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# taz.de -- Bessere psychische Versorgung: Raus aus der Warteschleife
> Wenn die psychische Gesundheit leidet, muss professionelle Hilfe her.
> Doch die Suche nach einem Therapieplatz dauert oft lange. Was helfen
> könnte.
Bild: Wenn die Gedanken sich im allerkleinsten Kreise drehen, braucht man manch…
Wer mit einem psychischen Leiden nach einem Therapieplatz sucht, braucht
Geduld. Rund vier Monate warten Patient*innen im Schnitt, bis sie eine
Therapie beginnen können, zeigen [1][aktuelle Zahlen]. In ländlichen
Regionen und bei Kindern und Jugendlichen dauert es oftmals noch länger.
Betroffenen bleibt dann nichts anderes übrig, als seitenlange Listen nach
einem Therapieplatz abzutelefonieren. Die ohnehin schon große Hürde, eine
psychische Erkrankung behandeln zu lassen, steigt damit zusätzlich.
Das ergibt auch eine Auswertung, die das Deutsche Ärzteblatt
veröffentlichte. Demnach erhält [2][nur jeder zehnte Mensch mit Depression
eine leitliniengerechte Psychotherapie]. Obwohl auch [3][die Zahl der
Psychotherapeut*innen konstant steigt], werden die Klagen über die
mangelnde Versorgungslage nicht leiser. Durch die große
Psychotherapiereform von 2017 wurden in den vergangenen Jahren Bürokratie
abgebaut, Flexibilität gestärkt und unterrepräsentierte Therapieformen
gefördert. Die dort beschlossenen Neuerungen werden zwar überwiegend
positiv bewertet, [4][dennoch hat sich die Wartezeit auf eine
Psychotherapie seitdem nicht verändert], mit schweren Konsequenzen für die
Betroffenen
Mehr als jede vierte Person in Deutschland leidet an einer psychischen
Erkrankung – und das hat weitreichende Folgen. Denn [5][Betroffene leben
meist kürzer und leiden häufiger an weiteren körperlichen Krankheiten].
Neben der verringerten Lebensqualität führt das auch zu einem
wirtschaftlichen Schaden, Schätzungen nach liegt der bei rund 150
Milliarden Euro, umgerechnet fünf Prozent des jährlichen deutschen
Bruttoinlandsprodukts.
Ein zentrales Problem sind [6][fehlende Kassensitze]. Ende vergangenen
Jahres gab es 35.000 Psychotherapeut*innen, die mit einer Zulassung
Kassenpatient*innen in einer Praxis behandeln durften. Weil etwa die
Hälfte aber nur einen halben Sitz hat – sich also eine Praxis teilt – ist
die Zahl der Praxen geringer. Die weiteren 15.000 Therapeut*innen ohne
Zulassung können nur private Behandlungen anbieten. Zwar nehmen die
Kassensitze zu, aber weitaus weniger als etwa die
Bundespsychotherapeutenkammer fordert.
Für den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), das höchste
Selbstverwaltungsorgan im Gesundheitswesen, ist weniger die Anzahl der
Sitze das Problem als ihre Verteilung. Städte seien überversorgt, während
Sitze im ländlichen Raum oft unbesetzt blieben. Und auch der individuelle
Bedarf vor Ort – etwa in Bezug auf Krankheitsbilder – müsse betrachtet
werden.
Grundsätzlich gilt: Für eine gute psychotherapeutische Versorgung braucht
es nicht unbedingt ein neues System. Schon jetzt zeigen einige Beispiele,
wie Betroffenen besser geholfen werden könnte.
## Zusammen ist man weniger allein
Fachkreise gehen davon aus, dass mit einer Gruppentherapie mitunter viermal
so viele Patient*innen versorgt werden könnten wie durch die
Einzeltherapie. Eine gute Möglichkeit, Wartezeiten zu verkürzen, könnte
man meinen. Lange Zeit blieb die aber ungenutzt.
Der Gedanke, mehrere Patient*innen gleichzeitig zu behandeln, war
verpönt. Die Behandelten glaubten lange, schlechter versorgt zu werden, und
Therapeut*innen lernten in ihrer Ausbildung gar nicht erst, wie eine
Gruppentherapie aufgebaut sein muss. Dabei zeigen zahlreiche Studien, dass
eine Gruppentherapie genauso wirksam ist wie die Einzeltherapie.
