| # taz.de -- Aktivisten setzen Restaurant unter Druck: Kein Stammtisch für die … | |
| > Im Osnabrücker Restaurant „Pontos Park“ traf sich die AfD. Das führte zu | |
| > Protesten einer antifaschistischen Kampagne, die nun die Justiz | |
| > beschäftigen. | |
| Bild: Harmonische Abrechnung in einem Würzburger Restaurant. In Osnabrück hat… | |
| Osnabrück taz | Aufmerksamkeit ist gut für ein Restaurant. Beim | |
| griechischen Restaurant „Pontos Park“ im niedersächsischen Osnabrück ist … | |
| derzeit zu viel: „Die AfD hat hier Stammtische, Info- und Vortragsabende | |
| abgehalten“, sagt Markus Löwekamp, Aktivist bei der Osnabrücker | |
| antifaschistischen Kampagne „Den Rechten die Räume nehmen“, der taz. „Dem | |
| treten wir entgegen.“ | |
| Eine Demonstration der Kampagne – ein Bündnis von den Jusos bis zur Grünen | |
| Jugend, von den [1][Omas gegen rechts] bis zur antirassistischen Initiative | |
| „No Lager“ – hatte Ende Januar auch das „Pontos Park“ zum Ziel. 1.700 | |
| Teilnehmer seien ein deutliches Zeichen, findet Löwekamp. „Wer Faschisten | |
| reinlässt, muss mit [2][Protest] rechnen.“ | |
| Ein Gespräch mit dem Wirt Ioannis Bompkof kam nicht zustande. „Erst wollte | |
| man sich nur unverbindlich auf einen Kaffee mit uns treffen, wohl um die | |
| Sache geräuschlos zu beerdigen“, sagt Löwekamp. „Dann hat man abgelehnt.�… | |
| Schon 2018 war bekannt geworden, das die [3][AfD] im „Pontos Park“ tagte. | |
| Es gab negative Onlinebewertungen, der Druck wurde zu groß: „Die AfD flog | |
| offenbar raus“, sagt Löwekamp. | |
| Im Frühjahr 2023 kam sie wieder. „Unser bisheriger Protest“, sagt Löwekam… | |
| „hatte offenbar nicht gereicht.“ Der Widerstand formiert sich erneut. Einen | |
| für den 9. August 2023 geplanten Stammtisch im „Pontos Park“ sagt die AfD | |
| daraufhin ab. Florian Meyer, Chef ihres Ortsverbands Osnabrück Stadt, | |
| schreibt in der Absage, das sei „keine Kapitulation vor vermummten | |
| Kleinterroristen, die aus Langeweile andere Menschen tyrannisieren“. | |
| ## Der Wirt schweigt | |
| „Gegessen hat der Vorstand der AfD aber trotzdem hier“, sagt Löwekamp, man | |
| habe das Treffen beobachtet. Die Kampagne liest im E-Mail-Verteiler der | |
| Partei die Kommunikation der Rechten mit. | |
| Der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ), die jüngst schrieb, das Restaurant sei | |
| „zu Unrecht unter Verdacht“, mit der AfD zu sympathisieren, die Demo der | |
| Kampagne sei „irregeleitet“ gewesen, wirft Löwekamp vor, „tendenziös“… | |
| sein. Das koste die Kampagne Glaubwürdigkeit. | |
| Wirt Bompkof, von der taz schriftlich mit Fragen konfrontiert, schweigt. Am | |
| Telefon sagt er: „Wir haben kein Interesse!“ Gegenüber der NOZ hatte er | |
| geredet: Der Raum sei unter einem Privatnamen reserviert worden. Man habe | |
| nichts mit der AfD zu tun. Seine Mitarbeiter hätten die Parteisymbole im | |
| Tagungsraum nicht erkannt. Im Spätsommer 2023 habe sich dann ein | |
| AfD-Anhänger beim Bezahlen an der Theke „verplappert“. Dem habe er gesagt: | |
| „Bei uns nicht mehr!“ | |
| Nur: Die AfD kam weiter in den „Pontos Park“, sagt Löwekamp, auch Ende | |
| Oktober 2023. Die Kampagne verteilte daraufhin Plakate und Flyer in der | |
| Nähe des Restaurants, mit Sätzen wie: „Wir werden diese faschistische | |
| Präsenz nicht einfach hinnehmen.“ | |
| ## Anzeige wegen Verleumdung | |
| Ende 2023 bekam die Kampagne Anwaltspost: Bompkof lässt ihr eine | |
| strafbewehrte Unterlassungserklärung zustellen. Darin heißt es unter | |
| anderem, es würden „keine offiziellen AfD-Veranstaltungen in den | |
| Räumlichkeiten“ abgehalten. Bompkof sei „politisch nicht engagiert, nicht | |
| Angehöriger der AfD“. Partei-Aufsteller, wie Fotos in Social-Media-Posts | |
| der AfD sie im „Pontos Park“ zeigen, habe es nicht gegeben. Die Kampagne | |
| soll nicht weiter verbreiten, dass sich die AfD im „Pontos Park“ trifft. | |
| Unterschrieben haben die Aktivist*innen die Unterlassungserklärung | |
| nicht. „Was da drinsteht, ist ja die Unwahrheit“, sagt Löwekamp. Hinzu | |
| kommen Ungereimtheiten: Einerseits gab es angeblich keine Parteisymbole, | |
| andererseits gab es sie doch, nur wurden sie angeblich nicht erkannt? | |
| Einerseits Rauswurf, anderseits erneute Buchung? | |
| Wegen der Flyer und Plakate hat das Restaurant Anzeige wegen Verleumdung | |
| erstattet. „Das Verfahren läuft gegen unbekannt und ist noch offen“, sagt | |
| Staatsanwalt Alexander Retemeyer der taz. | |
| 22 Feb 2024 | |
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| ## AUTOREN | |
| Harff-Peter Schönherr | |
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