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# taz.de -- US-Luftangriff auf Irans Atomanlagen: Trump droht mit „Frieden od…
> US-amerikanische Streitkräfte haben drei atomare Ziele im Iran
> angegriffen. Die internationalen Reaktionen sind gemischt.
Bild: Trump spricht im East Room des Weißen Hauses, nachdem das US-Militär dr…
Nur etwas mehr als eine Woche [1][nachdem Israel damit begonnen hatte],
militärisch gegen den Iran vorzugehen, [2][haben auch die USA ins Geschehen
eingegriffen]. Wie US-Präsident Donald Trump am Samstag bestätigte, haben
amerikanische Streitkräfte drei atomare Ziele im Iran angegriffen.
„Wir haben unseren sehr erfolgreichen Angriff auf drei Atomanlagen im Iran,
darunter Fordow, Natanz und Esfahan, abgeschlossen. […] Eine volle
Bombenladung wurde auf das Hauptziel Fordow abgeworfen. Alle Flugzeuge sind
sicher auf dem Heimweg. Herzlichen Glückwunsch an unsere großartigen
amerikanischen Krieger.“, sagte Trump in einem Post auf Truth Social am
frühen Samstagabend Ortszeit.
Wenige Stunden später trat Trump dann vor die Kameras und verkündete in
einer kurzen Rede an die Nation, dass alle angegriffenen Ziele im Iran dem
Erdboden gleichgemacht worden seien. Er unterbreitete dem islamischen
Regime in Teheran zudem ein Ultimatum: „So kann es nicht weiter gehen. Es
wird entweder Frieden geben oder es wird in einem Unheil für den Iran
enden, welches um vieles größer sein wird als das, was wir während der
vergangenen acht Tage gesehen haben“.
Laut US-Medienberichten kamen bei den Luftangriffen amerikanische Flugzeuge
des Typs B-2 zum Einsatz. Der Tarnkappenbomber ist der einzige Bomber im
gesamten Arsenal der US-Luftwaffe, der eine Bombe, die zum Zerstören der
kerntechnischen Anreicherungsanlage in Fordow geeignet wäre, überhaupt
hätte transportieren können.
Die atomare Anlage befindet sich nämlich im Inneren eines Bergmassivs. Eine
bunkerbrechende Bombe der US-Luftwaffe, die die größten Erfolgsaussichten
darstellt, soll mehr als 13 Tonnen wiegen. Der B-2 Bomber kann zwei solcher
Bomben an Bord mitführen.
## Politische Konsequenzen für Trump möglich
Bis zu einem Dutzend dieser Bomben sollen laut Medieninformationen zum
Einsatz gekommen sein. Eine offizielle Bestätigung von Seiten des
US-Militärs gibt es bislang noch nicht. Auch gibt es noch keine
verifizierten Berichte über mögliche Opfer des Luftangriffs. Der
Militärschlag der USA beendet damit [3][eine Woche der Spekulationen
darüber, ob Präsident Trump gewillt sei,] eine weitere Eskalation im Nahen
Osten zu riskieren, die auch US-Soldaten in der Region in Gefahr bringen
könnte.
Die iranische Regierung hatte bereits im Vorfeld angedroht, beim Eingreifen
der USA zurückzuschlagen. Laut dem amerikanischen Pentagon befinden sich um
die 40.000 US-Soldaten aktuell im Nahen Osten.
Für Trump und die Republikaner könnte die Entscheidung für den
Bombenangriff auch politisch Konsequenzen haben. Der 79-Jährige hatte
während des Wahlkampfs im vergangenen Jahr immer wieder versprochen, dass
er die USA in keinen neuen Krieg verwickeln werde. Es ist etwas, das ihm
während seiner ersten Amtszeit auch tatsächlich gelungen war.
Sowohl auf internationaler Ebene als auch in den USA selbst war die
Reaktion auf die Militäroperation äußerst gemischt. Der israelische
Premierminister Benjamin Netanjahu gratulierte Trump und erklärte, dass
dieser damit Geschichte geschrieben hätte. „Die Geschichte wird zeigen,
dass Präsident Trump gehandelt hat, um dem gefährlichsten Regime der Welt
die gefährlichsten Waffen der Welt vorzuenthalten“, sagte Netanjahu.
## Hat Trump sich nicht an die US-amerikanische Verfassung gehalten?
UN-Generalsekretär António Guterres wies hingegen darauf hin, dass es in
der Region nun zu einer weiteren Eskalation kommen könnte. „Ich bin
zutiefst beunruhigt über den heutigen Einsatz von Gewalt durch die
Vereinigten Staaten gegen den Iran. […] Es besteht ein wachsendes Risiko,
dass dieser Konflikt rasch außer Kontrolle gerät – mit katastrophalen
Folgen für die Zivilbevölkerung, die Region und die Welt“, so Guterres.
In den USA begrüßten vor allem diejenigen den Militärschlag, die seit
Jahren für einen Regimewechsel im Iran plädieren. Einer davon ist der
republikanische Senator Lindsey Graham. „Das war die richtige Entscheidung.
Das Regime hat es verdient“, sagte Graham auf X.
Der republikanische Abgeordnete Thomas Massie bezeichnete den Luftangriff
hingegen als „verfassungswidrig“. Die amerikanische Verfassung erteilt
nämlich ausdrücklich dem Kongress die Aufgabe einer Kriegserklärung. Viele
Demokraten sehen es ähnlich.
„Nur der Kongress hat die Macht, Kriege zu erklären. Trumps
verfassungswidrige, einseitige Angriffe auf den Iran gefährden die
Amerikaner und untergraben die Autorität des Kongresses. Er riskiert, die
USA in einen weiteren endlosen Krieg zu ziehen und damit sein Versprechen
zu brechen, ausländische Konflikte zu beenden“, sagte der Demokrat Gabe
Amo, der ein Mitglied des Auswärtigen Ausschusses im US-Repräsentantenhaus
ist.
Auch wenn Trump sich nicht an die Verfassung gehalten hat, darf nicht
vergessen werden, dass auch andere Präsidenten – egal ob Demokraten oder
Republikaner – militärische Entscheidungen ohne Zustimmung des Kongresses
getroffen haben, darunter Bill Clinton, George W. Bush und Barack Obama.
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth soll am Sonntagmorgen im Pentagon
eine Pressekonferenz mit weiteren Details zum Luftangriff im Iran abhalten.
In der Zwischenzeit gehen die gegenseitigen Luftangriffe zwischen Israel
und dem Iran ungebrochen weiter.
22 Jun 2025
## LINKS
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## AUTOREN
Hansjürgen Mai
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