| # taz.de -- Rechtsgutachten von Foodwatch: EU-Verbot für „Veggie-Burger“ k… | |
| > Die Verbraucherorganisation hält das geplante EU-Verbot für Begriffe wie | |
| > „Veggie-Burger“ für illegal. Das belege ein juristisches Gutachten. | |
| Bild: Ein Patty aus Kidneybohnen auf einem Veggie-Burger | |
| Berlin/Brüssel dpa | Ein auf EU-Ebene diskutiertes Verbot von Bezeichnungen | |
| wie „[1][Veggie-Burger]“ oder „Tofu-Wurst“ wäre laut einem von der | |
| Verbraucherschutzorganisation Foodwatch in Auftrag gegebenen Gutachten in | |
| seiner geplanten Form rechtswidrig. Die vorgesehenen Verbote würden den | |
| Grundsätzen eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) | |
| widersprechen, heißt es in dem Gutachten. | |
| Der EuGH habe festgestellt, dass Mitgliedstaaten Produktnamen nicht | |
| verbieten dürfen, ohne zuvor festzulegen, welche Bezeichnungen stattdessen | |
| zu verwenden sind. Das Gutachten der Berliner Kanzlei Geulen & Klinger | |
| beruft sich neben dem EuGH-Urteil vom Oktober 2024 auch auf die | |
| EU-Lebensmittelinformationsverordnung. | |
| „Ein EU-Verbot von ‚Tofuwürstchen‘ oder ‚Seitanschnitzel‘ ist nicht … | |
| unsinnig, sondern auch rechtswidrig“, so Foodwatch-Geschäftsführer Chris | |
| Methmann. Bundesagrarminister Alois Rainer (CSU) müsse das Vorhaben in | |
| Brüssel stoppen. Rainer hatte sich in der Vergangenheit bereits gegen das | |
| Verbot ausgesprochen. | |
| In dem Rechtsgutachten heißt es auch, dass die von den französischen | |
| EVP-Abgeordneten geforderte Änderung von EU-Recht unklar und unverständlich | |
| sei. Unter anderem sollten Begriffe wie „Wurst“ und „Schnitzel“ der | |
| geforderten Rechtsänderung zufolge „ausschließlich den essbaren Teilen der | |
| Tiere vorbehalten“ sein. Ein Schnitzel mit Panade dürfte demnach nicht als | |
| Schnitzel bezeichnet werden, so das Gutachten. | |
| ## Deutsche Unionsabgeordnete mehrheitlich gegen Verbot | |
| Das Mitte-Rechts-Bündnis EVP, zu der auch CDU und CSU gehören, hatte den | |
| Vorstoß im EU-Parlament eingebracht. Deutsche Unionsabgeordnete stimmten | |
| mit wenigen Ausnahmen gegen ein Verbot – eine ausreichende Mehrheit gab es | |
| trotzdem. Begründet wird die Änderung damit, Verbraucher und Landwirte zu | |
| schützen. | |
| Am Mittwoch gehen die Verhandlungen zu dem geplanten Verbot in die | |
| vielleicht letzte Runde. Auch eine Mehrheit der EU-Staaten müsste dem | |
| Verbot zustimmen, damit die Vorgaben in Kraft treten können. | |
| 8 Dec 2025 | |
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