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# taz.de -- Klimaprotest beim Berlin-Marathon: Wenn schon stören, dann richtig?
> Die Letzte Generation hat angekündigt, den Berlin-Marathon am Wochenende
> zu blockieren. Die Polizei sagt, sie sei auf Störungen vorbereitet.
Bild: „Lauf-Blockaden“ erfreuen sich unter der Letzten Generations-Szene of…
„Vor der Klimakatastrophe können wir nicht davonrennen“, begründen die
Klimaaktivist*innen der Letzten Generation ihren Entschluss, den
anstehenden BMW Berlin-Marathon zu „unterbrechen“. Am Sonntag soll der
Marathon zum 49. Mal stattfinden, dieses Jahr wohl in Rekordgröße: Mit
48.000 Anmeldungen aus insgesamt 120 Ländern werden voraussichtlich mehr
Läufer*innen als jemals zuvor in der Berliner Innenstadt schwitzen.
„Die Berliner sind richtig genervt“, urteilte Berlins Regierender
Bürgermeister Kai Wegner (CDU) jetzt über die Stimmung in der Stadt. Seit
Mitte vergangener Woche ist die Letzte Generation in Berlin [1][wieder mit
Protestaktionen präsent], allein am Donnerstag zählte die Polizei 38
„Lauf-Blockaden“ – Behinderungen des Straßenverkehrs also, bei denen die
Aktivist*innen mit einem Banner vor den Autos herlaufen.
Für besondere Aufmerksamkeit sorgte zuletzt das Besprühen des Brandenburger
Tors mit orangener Farbe am vergangenen Sonntag. Wegner erklärte am
Donnerstag im Abgeordnetenhaus im Brustton der Empörung: „Das Maß ist jetzt
voll.“ Die Letzte Generation [2][versaue die Stimmung] für mehr
Klimaschutz.
Nun also der Berlin-Marathon? Schon im Vorfeld hat die Berliner Polizei
angekündigt, keine Protestaktionen während des Groß-Events zulassen zu
wollen. Wer dagegen verstößt, dem drohen ein Bußgeld von 2.000 Euro pro
Person. Genaue Regelungen will man noch in einer Allgemeinverfügung
veröffentlichen.
## 650 Polizist*innen auf 42 Kilometer
Das Verbot der Proteste sei zwar ein starker Eingriff in das Grundrecht der
Demonstrationsfreiheit, zugleich erleichtere es aber ein Durchgreifen, so
die Polizei. Insgesamt 650 Polizist*innen sollen demnach den Marathon
am Sonntag absichern. Nichtsdestoweniger sei auch der Polizei bewusst, dass
eine umfassende Kontrolle der rund 42 Kilometer langen Strecke kaum
umsetzbar sei.
Der [3][Marathon-Veranstalter SCC Events] betonte unterdessen, dass man auf
etwaige Störungen vorbereitet sei. Geschäftsführer Jürgen Lock sagte: „Wir
wollen eine friedliche und tolerante Laufveranstaltung haben.“ Für die
Läufer*innen sei der Marathon „ein Highlight, da ist jede Störung nur
negativ“.
Überdies, so Lock weiter, bemühe man sich, die Veranstaltung nachhaltig zu
gestalten. Tatsächlich werden die Läufer*innen zur Müllvermeidung
aufgefordert, benutzte Trinkbecher sollen recycelt werden. Ein eigener
Nachhaltigkeitsmanager werde auch beschäftigt.
Fridays for Future überzeugen die bloßen Ankündigungen erst mal wenig.
Große Veranstaltungen und Konzerne würden sich häufig als klimaneutral oder
nachhaltig präsentieren, erklärte Sprecherin Clara Duvigneau. Wenn echte
Bemühungen dahinter stünden, handele es sich aber auf jeden Fall um eine
positive Entwicklung.
22 Sep 2023
## LINKS
[1] /Letzte-Generation-in-Berlin/!5959011
[2] /Abgeordnetenhaus-von-Berlin/!5958516
[3] https://www.bmw-berlin-marathon.com/
## AUTOREN
Clara Heuermann
## TAGS
Letzte Generation
Marathon
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