| # taz.de -- Berliner AfD schließt Abgeordnete aus: Hitler-Weinflaschen waren z… | |
| > Die Berliner AfD-Fraktion hat die Abgeordnete Jessica Bießmann | |
| > ausgeschlossen, weil sie vor Weinflaschen mit dem Bild Adolf Hitlers | |
| > posiert hatte. | |
| Bild: Künftig fraktionslos im Abgeordnetenhaus: Jessica Bießmann | |
| Da waren es schon drei: Nach Kay Nerstheimer und Andreas Wild hat die | |
| Berliner AfD-Fraktion nun auch die Marzahner Abgeordnete Jessica Bießmann | |
| ausgeschlossen. Mitte Oktober war die Öffentlichkeit durch den Hinweis | |
| eines Twitter-Nutzers auf das Profil der Politikerin auf der | |
| Internetplattform Myspace aufmerksam geworden. Dort vor Jahren | |
| veröffentlichte Fotos zeigen die Abgeordnete, wie sie in einer Küche vor | |
| einem Regal mit Weinflaschen posiert, auf denen das Konterfei Adolf Hitlers | |
| abgebildet ist. Bießmann zufolge sind die Fotos vor zehn Jahren in der | |
| Küche eines Freundes entstanden. Der Berliner AfD-Chef Georg Pazderski | |
| hatte die Bilder als „inakzeptabel“ bezeichnet. | |
| Fraktionssprecher Thorsten Elsholtz bestätigte den Ausschluss am Mittwoch, | |
| wollte sich dazu aber weiter nicht äußern: Über die Details und das | |
| Abstimmungsergebnis habe die Fraktion „Stillschweigen vereinbart“. Bießmann | |
| selbst war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. | |
| Bießmann gehört innerhalb der AfD zu den Anhängern des thüringischen | |
| Fraktionschefs Björn Höcke. Sie nimmt regelmäßig an Pegida-Aufmärschen | |
| teil. Gemeinsam mit ihrer Fraktionskollegin Jeannette Auricht, ebenfalls | |
| aus Marzahn, trat sie bei der AfD-Demonstration im Mai als „Frauenbrigade“ | |
| des islamfeindlichen Magazins Compact auf. | |
| In der Online-Ausgabe des Magazins bedauerte Chefredakteur Jürgen Elsässer | |
| am Mittwoch den Ausschluss Bießmanns, der nach seinen Informationen mit 18 | |
| zu 2 Stimmen beschlossen worden sei: Der Ausschluss Bießmanns sei Teil | |
| einer innerparteilichen „Säuberungskampagne“, die es zum Ziel habe, alle | |
| Anhänger Höckes an den Rand zu drängen oder sogar auszuschließen. Aus | |
| „Angst vor dem Verfassungsschutz“ würden Teile der AfD „den Ast absägen, | |
| auf dem sie sitzen.“ | |
| Bießmann war über ein Direktmandat ins Abgeordnetenhaus eingezogen. Das | |
| gleiche gilt für Kay Nerstheimer, der bereits wenige Tage nach der Wahl im | |
| September 2016 aus der Fraktion ausgeschlossen worden war, nachdem seine | |
| rechtsextreme Vergangenheit bekannt geworden war. Im Juli 2017 folgte der | |
| Ausschluss von Andreas Wild, offiziell wegen seiner Kontakte zu türkischen | |
| Rechtsextremen, er soll aber für den Fraktionsvorstand auch schwer zu | |
| händeln gewesen sein. Gegen seinen Ausschluss klagte Wild vor dem Berliner | |
| Verfassungsgericht, der seine Klage aber in diesem Juli abwies. | |
| Fraktionsausschluss heißt allerdings noch lange nicht Parteiausschluss, das | |
| gilt für die AfD bundesweit wie auch in Berlin. Gegen politisch nicht mehr | |
| tragbares Personal wird zwar häufig auch ein Parteiausschlussverfahren | |
| eingeleitet – so auch jetzt im Fall Bießmann – diese werden dann jedoch | |
| häufig lange verschleppt. Das gilt etwa für den Fall Nerstheimer, der nach | |
| taz-Informationen nach wie vor Mitglied der AfD ist. Bei Andreas Wild wurde | |
| ein entsprechendes Verfahren gar nicht erst eingeleitet. | |
| 7 Nov 2018 | |
| ## AUTOREN | |
| Malene Gürgen | |
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