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# taz.de -- Landesparteitag in Oldenbüttel abgesagt: AfD muss draußen bleiben
> Der Landesparteitag der AfD Schleswig-Holstein fällt aus: Der Gastwirt
> des Veranstaltungsorts erteilte eine Absage. Damit gibt es keine Wahl
> eines neuen Landesvorsitzenden.
Bild: Muss am Wochenende ohne Landesparteitag auskommen: AfD-Politiker Bruno Ho…
Hamburg taz | Der fürs Wochenende geplante Landesparteitag der AfD
Schleswig-Holstein muss ausfallen. Denn der Wirt des Landgasthofs in
Oldenbüttel, wo die Partei sich eigentlich hatte treffen wollen, hat der
vermeintlichen Alternative den Mietvertrag gekündigt.
Den Veranstaltungsort hatte der amtierende Landesvorstand um den
stellvertretenden Landesvorsitzenden Bruno Hollnagel geheim halten wollen.
Aus Sorge vor Protesten. Nachdem dann doch durchsickerte, wer sich da am
Samstag und Sonntag in Oldenbüttel versammeln wollte, habe er mehrere
Anrufe erhalten, sagte der Wirt dem NDR. Er sei zwar nicht bedroht worden,
aber er habe die Situation als beunruhigend empfunden – darum die Absage.
Hollnagel, der für die AfD im Bundestag sitzt, bestätigte die Absage. Er
erklärte, dass der Landesparteitag nun nicht mehr vor der Europawahl am 26.
Mai stattfinden werde, da die Partei sich auf den Wahlkampf konzentrieren
wolle. Dies habe der Landesvorstand bei einer Telefonkonferenz am
Donnerstag beschlossen, so Hollnagel.
Auf dem Parteitag wollte die AfD eigentlich die Nachfolge der ehemaligen
Landvorsitzenden Doris von Sayn-Wittgenstein regeln. In der Partei ist
Sayn-Wittgenstein, die für die AfD im Kieler Landtag sitzt, wegen Kontakten
zur rechtsextremen Szene umstritten.
## Harte Auseinandersetzungen erwartet
Am 4. Dezember 2018 schloss die Fraktion sie aus – wegen ihrer Beziehungen
zum rechtsextremen Verein „Gedächtnisstätte“, dessen Vorsitzende die
Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck war. Wenige Tage später beschloss der
Bundesvorstand, ein Parteiausschlussverfahren einzuleiten. Am selben Tag
berichtetet die taz über einen E-Mail-Verteiler der AfD-Politikerin, der
ihre vielfältigen Kontakte zu rechtsextremen Kulturvereinen, Freunden der
Waffen-SS, Holocaust-Leugnern, Verfechtern einer Reichsideologie bis zum
internationalen Rechtsextremismus offenbarte.
Bereits vor ihrem Rauswurf aus der Fraktion hatte Sayn-Wittgenstein seit
Ende 2017 an keiner Fraktionssitzung mehr teilgenommen. Auf dem geplanten
Landesparteitag in Oldenbüttel, der ihre Nachfolge hätte regeln sollen,
waren nun harte Auseinandersetzungen erwartet worden.
Aus diesen Grund wollte der Landesvorstand die Presse von der Veranstaltung
ausschließen. Prompt kam aus der Landtagsfraktion die Vorhaltung, dass
diese Entscheidung nicht rechtens sei. Hollnagel erwiderte, dass der
Parteitag befragt werde, er rechne allerdings damit, dass der Beschluss
durchkomme. Viele Mitglieder befürchteten, durch die Medien bekannt zu
werde, so Hollnagel. Der Landesverband hatte zuvor schon einzelnen
Journalisten den Einlass verweigert.
26 Apr 2019
## AUTOREN
Andreas Speit
## TAGS
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