| # taz.de -- Einreise von Afghan:innen: Internationale Aufmerksamkeit als vielle… | |
| > 50 Afghan:innen dürfen nach Deutschland einreisen. Doch die Mehrheit | |
| > der von den Taliban bedrohten Personen wartet noch immer auf ein Visum. | |
| Bild: Sie haben Glück: Die afghanische Familie hat eine Aufnahmezusage für De… | |
| Die Erleichterung über die etwa 50 gefährdeten Afghan*innen, die nun nach | |
| Deutschland einreisen können, darf nicht vergessen lassen, dass für die | |
| Mehrheit derjenigen, denen die Bundesregierung einmal Schutz versprochen | |
| hat, die nervenaufreibende Unsicherheit weitergeht. Zur Erinnerung: [1][Nur | |
| die durften jetzt kommen, die erfolgreich auf die Erteilung von Visa | |
| geklagt haben]. Über 2.000 Afghan*innen warten noch auf Visa – und | |
| [2][die Bundesregierung setzt nach wie vor alles daran, ihre Einreise zu | |
| verhindern]. | |
| Vor allem dürfen die über [3][200 Afghan*innen nicht vergessen werden, | |
| die vor Wochen von Pakistan nach Afghanistan abgeschoben wurden]. Wie bei | |
| allen anderen handelt es sich um Menschen, die sich in Afghanistan für | |
| Freiheit, Rechte und Demokratie engagiert hatten und das Land verlassen | |
| mussten, um der Verfolgung durch die Taliban zu entkommen. Die | |
| Verzögerungstaktik der Bundesregierung hat ihre Abschiebung erst möglich | |
| gemacht. Sie hätten längst nach Deutschland in Sicherheit gebracht werden | |
| müssen. | |
| Die [4][Abgeschobenen sind in Kabul in einem Hotel untergebracht], das von | |
| der GIZ finanziert wird, aber unter der Kontrolle der Taliban steht. Ihre | |
| Namen sind den Taliban bekannt. Eine Afghanin, die dort mit ihren vier | |
| Kindern ausharren muss, berichtet, dass Taliban-Wachen vor dem Hotel | |
| stünden, und dass schon mehrfach Vertreter des gefürchteten | |
| „Tugendministeriums“ versucht hätten, in die Zimmer einzudringen. Die | |
| Abgeschobenen dürfen die Zimmer nicht verlassen. „Es gleicht einem | |
| Gefängnis“, schreibt sie, „wir leben in ständiger Angst.“ | |
| Bei der Abschiebung durften sie nichts mitnehmen, keine Kleidung, keine | |
| Dokumente. Ihre Pässe sind noch in der deutschen Botschaft in Islamabad | |
| unter Verschluss. Das Auswärtige Amt sagt, es bemühe sich um ihre Rückkehr | |
| nach Pakistan. Wie das geschehen soll, ist schleierhaft. Die pakistanische | |
| Regierung hat oft betont, keine Abgeschobenen wieder ins Land zu lassen. | |
| Internationale Aufmerksamkeit ist vielleicht ihr einziger Schutz vor den | |
| Taliban. | |
| 1 Sep 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Martin Sökefeld | |
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