| # taz.de -- Armenien und Aserbaidschan im Konflikt: Wieder Kämpfe im Kaukasus | |
| > Aserbaidschan und Armenien machen sich gegenseitig für die neuerliche | |
| > Eskalation verantwortlich. Jetzt beschossene Gebiete liegen auf | |
| > armenischem Gebiet. | |
| Bild: Armeniens Ministerpräsident Präsident Nikol Paschinjan im Gespräch mit… | |
| Eriwan/Baku dpa/afp | Im Schatten des Ukrainekrieges sind zwischen | |
| Aserbaidschan und Armenien im Kaukasus wieder schwere Kämpfe ausgebrochen. | |
| Aserbaidschanische Truppen haben nach armenischen Angaben am Dienstag einen | |
| Vorstoß nach Armenien versucht. | |
| „Der Feind versucht, vorzustoßen“, erklärte das Verteidigungsministerium … | |
| Eriwan. Die aserbaidschanische Armee setze Artillerie und Drohnen gegen | |
| militärische und zivile Ziele nahe der Städte Goris, Sotk und Dschermuk | |
| ein. Es gebe Tote und Verletzte. Bereits in der Nacht hatten beide Seiten | |
| Kämpfe nahe der Grenze gemeldet. | |
| Armeniens Ministerpräsident Nikol Paschinjan forderte nach Angaben seines | |
| Büros in Telefonaten mit Russlands Präsident Wladimir Putin, | |
| US-Außenminister Antony Blinken und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron | |
| eine „angemessene Reaktion der internationalen Gemeinschaft“ auf das | |
| Vorgehen Aserbaidschans. | |
| Aserbaidschan warf Armenien hingegen „großangelegte subversive Handlungen“ | |
| in Grenznähe und Beschuss seiner Militärstellungen vor. So sprach das | |
| Verteidigungsministerium Aserbaidschans in Baku davon, ein großangelegter | |
| armenischer Sabotageversuch habe die Kämpfe ausgelöst. „Die gesamte | |
| Verantwortung für die Situation liegt bei der militärisch-politischen | |
| Führung Armeniens“, hieß es. | |
| ## Jahrzehntealter Konflikt | |
| Die früheren Sowjetrepubliken bekriegen einander seit Jahrzehnten wegen des | |
| Gebiets Bergkarabach. Allerdings wurde nach armenischen Angaben diesmal | |
| nicht die Exklave angegriffen, sondern Stellungen auf dem Gebiet Armeniens. | |
| Das umstrittene Bergkarabach gehört zu Aserbaidschan, wird aber von | |
| Armeniern bewohnt. Nach dem Zerfall der Sowjetunion sicherten sich | |
| armenische Kräfte in einem Krieg von 1992 bis 1994 die Kontrolle über das | |
| Gebiet und besetzten weite Teile Aserbaidschans. Im Herbst 2020 kam es | |
| erneut zum Krieg. | |
| Bei den sechswöchigen Gefechten wurden etwa 6.500 Menschen getötet, bis die | |
| Kämpfe durch [1][ein von Russland vermitteltes Waffenstillstandsabkommen] | |
| beendet wurden. Dabei musste Armenien große Gebiete abgeben. Anfang August | |
| dieses Jahres war die [2][Gewalt erneut aufgeflammt]. | |
| Das Auswärtige Amt mahnte Deutsche in der Region zur Vorsicht, eine | |
| Ausweitung der Kämpfe sei nicht ausgeschlossen. Wer in einem von | |
| Kampfhandlungen betroffenen Gebiet sei, solle sich an einen geschützten Ort | |
| begeben und dort warten, bis man ihn sicher verlassen könne. Gerade | |
| Dschermuk ist bei ausländischen Touristen beliebt, dort befindet sich ein | |
| bekanntes Mineralbad. | |
| 13 Sep 2022 | |
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