# taz.de -- Ex-DVU-Parteichef: Gerhard Frey ist tot | |
> Der rechtsextreme Verleger und jahrzehntelange Vorsitzende der Deutschen | |
> Volks-Union ist tot. Gerhard Frey starb am Dienstag 80-jährig in München. | |
Bild: Rechtsaußen in Aktion: Frey 2007 bei einer DVU-Veranstaltung in Bremerha… | |
MÜNCHEN dpa | Der Verleger und langjährige Vorsitzende der rechtsextremen | |
Deutschen Volksunion (DVU), Gerhard Frey, ist tot. Er starb am Dienstag | |
(19. Februar) nach kurzer Krankheit im Alter von 80 Jahren in seinem Haus | |
in Gräfelfing bei München, wie sein Sohn am Samstag bestätigte. | |
Frey galt als schillernde Figur der rechtsextremen Szene und war bis | |
zuletzt Herausgeber der in München erscheinenden National-Zeitung. 1987 | |
gründete er die DVU, die von Beginn an vom Verfassungsschutz beobachtet | |
wurde. Dieser attestierte der Splitterpartei eine verfassungsfeindliche | |
Ausrichtung. Frey führte die DVU bis Anfang 2009. | |
Schlagzeilen machte die Partei, als ihr mit ausländerfeindlichen Parolen | |
der Sprung in diverse Landesparlamente gelang, so unter anderem in Bremen | |
und Brandenburg. Geradezu spektakulär waren die 12,9 Prozent, die der DVU | |
1998 im Landtag von Sachsen-Anhalt 16 Sitze bescherten. | |
Frey suchte mit der DVU immer wieder die Nähe zur NPD, auch wenn das | |
Verhältnis der beiden rechtsextremen Parteien nicht zuletzt wegen | |
Führungsrivalitäten als angespannt galt. 2010 beschloss ein NPD-Parteitag | |
eine Verschmelzung mit der DVU. Im Jahr darauf stoppte ein Gericht nach | |
Klagen von DVU-Landesverbänden die Fusion. | |
Nach seinem Rückzug vom DVU-Vorsitz 2009 machte Frey vor allem wegen | |
juristischer Auseinandersetzungen um seinen Waffenschein Schlagzeilen. Das | |
bayerische Innenministerium bestritt Frey wegen dessen | |
verfassungsfeindlicher Aktivitäten das Recht auf einen Waffenschein. Vor | |
Verwaltungsgerichten war jedoch Frey erfolgreich. | |
Frey stammte aus der Oberpfalz, er wurde am 18. Februar 1933 in Cham | |
geboren. Nach dem Abitur studierte er Jura in München und Graz. In der | |
österreichischen Stadt legte er 1960 auch seine Promotion ab. Schon in den | |
50er Jahren schrieb Frey, der auch eine journalistische Ausbildung | |
absolvierte, für die rechtsextreme Deutsche Soldatenzeitung. 1959 wurde er | |
Chefredakteur und Herausgeber dieses Wochenblattes, das er 1963 in Deutsche | |
National-Zeitung umbenannte und deren Herausgeber er bis zu seinem Tod war. | |
23 Feb 2013 | |
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