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# taz.de -- Chinas Bitcoin-Politik: Aus für die Kryptoschürfer
> Chinas Jagd auf den Bitcoin bedeutet Not für einige. Sie bedeutet aber
> auch: Peking kann die Kryptowährung nicht mehr als Druckmittel einsetzen.
Bild: Bitcoin-Mine in Sichuan: Chinas Staatsführung geht endgültig gegen sein…
Natürlich war es nur eine Frage der Zeit, bis Chinas Staatsführung
endgültig gegen seine Bitcoin-Miner vorgeht. Tief in den nebelverhangenen
Dörfern von Guizhou, entlang der Kohlefabriken in der Inneren Mongolei oder
am Fuße des Himalayas haben chinesische Kleinunternehmer zu Spitzenzeiten
fast drei Viertel aller Coins weltweit geschürft. Damit ist jetzt Schluss.
Eine Lokalregierung nach der anderen hat nun eine strikte
Null-Toleranz-Politik eingeführt und den stromfressenden Servern den
Stecker gezogen. Für die in wirtschaftlich rückständigen Provinzen lebenden
Schürfer selbst ist das eine persönliche Tragödie. Sie werden damit ihrer
Existenzgrundlage beraubt. Für die Volkswirtschaft China ist die Maßnahme
hingegen ein notwendiger Schritt auf dem Weg zur [1][Klimaneutralität bis
2060], die Staatschef Xi Jinping versprochen hat.
Die [2][energieintensive Bitcoin-Industrie] stand dem nur im Weg. Doch dass
China gerade jetzt so harsch gegen die Kryptobranche vorgeht, hat noch
einen weiteren Grund. Seit 2014 nämlich arbeitet die Zentralbank der
Volksrepublik an der ersten staatlichen Digitalwährung, die sich als eine
Art „Anti-Bitcoin“ verstehen lässt:
Sie wird zentral herausgegeben und macht jede Transaktion für die
staatlichen Autoritäten vollständig überwachbar: ein perfektes
Überwachungstool und gleichzeitig geniales Steuerungselement für die
Regierung. Derzeit wird der „[3][e-Yuan]“ in landesweiten Pilotprojekten
getestet und könnte langfristig zum alternativlosen Währungsmittel
avancieren. Für die Bitcoin-Community ist es ein Gewinn, dass die
Kryptoschürfer künftig in andere Länder emigrieren.
Denn Chinas Staatsführung steht mit ihren strikten
Kapitalverkehrskontrollen den Idealen des Bitcoins diametral entgegen. Als
erste große Regierung hatte sie schon vor Jahren den Handel mit Bitcoins im
eigenen Land verboten. Zudem hatten viele kryptografische Jünger
befürchtet, dass Peking irgendwann einmal seine Hebelwirkung als
„Finanzwaffe“ einsetzen könnte. Dieses Szenario ist nun endgültig vom
Tisch. Gut so.
23 Jun 2021
## LINKS
[1] /Plan-fuer-CO2-Neutralitaet/!5711785
[2] https://www.turi2.de/aktuell/bitcoin-boom-treibt-stromverbrauch-zur-herstel…
[3] http://german.china.org.cn/txt/2021-06/09/content_77556952.htm
## AUTOREN
Fabian Kretschmer
## TAGS
China
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Schwerpunkt Klimawandel
Kolumne Die Wahrheit
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