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# taz.de -- Streit um Heizungsförderung: Schneider will sie, Söder nicht
> Die Koalition streitet über Zuschüsse für den Heizungstausch. Das
> Wirtschaftsministerium arbeitet mit Hochdruck an einem entsprechenden
> Gesetzentwurf.
Bild: Umweltminister Carsten Schneider bei einer Pressekonferenz
Die schwarz-rote Koalition ist immer noch uneins, wie es mit der Förderung
klimafreundlicher Heizungen weitergeht. Umweltminister Carsten Schneier
(SPD) und CSU-Chef Markus Söder streiten darüber, ob die von der Ampel
eingeführten Zuschüsse erhalten bleiben sollen. Das zuständige
Bundeswirtschaftsministerium arbeitet nach eigenen Angaben unter
„Hochdruck“ an einem Entwurf für die Novellierung des entsprechenden
Gesetzes.
Der Hintergrund: Die Ampel-Regierung hat – begleitet von einer heftigen
öffentlichen Kontroverse – [1][das Gebäudeenergiegesetz (GEG)] reformiert.
Es sieht vor, dass fossile Heizungen nach und nach durch klimafreundliche
ersetzt werden müssen. Das ist nötig, weil Deutschland bis 2045
klimaneutral sein will. Als Anreize für einen Austausch ihrer Heizung
erhalten Bürger:innen seitdem bis zu 70 Prozent der Kosten, maximal
21.000 Euro. Um den kompletten Zuschuss zu bekommen, darf das
Haushaltsjahreseinkommen nicht über 40.000 Euro liegen.
[2][In ihrem Koalitionsvertrag] vom Frühjahr haben sich Union und SPD auf
den Satz „Wir werden das Heizungsgesetz abschaffen“ verständigt – obwohl
das novellierte GEG auch ein Projekt der SPD war. Zwar steht im
Koalitionsvertrag, dass die Förderung für Heizungen fortgesetzt werden
soll. Aber was das konkret heißt, ist bislang ebenso unklar wie die
Konsequenzen der Aussage, dass das Heizungsgesetz abgeschafft werden soll.
SPD und Union tragen ihren Streit darüber nun über den
öffentlich-rechtlichen Rundfunk aus. SPD-Umweltminister Schneider erklärte
am Sonntagabend in der ARD, das GEG und die Förderung werde „im Grundsatz
so bleiben“ und verwies auf die steigenden [3][Einbauzahlen von
Wärmepumpen]. Dagegen erklärte der bayrische Ministerpräsident und CSU-Chef
Söder im ZDF, es gelte weiterhin, dass das Heizungsgesetz abgeschafft
werde. Die „völlige Übersubventionierung“ für den Austausch müsse abgeb…
werden. Wärmepumpen seien wegen der Förderung in Deutschland teurer als in
anderen Ländern.
## Förderung treibt Kosten nicht
Der grüne Bundestagsabgeordnete und Energieexperte Alaa Alhamwi weist das
zurück. „Es ist absurd, dass Söder behauptet, alleinig die Förderung sei
für die hohen Preise der Wärmepumpe verantwortlich“, sagte er der taz. Die
Realität sei weitaus komplexer. „Statt der Forderung nach Kürzung brauchen
wir weiterhin eine sozial gerechte Staffelung, damit gerade Haushalte mit
geringem Einkommen sich eine Wärmepumpe leisten können“, forderte er. „De…
sie würde die fossile Heizkostenfalle am härtesten treffen.“
In der Antwort auf eine Frage von Alhamwi zu den Kosten von Wärmepumpen in
Deutschland hat das Bundeswirtschaftsministerium kürzlich erklärt, das
Preisniveau sei hierzulande ähnlich wie in Österreich. Gründe für höhere
Kosten wie etwa in Schweden könnten demnach unter anderem aufwendigere
Installationen, knappe Kapazitäten im Handwerk oder unterschiedliche
Anforderungen an den Komfort sein.
Das Wirtschaftsministerium arbeite nun eben „mit Hochdruck“ an einem neuen
GEG, sagte ein Sprecher. „Zentral sind dabei Bezahlbarkeit und Akzeptanz
der Maßnahmen im Gebäudebereich.“ Das Haus sei im engen Austausch mit dem
Bundesbauministerium, das von der Sozialdemokratin Verena Hubertz geführt
wird. „Es gibt keine Vorfestlegungen“, sagte er. Weitere Details wollte der
Sprecher nicht nennen.
10 Nov 2025
## LINKS
[1] /Bundestag-beschliesst-Heizungsgesetz/!5958943
[2] https://www.koalitionsvertrag2025.de/sites/www.koalitionsvertrag2025.de/fil…
[3] /Klimafreundliches-Heizen/!6124734
## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
Energiewende in Gefahr
Energiewende
Heizung
Wärmepumpe
Markus Söder
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SPD
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Fernwärme
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