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# taz.de -- Donald Trumps Gaza-Plan: Hauptsache, der Krieg hört auf
> Ja, der Friedensplan für Gaza zeigt viele Schwächen und Lücken. Wichtig
> aber ist, dass jetzt die Hamas zustimmt und der Plan Realität wird.
Bild: Völlig unklar ist, wie ein Leben in den fast komplett zerstörten Orten …
Es ist [1][der bislang wohl vernünftigste Entwurf für einen Friedensprozess
im Gazastreifen, der von US-Präsident Donald Trump kommt]: Keine
Vertreibung der Palästinenser wird darin gefordert, keine Besiedlung
seitens Israels. Stattdessen ein schrittweiser Rückzug des israelischen
Militärs und internationaler Schutz.
Man merkt: Die Erwartungen an Friedenspläne für Gaza sind derzeit nicht
besonders hoch. Viel kann man an diesem von Trump mit Israels Premier
Benjamin Netanjahu [2][besprochenen Plan] kritisieren: dass die Macht über
den Gazastreifen demnach de facto erst einmal bei Donald Trump selbst
liegen wird. Er soll dem „Friedensrat“, der die Übergangsregierung des
Gazastreifens überwachen soll, vorsitzen.
Oder dass die Formulierung dazu, wann die Palästinensische Autonomiebehörde
die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen könnte, äußerst vage ist.
Oder auch, dass Hamas-Mitgliedern, die ihre Waffen abgeben, einfach
Amnestie gewährt werden soll. Offenbar unabhängig davon, welche Verbrechen
sie gegen Israelis oder die eigene Bevölkerung begangen haben könnten.
Doch all das tritt vor der Situation im Gazastreifen völlig in den
Hintergrund: Auf weniger als einem Drittel der Fläche des Gazastreifens
dürfen sich die Palästinenserinnen und Palästinenser noch aufhalten.
Täglich sterben Menschen bei Luftangriffen.
Die Versorgung mit Lebensmitteln ist besser geworden, doch es mangelt
weiter an Medikamenten und medizinischer Versorgung, Zelten und
Unterkünften, an [3][sauberem Wasser und Hygiene]. Das tägliche Überleben
im Gazastreifen bleibt eine Horrorshow – für die palästinensischen
Zivilistinnen und Zivilisten, aber auch für die verbliebenen Geiseln.
Es ist beinahe egal, was in dem vorgeschlagenen Waffenruhe-Geisel-Deal
steht. Hauptsache, er kommt, Hauptsache, der Krieg hört auf. Dafür muss es
massiven Druck auf die Hamas geben. Es ist zu hoffen, dass Katar nach einem
Anruf von Benjamin Netanjahu am Montag – bei dem sich dieser für den
Luftangriff auf Hamas-Kader in Doha Mitte September entschuldigte – mit
aller Kraft hinter den Trump-Plan stellen wird.
Lehnt die Hamas ab, würde sie den Rechtsextremen in der israelischen
Regierung den größten Gefallen tun. Denn noch während seiner
Pressekonferenz mit Trump sagte Netanjahu: Wenn die Hamas den Plan ablehne,
werde man eben selbst „den Job beenden“. Und weil in Trumps Plan eine von
Netanjahus Koalitionspartnern geforderte Vertreibung explizit
ausgeschlossen ist, wäre das für Netanjahu innenpolitisch gesehen wohl die
bessere Option. Parallel muss es deswegen Druck auf Israel geben, auch
durch Deutschland.
Dieser Friedensplan ist eine Chance – vielleicht die letzte. Sie zu
vermasseln, wäre fatal.
30 Sep 2025
## LINKS
[1] /Netanjahu-im-Weissen-Haus/!6117099
[2] https://www.timesofisrael.com/full-text-trumps-comprehensive-plan-to-end-th…
[3] /Gaza-Tagebuch-/!6105388
## AUTOREN
Lisa Schneider
## TAGS
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