Die Idee ist simpel: Drei bis neun Patient*innen erörtern gemeinsam die
psychischen Probleme der Gruppenmitglieder. Dafür bedarf es einer guten
Anleitung durch eine*n Therapeut*in, die darin ausgebildet ist, sagt Beate
Cohrs, Vorsitzende des Berufsverbands der Approbierten Gruppentherapeuten.
Dann läge in der Gruppe auch eine Chance: „sich gegenseitig zu spiegeln und
in einen sicheren Raum einander offene Rückmeldungen zu geben, ohne
fürchten zu müssen, etwa die Arbeit oder eine Freundschaft zu verlieren“.
Die meisten Patient*innen, die vorher in Einzeltherapien waren, hätten im
Nachhinein zurückgemeldet, dass sie in den Behandlungen nie so weit
gekommen wären.
Gruppentherapien können bei Depression, Angststörungen, Zwängen, Süchten
oder Persönlichkeitsstörungen zum Einsatz kommen, sie können mit festen
oder kontinuierlich wechselnden Mitgliedern konzipiert werden, und sie
können mit einzeltherapeutischen Stunden kombiniert werden. In solchen
individuellen Gesprächen könnten Patient*innen gerade zu Beginn und
gegen Ende ihrer Therapiezeit aufgefangen und in die Gruppe behutsam
integriert werden, sagt Cohrs. Das würde vor allem denen helfen, die noch
keine Therapieerfahrung haben.
„Letztlich ist es zentral, dass eine Gruppe gut zueinanderpasst und sich
alle geborgen fühlen“, sagt Cohrs. Klar sei auch, dass nicht jede*r für
eine Gruppentherapie geeignet ist. Wichtig sei, sich aber offen mit allen
Optionen auseinanderzusetzen, um jeweils die beste Therapieform zu finden.
Die entscheidenden Schritte zur Stärkung von Gruppentherapien wurden erst
2017 unternommen. Damals entschied der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA)
[7][Gruppentherapien speziell zu fördern und sie der Einzeltherapie
gleichzustellen], womit sie gleichwertig in der Weiterbildung vermittelt
sowie mit weniger bürokratischem Aufwand besser entlohnt wurden.
Seitdem bieten zwar mehr Therapeut*innen Gruppentherapien an, und auch
in absoluten Zahlen kam sie häufiger vor. Ihr Anteil in Relation zu allen
anderen Therapieformen blieb trotzdem gering, ergab [8][eine Untersuchung
Anfang des Jahres] der Universität Münster. Den Autor*innen zufolge
müsste noch mehr Wert darauf gelegt werden, die Therapieform bekannt zu
machen. Schließlich kämen die meisten Patient*innen nicht von selbst zu
einer Psychotherapie. Sie werden von Hausärzt*innen, über Internetseiten,
andere Psychotherapeut*innen oder über die Arzt- und
Psychotherapeut*innensuche der Kassenärztlichen Bundesvereinigung
116117 vermittelt.
Dabei könnte in der Gruppentherapie sogar noch eine Chance liegen, die über
den indivduellen Behandlungserfolg hinausgeht, sagt Cohn: „Unsere
Gesellschaft fordert uns auf, nach Individualisierung zu streben.“ Es bilde
sich aber eine Gegenströmung aus, die davon handele, was uns verbinde, was
ähnlich sei. „In der Gruppentherapie versuche ich, gemeinsam mit den
Patient*innen Erlebnisse zu ermöglichen, die dieses Gefühl des
Zusammenhalts stärken“, sagt Cohrs.
## Es kommt nicht auf die Länge an
Wären Therapien kürzer, müsste man nicht so lang auf einen Behandlungsplatz
warten. Theoretisch könnten dann mehr Patient*innen in gleicher Zeit
versorgt werden. [9][Tatsächlich sind schon heute drei von vier verordneten
Therapien sogenannte Kurzzeittherapien]. Das bedeutet, nach maximal 24
Sitzungen à 50 Minuten ist die Therapie abgeschlossen. Zumal bereits nach
nach der Hälfte der Sitzungen der Erfolg evaluiert und entschieden wird, ob
weitere zwölf Termine notwendig sind. Dieser Zwischenschritt lohnt sich:
[10][Daten der Krankenkassen zeigen], dass 30 Prozent der Therapien bereits
innerhalb der ersten 12 Sitzungen abgeschlossen wurden.
