# taz.de -- SPD kritisiert Ministerin Reiche: Ärger über Auftrag für Energie… | |
> Die Aufgabenbeschreibung für das Energie-Monitoring verstößt gegen den | |
> Koalitionsvertrag. Das wirft SPD-Energieexpertin Scheer Ministerin Reiche | |
> vor. | |
Bild: Mutig voran, der Zukunft zugewandt, der SPD die kalte Schulter gebend, so… | |
Berlin taz | Die energiepolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion | |
Nina Scheer übt massive Kritik an [1][Wirtschaftsministerin Katherina | |
Reiche (CDU)]. Die Auftragsbeschreibung für das Energie-Monitoring zum | |
Stand der Energiewende entspreche nicht den Vorgaben aus dem | |
Koalitionsvertrag, schreibt Scheer in einem Brief an die Ministerin. | |
Der Hintergrund: Union und SPD haben im Koalitionsvertrag ein | |
„Energie-Monitoring“ vereinbart – ein Gutachten zum Stand der Energiewende | |
und zum künftigen Strombedarf. Es soll Grundlage der künftigen | |
Energiepolitik sein. Reiche hat den Auftrag dafür an das | |
Energiewirtschaftliche Institut an der Universität Köln vergeben. Das | |
Institut ist wegen seiner Nähe zur fossilen Wirtschaft umstritten. | |
[2][Kritiker:innen fürchten, dass Reiche mit dem Gutachten im Rücken | |
den Ausbau der erneuerbaren Energien abwürgt.] Ein Hebel dafür ist der | |
angenommene Stromverbrauch. Bis 2030 soll 80 Prozent des Strombedarfs durch | |
Erneuerbare gedeckt werden. Wird die Verbrauchsprognose gesenkt, stehen die | |
Ausbauziele für Windräder und Solaranlagen auf der Kippe. | |
In der Leistungsbeschreibung für das Gutachten werfe Reiche weitergehende | |
Fragen auf als im Koalitionsvertrag vorgesehen, kritisiert [3][Scheer in | |
ihrem Brief, den das Internetportal Table veröffentlicht hat.] Dazu gehört | |
die Frage „ob es einer Neuausrichtung der Energiepolitik bedarf“. „Diese | |
Ergänzung stellt alle geltenden energiepolitischen Regelungen pauschal | |
infrage und schafft damit Planungs- und Investitionsunsicherheit“, schreibt | |
Scheer. Ein derartiger Ansatz sei auf Drängen der Union an einem einzigen | |
Punkt aufgenommen worden: das Heizungsgesetz abschaffen zu wollen. | |
Ansonsten seien dem Koalitionsvertrag Vorgaben einer „Neuausrichtung der | |
Energiepolitik“ nicht zu entnehmen. | |
## Ergebnisse so nicht brauchbar | |
Das hat Konsequenzen für die Verwertbarkeit des Gutachtens, findet Scheer. | |
„Kombiniert man diese Fragestellung mit der von der Leistungsbeschreibung | |
aufgeführten Vorauswahl an zu berücksichtigenden Studien, die in der hier | |
erkennbaren Schwerpunktsetzung auf reduzierte Strombedarfsprognosen | |
ebenfalls keine koalitionäre Grundlage haben, ist man im Bereich der | |
Nichtverwertbarkeit der Ergebnisse“, teilt Scheer der taz mit. Das heißt: | |
Ergebnisse des Gutachtens, die nicht im Koalitionsvertrag stehen oder ihm | |
widersprechen, könnte Reiche nicht verwerten – jedenfalls nicht, ohne eine | |
Koalitionskrise zu riskieren. | |
Das Bundeswirtschaftsministerium will sich auf taz-Anfrage nicht zu der | |
Kritik äußern. Es kommentiere Stellungnahmen aus dem parlamentarischen Raum | |
grundsätzlich nicht, heißt es. | |
23 Jul 2025 | |
## LINKS | |
[1] /Wirtschaftsministerin-Katharina-Reiche/!6087601 | |
[2] /Energiewende/!6090326 | |
[3] https://table.media/assets/brief-scheer-reiche.pdf | |
## AUTOREN | |
Anja Krüger | |
## TAGS | |
Katherina Reiche | |
SPD | |
Nina Scheer | |
Energiewende | |
Bundesregierung | |
Energiewende in Gefahr | |
Katherina Reiche | |
Katherina Reiche | |
Katherina Reiche | |
Gas | |
Bundesregierung | |
Schwerpunkt Klimawandel | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Deutsche sollen mehr und länger arbeiten: Scharfe Kritik an Vorstoß von Wirts… | |
Bundeswirtschaftsministerin Reiche will, dass die Beschäftigten mehr und | |
länger arbeiten. Damit bringt sie auch Parteifreunde gegen sich auf. | |
Wirtschaftsministerin Katherina Reiche: Im Klassenkampfmodus | |
Wirtschaftsministerin Katherina Reiche erscheint schon nach kurzer Amtszeit | |
als Fehlbesetzung. Sie bringt selbst die eigenen Reihen gegen sich auf. | |
Wirtschaftsministerin Katherina Reiche: Lobbyarbeit vom Feinsten | |
Die Wirtschaftsministerin hat Nachhilfebedarf in Sachen Energiewende – und | |
lässt sich beraten. Ausgerechnet durch Hilfe eines fragwürdigen Instituts. | |
Warnung vor Gasmangel im Winter: Die Gasspeicher sind nicht sehr voll | |
Der Verband Energien Speichern fürchtet Gasknappheit bei einem sehr harten | |
Winter. Das Wirtschaftsministerium weist das zurück. | |
Zwischenbilanz der Regierung: Merken Sie schon was? | |
Friedrich Merz versprach: Im Sommer spüre man, dass es im Land vorangehe. | |
Doch vieles geht nach rechts und zurück. Ein Blick ins schwarz-rote | |
Kabinett. | |
Haushaltspläne von Schwarz-Rot: Milliarden für Fossile aus dem Klimafonds | |
Die Bundesregierung will, dass die Gasumlage nicht mehr von Verbrauchern | |
bezahlt wird – sondern aus dem Klimatopf. Die Grünen sind empört. |