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# taz.de -- Anschläge auf Hamburger Manager-Autos: Der Staatsschutz ermittelt
> Linksradikale bekennen sich zu den Brandanschlägen, die am Wochenende auf
> Manager-PKWs verübt wurden. In zwei Fällen trafen sie offenbar
> Unbeteiligte.
Bild: Der Baakenhöft in Hamburg: Gegen den dort geplanten Opern-Bau durch Klau…
Am vergangenen Wochenende haben Unbekannte drei Privatautos auf den
Gründstücken von zwei Hamburger Topmanagern in Brand gesteckt. Auf dem
Nachrichtenportal Indymedia bekannten sich Linksradikale zu den Anschlägen.
Zuerst waren in der Nacht von Freitag auf Samstag zwei Mercedes-PKW
angezündet worden. Sie standen auf dem Grundstück von Karl Gernandt, der
ein enger Vertrauter des Multimilliardärs Klaus-Michael Kühne ist –
letzterer bekannt durch die Logistikfirma „Kühne + Nagel“. Laut Recherchen
des Hamburger Abendblatts ist das auf dem Grundstück befindliche Haus
vermietet und wird derzeit nicht von dem Manager bewohnt. Die ausgebrannten
Autos gehören wohl Unbeteiligten.
In der darauf folgenden Nacht stand der Mini des Vincorion-Geschäftsführers
Kajetan von Mentzingen in Flammen. Das Unternehmen beliefert die
Rüstungsindustrie.
Auf Indymedia wurde der Brandanschlag auf Gernandts vermeintliche
Privatautos mit der Kritik an dem geplanten Opernhaus auf dem Baakenhöft in
der Hafen City begründet. Hamburg und die Kühne-Stiftung haben sich [1][im
Februar geeinigt, dessen Bau gemeinsam voran zu treiben.] Finanziert wird
das Projekt größtenteils von der Kühne-Stiftung, die sich entsprechenden
Einfluss gesichert hat. Gernandt hat das Projekt mitverhandelt und
vorgestellt.
## Täter*innen berufen sich auf „militanten antimilitarimus“
Die Indymedia-Autoren begründeten die Tat historisch: Im Baakenhafen wurden
Anfang des 20. Jahrhunderts Tausende deutsche [2][Soldaten eingeschifft, um
die Aufstände in Deutsch-Südwestafrika blutig niederzuschlagen.]
Nicht ausreichend aufgearbeitet habe Kühne zudem [3][die NS-Vergangenheit
des eigenen Unternehmens]. Die Verfasser des Bekennerschreibens sprechen
unter anderem die sogenannten „M-Aktionen“ an. Dabei hat das
Logistikunternehmen Kühne + Nagel die Möbel geflohener oder deportierter
Jüd*innen aus den besetzten Westgebieten ins Deutsche Reich
transportiert und dort der Verwertung auf sogenannten „Judenauktionen“
zugeführt.
Die zweite Tat geschah in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Nienstedten
und traf den Mini des Rüstungsmanagers von Mentzingen. Im Bekennerschreiben
heißt es, man habe das Auto „mit einem brandsatz kriegsuntüchtig gemacht“.
Der Protest gilt sowohl von Mentzingens Unternehmen als auch dem
[4][Veteranentag der Bundeswehr am vergangenen Sonntag]. Die Täter*innen
berufen sich hierbei auf „militanten antimilitarimus“. In beiden Fällen
ermittelt der Staatsschutz.
18 Jun 2025
## LINKS
[1] /Maezen-baut-Hamburg-eine-Oper/!6064984
[2] /Diskussion-um-eine-neue-Oper-in-Hamburg/!6063803
[3] /Kuehne-und-Nagels-NS-Vergangenheit/!5259911
[4] /Zum-ersten-deutschen-Veteranentag/!6091283
## AUTOREN
Franziska Vetter
## TAGS
Hamburg
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Klaus-Michael Kühne
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Antimilitarismus
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