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# taz.de -- Senat in Chile lockert Verbot: Abtreibung manchmal erlaubt
> In bestimmten Fällen – nach einer Vergewaltigung oder bei Gefahr für das
> Leben der Mutter – sollen Frauen in Chile jetzt eine Schwangerschaft
> beenden dürfen.
Bild: Während Trump in den USA gegen Abtreibungen vorgeht, wird in Chile das k…
Santiago de Chile/Quito epd | In Chile hat der Senat das Gesetz zur
[1][Lockerung des strikten Abtreibungsverbots] grundsätzlich gebilligt.
Nach einer kontroversen Debatte votierte am Mittwoch (Ortszeit) eine knappe
Mehrheit von 20 Senatoren für die Initiative der Mitte-Links-Regierung, es
gab 15 Gegenstimmen und zwei Enthaltungen, wie die Zeitung La Tercera
berichtete. Laut dem Gesetzentwurf soll ein Schwangerschaftsabbruch nach
einer Vergewaltigung, bei Gefahr für das Leben der Mutter oder wenn der
Fötus nicht überlebensfähig ist zulässig sein. Damit das Gesetz in Kraft
tritt, muss der Senat die einzelnen Lockerungsvorschläge noch einmal
separat beschließen. Diese Abstimmung ist im März geplant. Die
Abgeordnetenkammer hatte dem Projekt bereits 2016 zugestimmt.
In Chile sind Abtreibungen bislang grundsätzlich verboten, auch im Falle
einer Vergewaltigung oder aus medizinischen Gründen. Der Gesetzesartikel,
der Ausnahmen zuließ, wurde 1989 in den letzten Monaten der
Pinochet-Diktatur abgeschafft. Seither werden Schwangerschaftsabbrüche mit
Gefängnisstrafen geahndet. Präsidentin Michelle Bachelet hatte die
Initiative zur Lockerung des Verbots Anfang 2015 ins Parlament eingebracht.
Das Gesetz ist eines ihrer Wahlversprechen und soll bis Ende des Jahres
umgesetzt werden. Im November stehen Präsidentschaftswahlen an, Bachelet
darf laut Verfassung nicht wieder antreten.
Die Lockerung des Abtreibungsverbots ist im konservativ geprägten Chile
allerdings äußert umstritten. Während Menschenrechtsorganisationen und
Frauenrechtlerinnen sich seit Jahren für das Projekt einsetzen und das
Selbstbestimmungsrecht der Frau stärken wollen, machen Kirchen und
konservative Kreise dagegen mobil. Die Oppositionspartei UDI droht, vor das
Verfassungsgericht zu ziehen. Ihrer Meinung nach verstößt das Gesetz gegen
das in der Verfassung festgeschriebene Recht auf Leben.
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen werden in Chile jährlich zwischen
60.000 und 70.000 illegale Abtreibungen vorgenommen. Laut Amnesty
International sind Abtreibungen in Lateinamerika auch in Honduras, Haiti,
Nicaragua, El Salvador, der Dominikanischen Republik und Surinam verboten.
26 Jan 2017
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