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# taz.de -- Ukraine-Ankündigungen von Merz: Waffen statt wohlfeiler Worte
> Kanzler Merz überraschte mit der Aussage, der Ukraine reichweitenstarke
> Waffen zu liefern – und relativierte rasch. Die Ukraine braucht aber
> Hilfe.
Bild: Brauchen Unterstützung: ukrainische Soldaten auf einem Trainingsgelände…
Am Montag kündigte Friedrich Merz an, künftig die Beschränkungen der
Reichweite von Waffen, die an die Ukraine geliefert werden, aufzuheben.
Aha. [1][Um seine Aussagen am Dienstag rasch wieder zu verwässern.]
Unabhängig davon, dass also gar nicht klar ist, was genau der Kanzler nun
meint, wären derartige Ankündigungen nicht die ersten, die folgenlos
blieben. Trotzdem stellt sich die Frage, ob Merz da nicht – um im Bild zu
bleiben – weit über das Ziel hinausschießt? Schließlich [2][sterben in der
Ukraine jeden Tag Menschen] – und Kriege werden meistens nicht auf dem
Schlachtfeld beendet. So zumindest die gängigen Argumente derer, die auf
Verhandlungen setzen.
Das ist so korrekt wie vernünftig – hieße das Gegenüber nicht Wladimir
Putin. Was der Kremlchef von diplomatischen Bemühungen hält, haben die
vergangenen Wochen erneut eindrücklich gezeigt: nämlich gar nichts.
[3][Stoisch wird – mit Worten und Bomben – Moskaus Maximalprogramm] für
eine komplette Unterwerfung der Ukraine vorgetragen. Die ist zwar zeitnah
militärisch eher unrealistisch, bleibt jedoch Putins Projekt – und
vielleicht nicht sein einziges. Wenn es überhaupt einen „Frieden“ geben
sollte, dann nur zu Russlands Bedingungen. Parallel zu den Scheingesprächen
für einen wie auch immer gearteten Frieden wird die Ukraine fast täglich
flächendeckend mit Angriffen überzogen, die sich, eiskalt kalkuliert, immer
wieder auch gegen Zivilist*innen und die kritische Infrastruktur
richten.
Wo also ansetzen? Um Putins Verhandlungswillen zu fördern, werden
regelmäßig noch härtere westliche Sanktionen als Alternative zu
Waffenlieferungen ins Spiel gebracht. Dass diese bisher nicht den
gewünschten Effekt erzielen, liegt auf der Hand. Wobei die Gründe dafür
mannigfaltig und größtenteils hausgemacht sind. Doch auch wenn es da noch
reichlich Luft nach oben gibt – ein Kanzler Friedrich Merz allein wird es
nicht richten.
Wer also die Ukraine nicht ihrem Schicksal überlassen und an Russland
ausliefern will, kommt nicht umhin, weitere militärische Unterstützung für
das Land zu fordern beziehungsweise diese zu leisten. Alles andere wäre
naiv.
27 May 2025
## LINKS
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## AUTOREN
Barbara Oertel
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