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# taz.de -- Dynamischer Strompreis für E-Autos: Laden, wenn es günstig ist
> In Hannover bietet Pilotprojekt stündlich wechselnde Preise an
> Ladesäulen. Nutzer sollen somit profitieren, wenn viel Solar- oder
> Windstrom da ist.
Bild: Die goldene Stunde zum Laden von E-Autos nutzen: in Hannover ist das derz…
Hannover taz | In Hannover hat der kommunale Energieversorger Enercity ein
bundesweit einzigartiges Pilotprojekt gestartet: An 12 öffentlichen
Schnellladestationen mit 24 Ladepunkten können Autofahrer ihr
Elektrofahrzeug ab sofort ohne jegliche Vertragsbindung zu [1][dynamischen
Strompreisen] laden. Das heißt konkret: Wenn viel Solar- oder Windstrom im
Netz ist, wird das Laden billiger.
Die Ladepreise wechseln jeweils zur vollen Stunde und werden täglich ab
13.30 Uhr online für den Folgetag veröffentlicht. Enercity hat eine
Preisspanne zwischen 37 und 67 Cent je Kilowattstunde definiert, wobei als
wichtigster Faktor der Day-Ahead-Spotmarktpreis der Strombörse in die
Kalkulation eingeht. Dieser ergibt sich durch schlichte Marktlogik aus dem
prognostizierten Angebot und der Nachfrage in Deutschland, spiegelt also
vor allem die erwarteten Einspeisemengen der Erneuerbaren am Folgetag
wider.
Als weitere Preiskomponente fließe auch die erwartete Auslastung an den
Ladesäulen mit in den Endkundenpreis ein, sagte bei der Vorstellung des
Projekts am Cityring in Hannover Markus Dehn, Bereichsleiter E-Mobilität
bei Enercity.
Das Konzept war nicht ganz einfach zu realisieren, weil das Eichrecht hohe
Anforderungen an die Abrechnungstechnik stellt. Inzwischen hat die
Physikalisch-Technische Bundesanstalt das System als eichrechtskonform
genehmigt. Zum Beispiel muss gewährleistet sein, dass der begonnene
Ladevorgang stets komplett zu dem Preis abgerechnet wird, der beim Start
angezeigt wird. Ein Autofahrer, der einige Minuten später an der
Nachbarsäule lädt, kann dann schon wieder einen anderen Preis bekommen,
wenn zwischenzeitlich eine neue volle Stunde angebrochen ist.
## Verknüpfung von Energie- und Verkehrswende
Das Konzept, das nun in Hannover eingesetzt wird, wurde von der Firma
ev-pay entwickelt. Das bayerische Unternehmen bietet als Dienstleister die
Abrechnungstechnik für verschiedene Ladesäulenhersteller an; auch Enercity
hat mit dem System bereits bestehende 150-Kilowatt-Ladesäulen von 2023
nachgerüstet. Dominik Freund, Mitbegründer von ev-pay, sagte zum Start des
Pilotprojekts, man verknüpfe mit den angebotsabhängigen Preisen die
Energiewende mit der Verkehrswende.
Um die [2][Hürden für Autofahrer zu minimieren], setzt Enercity auf das
Ad-hoc-Laden, das keinerlei vertragliche Bindung erfordert. Kunden bezahlen
schlicht mit ihrer Giro- oder Kreditkarte – „wie im Supermarkt“, betont d…
Anbieter. Spannend ist das Projekt vor allem im Hinblick auf das Verhalten
der Marktteilnehmer. „Wir wollen herausfinden, wie sehr die Kunden ihre
Ladezeiten an die schwankenden Preise anpassen“, sagte zum Start
Enercity-Manager Dehn.
Und spannend wird auch sein zu sehen, wie sehr andere Ladesäulenbetreiber
damit unter Druck geraten, nachzuziehen. Zeigen sich die Nutzer nämlich
preissensibel, könnten fixe Preise für Ladestrom zum Auslaufmodell werden.
20 Aug 2025
## LINKS
[1] /Negative-Preise-fuer-Solarstrom/!6084329
[2] /Roadtrip-mit-dem-Elektroauto-Was-unser-Autor-auf-der-Fahrt-nach-Portugal-e…
## AUTOREN
Bernward Janzing
## TAGS
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