| # taz.de -- Offener Brief an den Kanzler: Hilferuf aus Afghanistan | |
| > 200 Afghanen mit deutscher Aufnahmezusage bitten Friedrich Merz in | |
| > einem Brief um Einreise nach Deutschland. Sie fürchten Folter und | |
| > Hinrichtungen. | |
| Bild: Eine afghanische Frau und ihre kleine Tochter mit einer Aufnahmezusage f�… | |
| Berlin taz/dpa | Etwa 200 Afghaninnen und [1][Afghanen mit einer | |
| Aufnahmezusage Deutschlands] fordern in einem offenen Brief an Kanzler | |
| Friedrich Merz eine möglichst schnelle Ausreise in die Bundesrepublik. Die | |
| Gruppe wurde Mitte August von Pakistan nach Afghanistan abgeschoben und | |
| sieht sich dort von den herrschenden islamistischen Taliban bedroht. | |
| Zu befürchten seien Entführungen, Folter, willkürliche Verhaftungen und | |
| sogar Hinrichtungen, heißt es in dem Brief. Zuvor hatte bereits der Spiegel | |
| berichtet. | |
| Bei der Gruppe handelt es sich nach eigenen Angaben um Künstler, Bürger- | |
| und Menschenrechtsaktivisten, Richter, Staatsanwälte, ehemalige afghanische | |
| Regierungsangestellte, weibliche Haushaltsvorstände sowie Ortskräfte der | |
| Bundesregierung und Journalisten. In Kabul sind sie demnach nun von der | |
| deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in | |
| sogenannten Schutzhäusern untergebracht. Ihr [2][Versteck sehen sie aber | |
| als nicht sicher an]. | |
| Wörtlich heißt es in dem Schreiben, das auch an das Außen- und | |
| Innenministerium gerichtet ist: „Die ständige Bedrohung, dass die Taliban | |
| eindringen, die Angst vor Rache, willkürlicher Inhaftierung, Entführung, | |
| Folter oder Tod haben zu unerträglichen psychischen Traumata geführt.“ | |
| [3][Jede Stunde Verzögerung könne sie das Leben kosten]. „Wir haben an Ihre | |
| Versprechen geglaubt. Bitte lassen Sie nicht zu, dass dieses Vertrauen uns | |
| – und unsere Kinder – das Leben kostet.“ | |
| Unterstützt wird die Gruppe von den Grünen. Parteichef Felix Banaszak und | |
| mehrere Bundestagsabgeordnete schrieben ebenfalls an die Bundesregierung | |
| und stellten sich hinter die [4][Forderungen der Afghanen]. | |
| ## Aufnahmeprogramm im Mai gestoppt | |
| Die schwarz-rote Bundesregierung hatte nach ihrem Amtsantritt das | |
| Aufnahmeprogramm für besonders gefährdete Afghaninnen und Afghanen im Mai | |
| gestoppt. Seither werden keine neuen Anträge mehr aufgenommen, | |
| [5][lediglich Afghanen mit bereits erteilter rechtsverbindlicher | |
| Aufnahmezusage] können einreisen, oft müssen sie dafür Klage einreichen. | |
| Neben früheren Ortskräften deutscher Institutionen und ihren Angehörigen | |
| sollten über das Programm auch Afghanen aufgenommen werden, die | |
| [6][Verfolgung durch die islamistischen Taliban] fürchten müssen, etwa weil | |
| sie sich in der Vergangenheit für Menschenrechte eingesetzt haben. | |
| Am Montagabend sind 47 weitere Personen aus Afghanistan in Hannover | |
| gelandet. Bei ihnen handelt es sich laut Bundesinnenministerium nicht um | |
| einstige Ortskräfte der Bundeswehr oder anderer in Afghanistan tätiger | |
| deutscher Einrichtungen, sondern um [7][von den Taliban verfolgte | |
| Personen]. | |
| 2 Sep 2025 | |
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