# taz.de -- Deal zwischen Google und Medien: Geld für Snippets | |
> Google verdient mit den Inhalten von Verlagen seit Jahren Geld. Jetzt hat | |
> der Konzern auch in Deutschland mit manchen von ihnen Verträge | |
> geschlossen. | |
Bild: Setzt in Sachen Leistungsschutz jetzt auf Verträge, nicht mehr auf Strei… | |
BERLIN dpa | Google hat auf Basis des [1][neuen Leistungsschutzrechts in | |
Deutschland] erste Verträge mit deutschen Verlagen abgeschlossen. Zu den | |
Vertragspartnern gehören nach Angaben des Internet-Konzerns unter anderem | |
das Nachrichtenmagazin Der Spiegel, die Wochenzeitung Die Zeit und das | |
Nachrichtenportal Golem. Diese Medienhäuser bestätigten die Angaben von | |
Google. | |
Eine Reihe weiterer Gespräche mit großen und kleineren Verlagen befänden | |
sich in einem fortgeschrittenen Stadium, teilte Google am Donnerstag weiter | |
mit. „Sowohl für uns als auch für unsere Partner sind diese Vereinbarungen | |
zum Urheberrecht ein wichtiges Signal zur Stärkung der erfolgreichen | |
Partnerschaften.“ Über die Höhe der Zahlungen wurde nichts bekannt. | |
In diesem Jahr wurde in Deutschland das Urheberrecht novelliert und daran | |
angepasst, dass das Internet für urheberrechtlich geschützte Inhalte immer | |
bedeutender geworden ist. Hintergrund ist eine EU-Richtlinie, die in den | |
Ländern umgesetzt wurde. Zu dem großen Komplex des Urheberrechts zählt auch | |
ein neues [2][Leistungsschutzrecht] für Presseverleger und Journalisten in | |
Deutschland. Das Ganze soll sicherstellen, dass Urheber und Medienhäuser | |
finanziell berücksichtigt werden, wenn externe Internetplattformen deren | |
Presseinhalte einbinden. | |
Die geschlossenen Verträge umfassen „erweiterte Vorschauen von | |
Nachrichten“. Google und die teilnehmenden Verlage umgehen damit die | |
Diskussion um eine nicht eindeutig geregelte Bestimmung des | |
Leistungsschutzrechtes zu sehr kurzen Auszüge von Verlagsinhalten, die | |
nicht unter das neue Leistungsschutzrecht fallen (sogenannte | |
Snippet-Ausnahme). In dem Gesetz wird nämlich nicht exakt definiert, wie | |
lang diese Auszüge sein dürfen. | |
Google betonte, man werde die Gespräche „mit allen deutschen Verlagen – | |
großen wie kleinen – sowie den Verwertungsgesellschaften fortsetzen“ und | |
sei zuversichtlich, eine gesetzeskonforme und für alle funktionierende | |
Lösung zu finden. In Kürze werde man darüber informieren, wie auch andere | |
berechtigte Verlage Zahlungen nach dem neuen Leistungsschutzrecht erhalten | |
können. | |
In der Branche wird mit Spannung darauf geschaut, ob Google sich auch mit | |
der Verwertungsgesellschaft Corint Media (ehemals VG Media) einigen kann. | |
Die Gesellschaft, die unter anderem die Interessen des größten deutschen | |
Verlags Springer vertritt, hatte zuletzt gefordert, dass Google 420 | |
Millionen Euro für 2022 an Medienhäuser bezahlen müsse. Die Lizenzgebühr | |
werde für die Nutzung von Überschriften, kurzen Artikelausschnitten und | |
Vorschaubildern gefordert. Google hatte die Forderung als unrealistisch | |
abgelehnt. | |
19 Nov 2021 | |
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