| # taz.de -- Reaktionen auf US-Schlag gegen Iran: CDU sieht „Chance für Stabi… | |
| > Kanzler Merz fordert von Iran, Verhandlungen aufzunehmen. Von den Grünen | |
| > und der Linken hingegen kommt Kritik am US-Angriff. | |
| Bild: Friedrich Merz kritisiert den US-Militärschlag gegen den Iran nicht und … | |
| Berlin taz | Der [1][Angriff der USA auf Iran] stößt in Deutschland und | |
| international auf ein gemischtes Echo. Kanzler Friedrich Merz (CDU) beriet | |
| sich am Sonntagmorgen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und | |
| dem britischen Premier Keir Starmer. Außerdem tagte das Sicherheitskabinett | |
| der Bundesregierung. Anschließend teilte [2][Regierungssprecher Stefan | |
| Kornelius] mit, Merz bekräftige „die Aufforderung an Iran, sofort | |
| Verhandlungen mit den USA und Israel aufzunehmen und zu einer | |
| diplomatischen Lösung des Konflikts zu kommen“. Kritik am US-Militärschlag | |
| äußerte er nicht. | |
| Das entspricht der Linie von CDU und CSU. „Eine Zerstörung des iranischen | |
| Atomprogramms bietet die Chance, der Region und den Menschen dauerhaft | |
| Stabilität und Frieden zu bringen“, schrieb Unionsfraktionschef Jens Spahn | |
| auf der Onlineplattform „X“. Voraussetzung sei aber, „dass der Iran selbst | |
| das erkennt und zu ernsthaften Gesprächen bereit ist“. | |
| Von einem „Spiel mit dem Feuer“ sprach hingegen der außenpolitische | |
| Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Adis Ahmetović. „Der direkte Angriff | |
| der Vereinigten Staaten auf Iran stellt eine weitere Eskalation in diesem | |
| Krieg dar“, sagte er. Nur durch Dialog, Verhandlungen und die Achtung des | |
| Völkerrechts könne jedoch eine nachhaltige Lösung erreicht werden.“ | |
| Die Lage sei „extrem volatil und gefährlich“, sagte die stellvertretende | |
| Vorsitzende der Grünen-Fraktion Agnieszka Brugger. Das iranische Regime sei | |
| zwar ein Terrorregime, das Israel und die eigene Bevölkerung mit Drohungen | |
| und Gewalt seit Jahrzehnten terrorisiere. „Trotzdem sind die USA in der | |
| Pflicht, die völkerrechtliche Legitimation ihres Militäreinsatzes | |
| darzulegen“, so Brugger. | |
| ## Linke sieht Völkerrecht verletzt | |
| Scharfe Kritik kommt von der Linkspartei. „Wenn der Westen selbst das | |
| Völkerrecht verletzt, wird es umso schwerer, globale Unterstützung für die | |
| Ukraine und den Kampf gegen den Völkerrechtsverletzer Putin zu gewinnen“, | |
| sagte der Linken-Vorsitzende Jan van Aken. Es sei zwar richtig, dass eine | |
| Atombombe des Iran auf jeden Fall verhindert werden müsse. „Das können aber | |
| keine militärischen Angriffe, sondern nur Verhandlungen und engmaschige | |
| Überwachungen vor Ort“, so van Aken. „Alle Seiten müssen sofort | |
| deeskalieren und von weiteren Angriffen absehen, auch um die betroffene | |
| Zivilbevölkerung in Iran und Israel zu schützen“, forderte er. | |
| In eine ähnliche Richtung äußerte sich UN-Generalsekretär António Guterres. | |
| „Dies ist eine gefährliche Eskalation in einer Region, die bereits am | |
| Abgrund steht – und eine direkte Bedrohung für den internationalen Frieden | |
| und die Sicherheit“, teilte Guterres mit. Er sei „zutiefst beunruhigt“ ü… | |
| die Anwendung von Gewalt durch die USA gegen den Iran. Guterres rief zur | |
| Deeskalation und zur Einhaltung der Verpflichtungen aus der UN-Charta und | |
| anderen Regeln des Völkerrechts auf. | |
| „Angesichts der Spannungen im Nahen Osten, die einen neuen Höhepunkt | |
| erreicht haben, muss die Stabilität oberste Priorität haben“, schrieb | |
| EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf „X“. Ohne die USA | |
| namentlich zu erwähnen, wies sie darauf hin, die Achtung des Völkerrechts | |
| sei „von entscheidender Bedeutung“. Jetzt sei aber erstmal „für den Iran | |
| der Moment gekommen, sich um eine glaubwürdige diplomatische Lösung zu | |
| bemühen“, so von der Leyen. Auch Großbritanniens Premier Starmer sieht den | |
| Iran in der Pflicht. Dem Land dürfe „niemals erlaubt werden, eine Atomwaffe | |
| zu entwickeln, und die USA haben Maßnahmen ergriffen, um diese Bedrohung | |
| einzudämmen“, verkündete Starmer. | |
| 22 Jun 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Pascal Beucker | |
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