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# taz.de -- Fusion von NPD und DVU: Rechte bündeln ihre Kräfte
> Weil ihre Mitgliederzahlen sinken, will die rechtsextreme Partei NPD sich
> mit der DVU zusammen tun. Sie hofft damit bessere Ergebnisse bei den
> kommenden Landtagswahlen zu erzielen.
Bild: Der NPD-Parteivorsitzende Udo Voigt (li) und der DVU-Bundesvorsitzende Ma…
HOHENMÖLSEN dpa | Die rechtsextremen Parteien in Deutschland wollen ihre
Kräfte bündeln. Die NPD beschloss am Samstag die Vereinigung mit der DVU.
Bei einem Parteitag in Hohenmölsen (Sachsen- Anhalt) stimmten nach Angaben
der Partei 194 von 207 Delegierten für den zum Jahreswechsel geplanten
Beitritt der Deutschen Volksunion (DVU). Diese will bei einem Parteitag
Ende November über die Fusion entscheiden. Danach sind in beiden Parteien
noch Urabstimmungen der Mitglieder geplant.
Am Rande des NPD-Parteitages demonstrierten rund 400 Menschen gegen
Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit. Der Parteitag war am Freitag
vom Oberverwaltungsgericht in Magdeburg gegen den Willen der Stadt
Hohenmölsen zugelassen worden.
Angeführt wurde der Protest von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang
Böhmer (CDU). "Wir haben schon einmal in Deutschland die Demokratie
verspielt. Das darf uns nicht noch einmal passieren", sagte der
Regierungschef. Er sprach sich in Hohenmölsen für ein neues
NPD-Verbotsverfahren aus. "Aus meiner Sicht gäbe es genügend Gründe, diesen
Schritt noch einmal zu gehen.
Hintergrund des geplanten Zusammenschlusses der beiden rechtsextremen
Parteien sind finanzielle Probleme und sinkende Mitgliederzahlen. Laut
Bundesamt für Verfassungsschutz hatte die NPD Ende 2009 rund 6800
Mitglieder, zwei Jahre zuvor waren es noch 7200 gewesen. Die Zahl der
DVU-Mitglieder wird auf rund 4000 geschätzt.
Voraussetzung der Fusion war für die NPD, dass keine neuen Schulden gemacht
werden. Vor wenigen Wochen hatte der frühere Parteichef Gerhard Frey der
DVU eine Rückforderung von rund einer Million Euro erlassen. Die NPD soll
künftig den Zusatz "Die Volksunion" im Namen tragen. Sie erhofft sich nach
der Vereinigung bessere Chancen bei den Landtagswahlen im kommenden Jahr.
6 Nov 2010
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Hunderte gegen die Rechten.
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