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# taz.de -- Als Reaktion auf US-Zölle: In Indien formiert sich eine Boykottbew…
> Im bevölkerungsreichsten Land der Welt bildet sich Widerstand gegen neu
> verhängte Zölle. Angeführt wird die Bewegung von radikalen Hindus.
Bild: Apple-Store in Mumbai – radikale Hindus rufen zum Boykott amerikanische…
Neu-Delhi rtr | Nachdem die USA Strafzölle verhängt haben, entwickelt sich
in Indien eine Kampagne gegen US-amerikanische Produkte. Unternehmer und
Anhänger von Ministerpräsident Narendra Modi rufen zum Boykott von Marken
wie McDonald's, Coca-Cola und Apple auf.
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hatte Zölle von 50 Prozent auf
indische Waren angeordnet, um Indien [1][für den Kauf russischen Öls zu
bestrafen]. Indien ist als bevölkerungsreichstes Land der Welt ein
wichtiger Wachstumsmarkt für US-Konzerne, die dort auf eine wachsende Basis
wohlhabender Konsumenten zielen.
Die Boykottaufrufe werden von einer breiteren politischen Bewegung für
wirtschaftliche Eigenständigkeit begleitet. Regierungschef Modi appellierte
am Sonntag an die Bevölkerung, die heimische Wirtschaft zu stärken. Die mit
seiner Partei verbundene Gruppe Swadeshi Jagran Manch (SJM) organisierte
Kundgebungen und verbreitete über den Nachrichtendienst WhatsApp Listen mit
heimischen Alternativen zu ausländischen Waren. SJM ist der
wirtschaftspolitische Arm [2][der militanten rechtsradikal-hinduistischen
Freiwilligenorganisation RSS].
„Die Leute interessieren sich jetzt für indische Produkte“, sagte Ashwani
Mahajan, Mitorganisator der Gruppe, der Nachrichtenagentur Reuters. „Das
ist ein [3][Aufruf zu Nationalismus und Patriotismus].“
## Bislang keine Anzeichen für geringere Gewinne
Auch Wirtschaftsvertreter äußerten sich. Manish Chowdhary, Mitbegründer des
Kosmetikunternehmens Wow Skin Science, forderte auf der Plattform LinkedIn,
„Made in India“ zu einer „globalen Obsession“ zu machen. Man habe für
ausländische Marken bezahlt, während die eigenen Hersteller um
Aufmerksamkeit kämpften.
Bislang gibt es noch keine Anzeichen für Umsatzeinbußen bei den US-Firmen.
Zudem eröffnete der Elektroautobauer Tesla am Montag einen zweiten
Ausstellungsraum in Neu-Delhi. Viele Inder lassen sich von den Aufrufen
offenbar nicht beeindrucken. „Zölle sind eine Sache der Diplomatie, mein
McPuff und mein Kaffee sollten da nicht hineingezogen werden“, sagte der
37-jährige Rajat Gupta, der am Montag in einer McDonald's-Filiale im
nordindischen Lucknow aß. Den Kaffee für 49 Rupien (rund 50 Cent)
bezeichnete er als preiswert.
11 Aug 2025
## LINKS
[1] /Narendra-Modis-Indien/!5970928
[2] /Hindu-Nationalismus-in-Indien/!5929885
[3] /Minderheiten-in-Indien/!6080991
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