| # taz.de -- Beginn der Trump-Präsidentschaft: Abtreibung, Nato, alternative Fa… | |
| > Trump geht gegen Abtreibung vor, sein Verteidigungsminister ist für die | |
| > Nato. Außerdem: Wie viele Menschen guckten Trumps Vereidigung? | |
| Bild: Trump hält Wahlversprechen – zumindest das gegen Abtreibung | |
| Washington epd/afp/rtr | US-Präsident Donald Trump hat als eine seiner | |
| ersten Amtshandlungen am Montag ein Anti-Abtreibungsdekret unterzeichnet. | |
| Danach wird die Entwicklungshilfe für Kliniken und | |
| Familienplanungsorganisationen im Ausland gestrichen, wenn diese | |
| Schwangerschaftsabbrüche bei der Beratung erwähnen. | |
| Der Streit um die Finanzierung der Beratung ist seit Jahrzehnten Dauerthema | |
| US-amerikanischer Politik. Ronald Reagan hatte das „Mexico City Regel“ | |
| genannte Verbot erstmals 1984 erlassen. Bill Clinton hob es 1993 auf, und | |
| George W. Bush führte es 2001 wieder ein. Barack Obama revidierte Bushs | |
| Verbot acht Jahre danach. | |
| Abtreibungsgegner zeigten sich begeistert. Donald Trumps Wahlsieg trage | |
| Früchte für den Lebensschutz, erklärte der Präsident von „Priester für | |
| Leben“, Frank Pavone. Der römisch-katholische Kardinal Timothy Dolan lobte, | |
| die Entscheidung lege fest, dass Amerikaner „nicht an dem gewaltsamen Akt | |
| der Abtreibung teilnehmen müssen“. | |
| Dagegen warnte die Präsidentin des Familienplanungsverbandes „Planned | |
| Parenthood“, Cecile Richards, Trumps Maßnahme werde zur Schließung von | |
| Kliniken führen, mehr ungewollten Schwangerschaften und mehr gefährdenden | |
| Abtreibungen. | |
| ## Trumps Äußerungen wieder gut machen | |
| In Sachen Verteidigungspolitik hob der entsprechende US-Minister James | |
| Mattis nach der zuletzt abschätzigen Kritik Trumps an der Nato die | |
| Bedeutung des transatlantischen Bündnisses hervor. In Telefonaten mit | |
| Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg und seinem britischen Kollegen | |
| Michael Fallon bekräftigte Mattis nach den Worten eines Pentagonsprechers | |
| am Montag das Bekenntnis der USA zu dem Nato. | |
| In dem Gespräch mit Stoltenberg habe Mattis betont, dass die Vereinigten | |
| Staaten bei der Suche nach Verbündeten für die Verteidigung der gemeinsamen | |
| Werte immer zuerst „in Europa beginnen“ würden, erklärte der | |
| Pentagonsprecher. Mattis habe den Nato-Chef bewusst an seinem ersten | |
| regulären Arbeitstag angerufen, um die „Bedeutung, die er dem Bündnis | |
| bemisst, zu bekräftigen“. Es sei dabei auch um die künftige Rolle der Nato | |
| in der transatlantischen Sicherheitsarchitektur gegangen. | |
| In einem weiteren Telefonat mit seinem britischen Kollegen Fallon habe | |
| Mattis die Beziehung der USA zur Nato als „unerschütterlich“ bezeichnet, | |
| erklärte Pentagonsprecher Jeff Davis. Der Ex-General habe das | |
| „unerschütterliche Bekenntnis“ der Vereinigten Staaten zu dem | |
| Verteidigungsbündnis betont. | |
| Zudem habe Mattis die „einzigartigen engen Beziehungen“ zwischen den USA | |
| und Großbritannien hervorgehoben. Die Verteidigungsbeziehungen beider | |
| Länder gehörten zum „Grundgestein der US-Sicherheit“. Am Freitag trifft d… | |
| britische Premierministerin Theresa May als erste ausländische | |
| Regierungschefin den neuen US-Präsidenten Trump in Washington seit dessen | |
| Amtseinführung. | |
| Trump hatte die Nato vor seiner Amtseid vergangene Woche in einem Interview | |
| als „obsolet“ bezeichnet und zudem seine Kritik bekräftigt, dass | |
| europäische Nato-Mitglieder sich zu wenig an den finanziellen Lasten im | |
| Bündnis beteiligten. Für Besorgnis in Bündnisstaaten sorgt auch Trumps | |
| Ankündigung, eine Wiederannäherung an Russland zu suchen. | |
| Die Nato hat wegen des Ukraine-Konflikts und der Annektion der Krim durch | |
| Russland die militärische Zusammenarbeit mit Moskau ausgesetzt und ihre | |
| Militärpräsenz im Osten Europas massiv verstärkt. Zuletzt wurden unter | |
| anderem auch US-Truppen nach Polen verlegt. | |
| ## Unterschiedliche Meinung zu Fakten | |
| US-Präsidialamtssprecher Sean Spicer hat am Montag seine umstrittenen | |
| Aussagen zur Zahl der Teilnehmer bei der Vereidigung von Donald Trump | |
| verteidigt. Seine Darstellung, es habe sich das größte Publikum bei einer | |
| Amtseinführung überhaupt gehandelt, habe auch die per Fernseher und andere | |
| Medien zugeschaltete Zuschauer beinhaltet, sagte Spicer. „Es ist unsere | |
| Absicht, Sie niemals anzulügen“, sagte er Journalisten bei einer | |
| Pressekonferenz im Weißen Haus. „Ich glaube, wir können bei den Fakten | |
| manchmal unterschiedlicher Meinung sein.“ | |
| Er werde die Fakten vortragen, wie sie ihm bekannt seien. „Und wenn wir | |
| einen Fehler machen, werden unser Bestes tun, um ihn zu korrigieren.“ | |
| Spicers Aussagen zur Teilnehmerzahl waren kritisiert worden: Luftaufnahmen | |
| zeigen, dass sich am Freitag deutlich weniger Menschen auf dem Washington | |
| Mall versammelt hatten als bei der Amtseinführung von Barack Obama vor acht | |
| Jahren. Auf den Streit angesprochen sagte Trumps Beraterin Kellyanne Conway | |
| am Sonntag, es seien „alternative Fakten“ präsentiert worden. Trump hatte | |
| bereits im Wahlkampf ein angespanntes Verhältnis zu den Medien. | |
| 24 Jan 2017 | |
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