# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Deutschland hilft der Ukraine… | |
> Merz hat der Ukraine eine gemeinsame Produktion von weitreichenden | |
> Raketen und weitere militärische Unterstützung zugesagt. Russland | |
> bereitet Offensive vor. | |
Bild: Berlin, 28. Mai: Friedrich Merz während der gemeinsamen Pressekonferenz … | |
## Bundesregierung sagt 5 Milliarden Euro Militärhilfe zu | |
Die Bundesregierung hat der Ukraine weitere militärische Unterstützung in | |
Höhe von 5 Milliarden Euro zugesagt. Die Finanzierung des | |
Unterstützungspakets erfolgt durch Mittel, die der Bundestag bereits | |
bewilligt hat, wie das Bundesverteidigungsministerium am Mittwoch in Berlin | |
mitteilte. Die Zusage erfolgte während eines Besuchs des ukrainischen | |
Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin, Verteidigungsminister Boris | |
Pistorius (SPD) traf sich zudem mit seinem ukrainischen Kollegen Rustem | |
Umerow. | |
Unterdessen berät sich Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) am | |
Mittwoch in Washington mit seinem US-Kollegen Marco Rubio über die Lage in | |
der Ukraine. Wadephul sprach vorab von den „gemeinsamen Zielen“, um die es | |
in dem Gespräch gehe: „Wir wollen das Sterben in der Ukraine endlich | |
beenden, wir wollen einen sofortigen Waffenstillstand, und wir wollen einen | |
nachhaltigen Frieden.“ Der Druck müsse aufrechterhalten werden, damit | |
Russland endlich in „ernsthafte Verhandlungen“ einsteigt. (afp) | |
## EU plant stärkere Präsenz im Schwarzen Meer | |
Die EU hat angekündigt, künftig im Schwarzen Meer mehr Präsenz zu zeigen, | |
um dem russischen Einfluss in der Region entgegenzutreten. Brüssel plant | |
eine „engere Zusammenarbeit“ mit den Anrainerstaaten – ausgenommen Russla… | |
– und die Einrichtung eines „Zentrums für maritime Sicherheit“ in der | |
Region, wie aus einem am Mittwoch veröffentlichten Strategiepapier der | |
EU-Kommission hervorgeht. Darin wird auch eine Stärkung der | |
Handelsbeziehungen, Informationsaustausch sowie die Zusammenarbeit mit den | |
Küstenwachen der Ukraine, Moldaus, Georgiens, der Türkei, Armeniens und | |
Aserbaidschans erwähnt. (afp) | |
## Deutschland hilft der Ukraine beim Raketenbau | |
Deutschland sagt der von Russland angegriffenen Ukraine eine gemeinsame | |
Produktion von weitreichenden Raketen zu. Das teilte Bundeskanzler | |
Friedrich Merz (CDU) nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten | |
Wolodymyr Selenskyj in Berlin mit. Die Verteidigungsminister beider Länder, | |
Boris Pistorius und Rustem Umjerow, sollten eine entsprechende | |
Absichtserklärung unterzeichnen. | |
„Wir wollen weitreichende Waffen ermöglichen. Wir wollen auch gemeinsame | |
Produktion ermöglichen“, sagte Merz. „Wir werden vor allem darum bemüht | |
sein, die ukrainische Armee mit allen Möglichkeiten auszustatten, (…) das | |
Land erfolgreich zu verteidigen“, sagte der Kanzler. Über die bislang von | |
der Ukraine gewünschte Lieferung des deutschen Marschflugkörpers Taurus | |
sprach Merz nicht. | |
Selenskyj sagte, es gehe um die Finanzierung bereits bestehender Projekte | |
in der Ukraine. Merz erläuterte, es werde eine Zusammenarbeit auch auf | |
industrieller Ebene sein, die sowohl in der Ukraine als auch in Deutschland | |
stattfinden könne. Weitere Details werde man bis auf Weiteres nicht nennen. | |
Merz sagte: „Aber gehen Sie davon aus, dass die Weigerung der russischen | |
Seite, Gespräche zu führen, die Weigerung, einen Waffenstillstand | |
einzuhalten, jetzt wirklich Konsequenzen hat.“ | |
