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# taz.de -- Berlin Science Week: Keine Insel der Seligen
> Auf der „Berlin Science Week“ dreht sich alles um die Wissenschaft. Thema
> ist auch die Krise, in der sie steckt.
Bild: Ob Klimaforschung, historische Ausgrabungen oder philosophische Erörteru…
Berlin taz | Einsteigen zur Überfahrt auf die Insel der Seligen: die
Wissenschaft! Wo die Ratio regiert und der Fortschritt erfunden wird! Schön
wär`s, aber eine Märchenstunde will die „Berlin Science Week“ nicht biete…
Heute startet sie zum 9 Mal und bietet für zehn Tage ein Kaleidoskop an 300
Veranstaltungen aus allen wissenschaftlichen Diszplinen. Ob Klimaforschung,
historische Ausgrabungen oder philosophische Erörterungen – für die meisten
der 35.000 erwarteten Besucher wird etwas dabei sein.
Die Wahrheit zur Wissenschaft ist nämlich: [1][Es geht ihr nicht besonders
gut.] Die Anfeindungen gegen Forschende nehmen zu, die gesellschaftliche
Akzeptanz sinkt, in Berlin werden sogar Universitäten von Protestlern
besetzt und beschädigt. Dieser kritischen Entwicklung will sich auch
Deutschlands größtes Wissenschaftfestival stellen.
„Die Wissenschaft muss dagegen halten, indem sie erklärt, wie sie
funktioniert und welchen Nutzen sie bringt“, sagt Berlins
Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD). So beschäftigt sich etwa die
Diskussionsreihe „Bedrohte Wissenschaft“ des Exzellenzclusters „Script“…
Berliner Unis in vier Veranstaltungen mit Gefahren und Bedrohungen für die
Wissenschaft: den Angriffen gegen „ungeliebte Wahrheiten“, der
Infragestellung wissenschaftlicher Autorität, der „Selbstbeschränkung“
(vulgo: Selbstzensur) sowie der politischen Einflssnahme auf die
Wissenschaft.
Czyborras Senatswissenschaftsverwaltung unterstützt die „Berlin Science
Week“ großzügig mit 380.000 Euro. Veranstalter ist die private Falling
Walls-Stiftung, die auch die internationale Konferenz zu wissenschaftlichen
Durchbrüchen am 9. November durchführt. Am Tag des Berliner Mauerfalls
werden dort jedes Jahr die „Breakthroughs“ in 20 Foschungsgebieten
vorgestellt. Eine Reihe von Veranstaltungen greifen auch aktuelle
Krisen-Themen auf.
## Brückenbauer zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft
„Common Ground“ lautet das Rahmenthema, womit die gemeinsame Basis gemeint
ist, auf der man sich verständigen kann. Als „Brückenbauer“ zwischen
verschiedenen Welten sieht sich denn auch Christian Rauch, der
Programm-Verantwortliche der Science Week. „Wir verstehen uns als Forum, um
den [2][Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zu stärken]
und so einen Beitrag zur Überwindung gesellschaftlicher Polarisierungen zu
leisten“, erklärt er.
Ein neues Format ist das „Decision Theater“, das vom Max Planck-Institut
für Geoanthropologie angeboten wird. Diese innovative Methode kombiniert
Big Data, die Modellierung komplexer Systeme und die Einbindung von
Interessengruppen, um die Auswirkungen von Entscheidungen auf soziale,
wirtschaftliche und ökologische Systeme zu erforschen.
Bei der Science Week werden in dieser Weise die Themen Wasserknappheit und
Wasserqualität oder die Auswirkungen regionaler wirtschaftlicher
Veränderungen am Beispiel des Lausitzer Kohleausstiegs behandelt, aber
unter den Stichwort „Bildung neu denken“ auch der Einzug datengetriebener
Technologien in die Klassenzimmer. An zwei Orten wird für das breite
Publikum „Forschung im Power-Pack“ angeboten: dem Museum für Naturkunde und
dem Holzmarkt am Ostbahnhof, wo ein [3][Akzent auf doe Begegnung von
Wissenschaft und Kunst gelegt wird].
31 Oct 2024
## LINKS
[1] /Sorgen-um-Wissenschaftsfreiheit/!6016957
[2] /Berlin-Science-Week-beginnt/!5808707
[3] /Berlin-Science-Week/!5970097
## AUTOREN
Manfred Ronzheimer
## TAGS
Naturwissenschaft
Wissenschaftsfreiheit
Wissenschaftskritik
Haushalt
Theater Berlin
Wissenschaft
Holzmarkt
Michael Müller
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