten Veranstaltungen
seiner Art weltweit. Unter den Sportler:innen ist die Strecke beliebt,
weil sie fast durchgehend flach ist und so ein hohes Tempo zulässt.
So konnte beim Lauf am Sonntag erneut ein Weltrekord aufgestellt werden –
diesmal bei den Frauen. Die Äthiopierin Tigst Assefa erreichte nach 2:11:53
Stunden das Ziel. Sie unterbot damit den bisherigen Rekord um mehr als zwei
Minuten.
## Aktionswoche der Letzten Generation
Mitglieder der Gruppe protestierten [5][die gesamte Woche über mit Aktionen
in Berlin]. Vor einer Woche hatten sie Säulen des Brandenburger Tors mit
ebenfalls orangener Farbe besprüht.
Die Polizei und Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hatten ein
konsequentes Vorgehen angekündigt.
Um schneller gegen Störer und Blockierer einschreiten zu können, hatte die
Polizei ein Verbot nicht angemeldeter Demonstrationen der Letzten
Generation im Gebiet des Marathons erlassen. Dieses Verbot wurde in Form
einer sogenannten Allgemeinverfügung am Freitag [6][im Amtsblatt
veröffentlicht] und gilt von Samstagvormittag bis Sonntag um Mitternacht.
Verboten sind laut der elfseitigen Anordnung Demonstrationen und die
Teilnahme an ihnen im Zusammenhang mit Klimaprotesten und Blockaden auf den
entsprechenden Straßen und auch Autobahnen in dem Gebiet. 2000 Euro Bußgeld
werden angedroht. Die Polizei wollte am Sonntag mit mehr als 1.000 Kräften
beim Marathon im Einsatz sein.
24 Sep 2023
## LINKS
[1] https://twitter.com/AufstandLastGen/status/1705857358432272668
[2] /Klimaprotest-beim-Berlin-Marathon/!5961778
[3] /Letzte-Generation-in-Berlin/!5961735
[4] /Letzte-Generation-in-Berlin/!5961523
[5] /Klima-Protestaktion-am-Brandenburger-Tor/!5958071
[6] https://www.berlin.de/landesverwaltungsamt/logistikservice/amtsblatt-fuer-b…
## AUTOREN
Gereon Asmuth
## TAGS
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