In den mehr als drei Jahren Krieg fehlen der Ukraine bislang Waffen mit | |
großer Reichweite und hoher Sprengkraft, um auch weit hinter der Front | |
russische Militärziele und Versorgungswege anzugreifen. Zwar lieferten | |
Großbritannien und Frankreich ihre Marschflugkörper Storm Shadow/Scalp, | |
später steuerten die USA auch Artillerieraketen vom Typ ATACMS bei. Doch | |
die Stückzahlen waren gering, und es gab Beschränkungen für ihren Einsatz, | |
die später gelockert wurden. Inzwischen baut die Ukraine notgedrungen ihre | |
eigenen Raketenkapazitäten aus. (dpa) | |
## Russland zieht mehr als 50.000 Soldaten an Front bei Sumy zusammen | |
Russland zieht nach Angaben aus Kiew mehr als 50.000 Soldaten an der Front | |
in der ukrainischen Region Sumy zusammen. „Jetzt ziehen sie auch Soldaten | |
in Richtung Sumy zusammen. Mehr als 50.000“, sagte Selenskyj am Dienstag | |
vor Journalisten laut einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung. | |
Russland wolle „eine Offensive auf Sumy vorbereiten“, fügte er hinzu. | |
Russland greift die Grenzregion Sumy wieder verstärkt an, seitdem die | |
ukrainische Armee im März aus der benachbarten russischen Region Kursk | |
vertrieben worden war. | |
Selenskyj drängte zudem erneut auf ein Treffen mit dem russischen | |
Präsidenten Wladimir Putin und schlug vor, US-Präsident Donald Trump | |
ebenfalls einzuladen. „Wenn Putin sich mit einem bilateralen Treffen nicht | |
wohlfühlt, oder wenn jeder will, dass es ein trilaterales Treffen ist, habe | |
ich damit kein Problem“, sagte der ukrainische Präsident. Er sei „für | |
jegliches Format bereit“. | |
Solange Moskau weiter die Ukraine angreife, müsse die US-Regierung weitere | |
Sanktionen gegen Russland erheben, forderte Selenskyj. „Trump hat zugesagt, | |
dass Sanktionen erhoben werden, falls Russland nicht aufhört.“ Kyjiw habe | |
mit Washington über Sanktionen gegen den russischen Energie- und | |
Bankensektor beraten. Selenskyj hoffe, dass die USA nun solche Sanktionen | |
verhängen werde. (afp) | |
## Massiver ukrainischer Drohnenangriff auf Russland | |
Die russische Armee hat in der Nacht auf Mittwoch nach eigenen Angaben | |
einen massiven ukrainischen Drohnenangriff abgewehrt. „Im Laufe der | |
vergangenen Nacht (…) haben die Luftverteidigungssysteme 296 ukrainische | |
Drohnen zerstört und abgefangen“, erklärte das russische | |
Verteidigungsministerium. Mindestens 42 Drohnen seien über der Region | |
Moskau rund um die Hauptstadt abgefangen worden, erklärte der | |
Regionalgouverneur Andrej Worobjow in Onlinenetzwerken. | |
Die Luftfahrtbehörde teilte mit, dass mehrere Moskauer Flughäfen den | |
Flugverkehr für mehrere Stunden einstellen mussten. | |
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums war bei den jüngsten | |
Drohnenangriffen vor allem die südwestliche Region Brjansk betroffen. Von | |
dort wurden 59 Drohnenangriffe gemeldet. Weitere Drohnenangriffe richteten | |
sich demnach gegen die Regionen Kursk, Belgorod, Tula, Orjol und Kaluga. | |
Der jüngste Angriff erfolgte, nachdem die Ukraine erklärt hatte, sie sei | |
drei Tage lang den intensivsten russischen Drohnenangriffen seit Beginn der | |
russischen Offensive im Jahr 2022 ausgesetzt gewesen. Nach Angaben aus | |
Kyjiw überzog Russland die Ukraine am Freitag und am Wochenende mit | |
insgesamt mehr als 900 Drohnenangriffen. Bei den Angriffen am Sonntag | |
wurden 13 Menschen getötet, darunter drei Kinder. (afp) | |
28 May 2025 | |
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