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# taz.de -- Abgewiesene DUH-Klage: Teilerfolg für die Gaslobby
> Umweltschützer klagten gegen die Verlegung eines Seekabels in der
> Nordsee. Diese wurde zurückgewiesen. Beginnen werden die Arbeiten aber
> noch nicht.
Bild: Hintergrund des Streits um das Seekabel ist das noch umstrittenere Vorhab…
Göttingen taz | Im Rechtsstreit um [1][Gasbohrungen vor der Insel Borkum]
in der Nordsee haben Umweltschützer eine Niederlage kassiert. Das
niedersächsische Oberverwaltungsgericht (OVG) in Lüneburg wies eine
Beschwerde der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gegen die [2][Verlegung eines
Seekabels durch geschützte Riffe] zurück.
Der Verband hatte gegen eine entsprechende wasserrechtliche Genehmigung des
niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und
Naturschutz (NLWKN) geklagt. Das niederländische Unternehmen ONE-Dyas will
das Seekabel durch das Riff zu einer Gasförderplattform vor Borkum
verlegen.
Das Seekabel soll zwischen dem etwa 15 Kilometer nordwestlich von Borkum
gelegenen Offshore-Windpark „Riffgatt“ und der von ONE-Dyas betriebenen
Gasförderplattform „N05-A“ im niederländischen Hoheitsgewässer führen. …
Bereich der geplanten Trasse für das Kabel liegen ökologisch wertvolle
Riffe, die im Zuge der Verlegung zerstört würden. Trotz des Lüneburger
Urteils wird das Kabel zunächst nicht verlegt werden, weil noch zwei
weitere Klagen der Umwelthilfe anhängig sind. Das Urteil kann juristisch
nicht mehr angefochten werden.
## Bis zu 13 Milliarden Kubikmeter Gas
Die Umwelthilfe hatte 2024 zunächst mit Erfolg vor dem Verwaltungsgericht
Oldenburg gegen die Genehmigung geklagt. Daraufhin ordnete der NLWKN
weitreichendere naturschutzrechtliche Kompensationsmaßnahmen an. Unter
anderem sollen Riffe auf 9,5 Hektar wiederhergestellt, verbessert oder neu
entwickelt werden.
Aufgrund der neuen Vorgaben kassierte das Verwaltungsgericht den Einspruch
der Umwelthilfe und ordnete die sofortige Vollziehung der geänderten
Genehmigung an. Dagegen [3][legte die Umwelthilfe Beschwerde beim OVG] ein.
Dieses konnte nach Angaben eines Sprechers keine zu rügenden Verstöße gegen
umweltbezogene Rechtsvorschriften feststellen.
Vor einem Monat hatte die [4][Bundesregierung einem Abkommen mit den
Niederlanden zur gemeinsamen Erdgasförderung im Wattenmeer vor Borkum und
der niederländischen Insel Schiermonnikoog] zugestimmt. Das sogenannte
Unitarisierungsabkommen ist Grundlage dafür, dass beide Länder eine
grenzüberschreitende Lagerstätte ausbeuten können.
Über das Vorhaben wird seit Jahren gestritten. ONE-Dyas schätzt, aus dem
fraglichen Feld über mehrere Jahre zwischen 4,5 und 13 Milliarden
Kubikmeter Gas gewinnen zu können. Dies entspräche knapp 6 bis 16 Prozent
der rund 80 Milliarden Kubikmeter, die Deutschland allein im vergangenen
Jahr verbraucht hat.
3 Aug 2025
## LINKS
[1] /CDU-und-SPD-auf-Gas-Kurs/!6097736
[2] /Konflikt-um-Gasfeld-vor-Borkum/!6029131
[3] https://www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/seekabel-fuer…
[4] /CDU-und-SPD-auf-Gas-Kurs/!6097736
## AUTOREN
Reimar Paul
## TAGS
Fossile Rohstoffe
Energie
Umweltzerstörung
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