| # taz.de -- Aktionen auf der Kieler Woche: Protest gegen Klima-Killer Krieg | |
| > Die Marine präsentiert zum Start der Kieler Woche Kriegsgerät zum | |
| > Anfassen. Aktivist*innen kritisieren die „familienfreundliche“ | |
| > Aktion. | |
| Bild: Aktivist*innen auf der Kieler Woche: Protest gegen „familienfreundliche… | |
| Kiel taz | Kopfüber hängt eine Aktivistin in den Ästen einer Linde und hält | |
| ein Plakat, das ein zerbrochenes Gewehr zeigt. Daneben flattert ein | |
| Transparent: „Organisiert euch gegen Klimakrise und Aufrüstung“ steht | |
| darauf. Die Frau ist Teil einer Protestaktion der Gruppe „No Peace. No | |
| Climate Justice“. Sie und ihre Mitstreiter:innen, die in einem zweiten Baum | |
| ausharren, wollen auf den [1][Krieg als Klima-Killer] hinweisen und gegen | |
| das „Open Ship“ im [2][Marinestützpunkt Kiel] protestieren. | |
| Aus Anlass des Volks- und Segelfests Kieler Woche präsentiert die | |
| Bundeswehr Kriegsschiffe, Waffensysteme und Aufklärungstechnik. Für die | |
| Aktivist:innen ist das eine „Propagandashow“, bei der Kriegsgerät | |
| „familienfreundlich“ präsentiert werde. | |
| „Es ist völlig absurd, dass hier gefeiert wird, als wäre nichts“, erklärt | |
| Tom, ein Sprecher der Aktionsgruppe. Die Stadt Kiel bemühe sich um ein | |
| friedliches Image, doch gingen Waffenexporte und Einsätze der deutschen | |
| Marine von der Stadt aus in die Welt, kritisiert die Gruppe. | |
| Die Baum-Besetzungen rufen die Polizei auf den Plan. Allerdings unternehmen | |
| die Beamt:innen nichts: „Es besteht keine Gefahr, daher müssen wir nicht | |
| dagegen vorgehen“, sagt ein Polizist auf taz-Anfrage. | |
| ## Besucher ignorieren Aktion weitgehend | |
| Die zahlreichen Neugierigen, die vor dem Marinegelände auf den Einlass | |
| warten, ignorieren die Aktion überwiegend, aber es gibt auch verärgerte | |
| Reaktionen: „Ihr seid wohl Putins nützliche Idioten!“, ruft ein Mann ruft | |
| den Protestierenden zu, die mit Plakaten am Zaun stehen. | |
| Gottfried Müller von der Kieler Ortsgruppe der Deutschen | |
| Friedensgesellschaft will das Argument nicht gelten lassen: „Frieden | |
| schließen geht nur über Verhandlungen, und hier dürfen die Nato-Staaten | |
| nicht so tun, als würden sie allein auf der richtigen Seite stehen. Wir | |
| haben genauso Dreck am Stecken, und dieses Eingeständnis wäre ein erster | |
| Schritt zu Verhandlungen.“ | |
| Für die Aktivistin Manu steht die soziale Frage obenan: „Jeder Cent, der | |
| für Rüstung ausgegeben wird, fehlt für Bildung oder Gesundheit.“ Zudem | |
| verdrängten die Kriege auf der Welt den Blick auf die Fragen des Umwelt- | |
| und Klimaschutzes: „Mir wird Angst und Bange um die nächste Generation, um | |
| die Kinder, die hier anstehen und Kriegsschiffe angucken wollen.“ | |
| ## Aktivist:innen bemalen die Fregatte „Bayern“ | |
| Neben der Protestaktion an Land gibt es eine auf dem Wasser: | |
| Aktivist:innen nähern sich dem Marinehafen mit Kajaks und Kanus und | |
| bemalen unter anderem die Fregatte „Bayern“ mit Farbe. Das Schiff hatte in | |
| der vergangenen Woche an dem Nato-Großmanöver [3][Baltic Operations] | |
| teilgenommen. Die „Open Ship“ sei eine wichtige [4][Werbeveranstaltung für | |
| die Bundeswehr], so die Aktivist:innen. Diese Werbung richte sich bereits | |
| an Schüler:innen, die für den Dienst an der Waffe gewonnen werden sollten. | |
| Die Kieler Woche gilt als größtes Segelsportereignis der Welt. In diesem | |
| Jahr werden bis zu 4.000 Aktive aus 60 Nationen erwartet. Sie nehmen an | |
| zahlreichen Regatten teil. Ein Musikprogramm auf zahlreichen Bühnen in der | |
| Stadt lockt zudem zahlreiche Gäste an. Über drei Millionen | |
| Besucher:innen erwartet die Stadt während der gesamten Woche. | |
| 22 Jun 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Esther Geißlinger | |
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