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# taz.de -- Wegen Trump und Putin: Irlands Alkoholbranche sitzt auf dem Trocken…
> Die US-Zölle und die Sanktionen gegen Russland bedrohen irische
> Brennereien und Brauereien. Einige mussten bereits schließen.
Bild: Die US-Zölle haben der Whiskey-Industrie Irlands einen schweren Schlag v…
Wladimir Putin und Donald Trump sind schuld am Niedergang irischer
Brennereien und Brauereien. Natürlich spielen auch andere Faktoren eine
Rolle, aber [1][die US-Zölle] haben der Whiskey-Industrie Irlands einen
schweren Schlag versetzt. Das bekannteste Opfer ist Killarney Brewing and
Distilling (KBD), das nach einem langwierigen Prüfungsverfahren im Juli mit
einem Verlust von mehr als 50 Arbeitsplätzen schloss. Das bedeutete für die
umliegende Gemeinde den Verlust eines wichtigen Arbeitgebers und einer
Touristenattraktion.
Neben den „anhaltenden Auswirkungen der Covid19-Pandemie, globalen
Lieferkettenunterbrechungen und steigenden Inputkosten“ machte die
Geschäftsführung „geopolitische und handelspolitische Belastungen“ für d…
Insolvenz verantwortlich. Das Unternehmen, das Whiskey sowie ein halbes
Dutzend Biersorten und Gin herstellte, spürte die Auswirkungen der
US-Importzölle auf Whiskey, da man einen erheblichen Schwerpunkt auf den
nordamerikanischen Markt gelegt hatte.
Irische Whiskey-Exporteure werden gezwungen sein, ihren Fokus von den USA
wegzuverlagern, warnte der Direktor des Irischen Whiskey-Verbandes (IWA),
Eoin Ó Catháin. „Bei einem höheren Zollsatz werden die mit dem Export
verbundenen Kosten sowie die Preise in den Läden steigen“, sagte er.
Im Gegensatz zum Whiskey-Sektor ist die Craft-Beer-Branche weniger anfällig
für die Auswirkungen von Trumps Zöllen. Die Kosten für den Versand von
Containern in die USA waren lange vor den Zöllen so stark gestiegen, dass
der Export eines margenschwachen Produkts wie Bier in die USA nicht mehr
rentabel war.
## Energiekosten schossen in die Höhe
Die Branche steht vor anderen Herausforderungen, die mit [2][dem russischen
Angriff auf die Ukraine] zusammenhängen. Die meisten irischen
Craft-Beer-Brauereien ließen ihr Gesöff bei Glasflaschenherstellern
abfüllen, die ihren Sitz aufgrund der niedrigen Energiekosten in Russland
hatten. Mit dem russischen Einmarsch in der Ukraine und den darauf
folgenden [3][Sanktionen] mussten die Brauereien die Abfüllung in andere
Länder verlagern, wo die Energiekosten in die Höhe schossen.
Hinzu kommen die steigenden Kosten für Wasser, die den kleinen Brauereien
zu schaffen machen. Die Gebühren für nicht für den Hausgebrauch bestimmtes
Wasser werden zum 1. Oktober um 9,8 Prozent erhöht. Diese Gebühren treffen
die Brauereiindustrie unverhältnismäßig stark, seien „einfach nicht
tragbar“ und würden die Brauereien in den Ruin treiben, sagt Libby Carton,
eine der beiden Gründerinnen von Kinnegar Brewing und Vorsitzende der
Independent Craft Brewers of Ireland (ICBI). „Wasser ist unser wichtigster
Rohstoff und ein unverzichtbarer Betriebsstoff in der Brauindustrie.
Brauereien werden aus dem Geschäft gedrängt.“
## Dramatische Kostensteigerungen
Die Brauerei Black Donkey hat Anfang August nach elf Jahren das Handtuch
geworfen. Der Mitbegründer der Brauerei, Richard Siberry, machte dafür auch
die „archaischen und undurchsichtigen Alkoholgesetze“ Irlands
verantwortlich, die kleinen Brauereien den Direktverkauf an Kunden
„praktisch verbieten“. Mehrere andere preisgekrönte Brauereien mussten
ebenfalls in letzter Zeit bereits ihre Tore schließen.
Die Schließungen seien ein Symptom für die allgemeinen Schwierigkeiten der
Branche, sagt Carton. Die Einführung des Pfandsystems für Dosen und
Plastikflaschen stellt ein weiteres Problem dar, das hohe Kosten
verursacht. Trotz der dramatischen Kostensteigerungen sind unabhängige
Brauereien nur begrenzt in der Lage, diese an die Verbraucher
weiterzugeben, da sie im Wettbewerb mit weitaus größeren multinationalen
Brauereien stehen.
Und es droht ein weiteres Problem: Zwar ist die Branche knapp den
Auswirkungen der Alkoholwarnkennzeichnung entgangen. Wäre das Gesetz in
Kraft getreten, hätten die Unternehmen zwei Verpackungsstraßen einrichten
müssen, einen mit und einen ohne Warnhinweis für den Export. Aber die
Kennzeichnungspflicht ist lediglich auf 2028 verschoben worden.
19 Aug 2025
## LINKS
[1] /Als-Reaktion-auf-US-Zoelle/!6102910
[2] /Schwerpunkt-Krieg-in-der-Ukraine/!t5008150
[3] /Europas-Rolle-nach-Alaska-Gipfel/!6104900
## AUTOREN
Ralf Sotscheck
## TAGS
Irland
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