| # taz.de -- AfD-Querelen in Schleswig-Holstein: Ex-Chefin will sich einklagen | |
| > Doris von Sayn-Wittgenstein wurde aus der Kieler Landtagsfraktion | |
| > geworfen. Jetzt zieht sie gegen die AfD vor das Landesverfassungsgericht. | |
| Bild: Will zurück in die AfD-Fraktion: Doris von Sayn-Wittgenstein | |
| Hamburg taz | Das Landesverfassungsgericht Schleswig-Holstein prüft die | |
| Frage, ob die AfD ihre ehemalige Landesvorsitzende Doris von | |
| Sayn-Wittgenstein aus ihrer Fraktion ausschließen durfte. Die Politikerin, | |
| die noch im Landtag sitzt, hat dagegen geklagt. Es sei das erste Mal, dass | |
| sich das Gericht in einen Organstreitverfahren mit dem Ausschluss einer | |
| Parlamentarierin aus deren Fraktion befasse, sagte eine Gerichtssprecherin. | |
| Am 4. Dezember 2018 hatte die Landtagsfraktion unter dem Vorsitz von Jörg | |
| Nobis Sayn-Wittengstein ausgeschlossen. Die Fraktion hielt der Juristin | |
| vor, [1][2014 für den Verein „Gedächtnisstätte“ geworben] zu haben. Der | |
| Verfassungsschutz in Niedersachsen und Thüringen hat den Verein als | |
| rechtsextremistisch eingestuft. Der Verein ist auch auf der | |
| Unvereinbarkeitsliste der AfD angeführt. | |
| In der mündlichen Verhandlung erklärte der Anwalt Sayn-Wittgensteins, dass | |
| seine Mandantin in ihren Rechten als Abgeordnete beschnitten worden sei. Es | |
| lägen keine politischen Differenzen vor, vielmehr sei willkürlich | |
| vorgegangen worden. Der Ausschluss sei letztlich die Folge einer | |
| „Medienkampagne“. | |
| Der Anwalt der Fraktion erwiderte, dass sehr wohl politische Differenzen | |
| bestünden. Der Verein, für den die Klägerin warb, habe ein „klar | |
| rechtsextremistisches Weltbild“. Wenn die AfD sich nicht eindeutig von | |
| solchen Vereinen abgrenze, „wäre sie in wenigen Jahren tot“, argumentierte | |
| der Anwalt. | |
| ## Einig ist sich die Partei nicht | |
| In der AfD ist die Abgrenzung zu der ehemaligen Landesvorsitzenden | |
| umstritten. Auf Landesebene ist ein Antrag des Bundesvorstands auf | |
| Parteiausschluss gescheitert. [2][Das Landesschiedsgericht ignorierte], | |
| dass sie E-Mails versandte, die ihre Vernetzung mit Freunden der Waffen-SS, | |
| Holocaust-Leugnern und Verfechtern einer Reichsideologie bis hin zum | |
| internationalen Rechtsextremismus offenbarten – ausgedruckt knapp 80 | |
| Seiten, die der taz vorliegen. | |
| Jetzt muss das Bundesschiedsgericht der Partei entscheiden. Die | |
| Entscheidung des Landesverfassungsgerichts wird im August erwartet. | |
| 11 Jun 2019 | |
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| ## AUTOREN | |
| Andreas Speit | |
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