# taz.de -- Rechtsextreme Partei offenbar aufgelöst: Die DVU schafft sich ab | |
> Eineinhalb Jahre hatten sich mehrere Landesverbände der rechtsextremen | |
> DVU gegen eine Fusion ihrer Partei mit der NPD gewehrt. Nun geben sie | |
> auf. | |
Bild: Kann eingerollt werden: DVU-Fahne auf der Fusionsfeier Anfang 2011. | |
BERLIN taz | Die rechtsextreme DVU ist endgültig Geschichte. Drei renitente | |
Landesverbände, die gegen die Fusion ihrer Partei mit der NPD Ende 2010 | |
geklagt hatten, zogen nun die Klage zurück. Am 12. Dezember 2010 hatte die | |
Basis der DVU der Fusion der zwei rechtsextremen Parteien zugestimmt. Doch | |
mehrere Landesverbände waren gegen die Fusion und hofften, sie auf | |
juristischem Wege zu stoppen. | |
Nun heißt es in einer Mitteilung auf der Seite der DVU Niedersachsen, die | |
den Widerstand gegen die Fusion maßgeblich organisiert hatte, eine | |
Fortführung des Prozesses sei eine „Verschwendung von Zeit, Geld und | |
Energie“. Und weiter: „Die DVU hat damit zu existieren aufgehört“. | |
Die Hochphase der vom rechtsextremen Verleger Gerhard Frey gegründeten | |
Partei war in den 90er-Jahren, als die DVU zeitweise über 25.000 Mitglieder | |
hatte und bei Landtagswahlen bis zu 12,9 Prozent der Stimmen erreichte. | |
Danach ging es kontinuierlich bergab. | |
Vor der Fusion mit der rechtsextremen NPD zählte der Verfassungsschutz nur | |
noch 3.000 DVU-Mitglieder. Wie viele von ihnen sich am Ende tatsächlich der | |
NPD anschlossen, ist unklar. Allzu viele dürften es aber nicht gewesen | |
sein. Nach jüngsten Angaben des Hamburger Verfassungsschutzes ist die | |
Gesamtzahl der NPD-Mitglieder 2011 sogar um einige Hundert auf 6.300 | |
zurückgegangen. | |
29 May 2012 | |
## AUTOREN | |
Wolf Schmidt | |
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Nachruf | |
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