In Folge der Reform der Psychotherapierichtlinie im Jahr 2017 sind die
Hürden für eine Kurzzeittherapie zusätzlich gesunken. Neben der Aufteilung
der Kurzzeittherapie in zwei Abschnitte entfiel auch die Gutachtenpflicht
und damit einiges an Bürokratie. Den Krankenkassen reicht somit ein Antrag
aus, um die Therapie zu genehmigen. Bis dato musste ein externer Gutachter,
meist andere Psycholog*innen, die Anträge prüfen und den Kassen eine
Empfehlung über den Sinn der Therapie ausstellen. Dadurch ist es für
Psychotherapeut*innen deutlich einfacher geworden, Kurzzeittherapien
anzubieten und zeitnah zu beginnen. Zumal eine Kurzzeittherapie
anschließend auch in eine Langzeittherapie überführt werden kann.
Aber wird so den Patient*innen kostbare Therapiezeit entzogen?
Aus den [11][Daten der Deutschen Psychotherapeutenvereinigung geht hervor],
dass eine Psychotherapie durchschnittlich etwa 25 Sitzungen dauert, dafür
wurden alle verschriebenen Psychotherapien zusammengerechnet. Folglich
benötigt nur ein geringer Anteil der Patient*innen eine über die
Kurzzeitbehandlung hinausgehende Therapie. Die Daten zeigen außerdem, dass
Psychotherapeut*innen sich nicht streng an die Zahl der zulässigen
Sitzungen halten, sondern Therapien beendet werden, wenn der Therapieerfolg
erreicht wurde.
Die Kurzzeittherapie verknappt also die Therapiedauer nicht künstlich,
gleichwohl reduziert ein möglichst niedrigschwelliger und bürokratiearmer
Beginn einer Therapie für Patient*innen und Therapeut*innen
unnötige Wartezeiten.
## Vorsorge schafft Entlastung
Seit Jahren wird immer wieder berichtet, dass die psychische Gesundheit in
Deutschland abnehme. Zwar stammen die [12][letzten detaillierten Daten dazu
aus dem Jahr 2014]. Aber auch [13][Untersuchungen des Robert-Koch-Instituts
von 2024], bei denen Befragte ihre psychische Gesundheit einschätzen
sollten bestätigen den Trend. Nur noch jede*r Dritte bewertet die eigene
psychische Gesundheit als sehr gut oder ausgezeichnet.
Ein Umgang mit dieser Entwicklung wäre die Prävention – im deutschen
Gesundheitssystem spielt die bisher allerdings keine große Rolle. Das liegt
auch daran, dass Prävention und Therapie gesetzlich getrennt sind. Andrea
Benecke, Präsidentin der Bundespsychotherapeutenkammer, erklärt, dass
Psychotherapie als Behandlungsform nur bei „krankheitswertiger Störung“,
etwa bei einer manifesten Depression oder Angststörung, eine Kassenleistung
sei. Psychotherapie, deren Ziel es ist, einer psychischen Erkrankung
zuvorzukommen, wird also nicht übernommen.
Dabei sind die Krankenkassen gesetzlich eigentlich sogar dazu verpflichtet,
Geld für Prävention auszugeben, auch im psychischen Bereich. Doch Programme
dazu gibt es nur sehr wenige. Die Psyche soll bei einem umfassenden
Gesundheitscheck vom Hausarzt abgefragt werden. Außerdem bieten die Kassen
Beratungsangebote und Apps an, um die eigene psychische Verfassung zu
stärken. Meist geht es bei solchen Angeboten darum, Stress zu reduzieren.
Krankenkassen beraten dann etwa zu Stress am Arbeitsplatz oder ermöglichen
Entspannungskurse, wie Gymnastik- oder Meditation. Denn Stress ist
einerseits ein wichtiger Auslöser und andererseits Symptom vieler
psychischer Erkrankungen.
Ann Marini, Sprecherin des G-BA, nimmt deshalb weitere Akteure neben den
Krankenkassen in die Pflicht. Sie sagt: „Um eine medizinische
Manifestierung psychischen Leids zu verhindern, braucht es einen
gesamtgesellschaftlichen Blick.“ Angebote sollten auf alle Institutionen
aufgeteilt sein, auf die Kirche, die Kommune und die Sozialleistungen des
Staates. Die Krankenkasse allein könne diese Aufgabe nicht schultern. Das
Problem der Prävention sei es, dass Effekte oft erst verzögert sichtbar
werden und daher Kostenträger versuchen, eigene Ausgaben zu beschränken.
Für Andrea Benecke steckt darin ein Grundirrtum. „Prävention sollte nicht
als Zusatz, sondern als integraler Bestandteil der Gesundheitsversorgung
verstanden – und finanziert – werden.“ Schließlich verhindere Prävention
nicht nur das Entstehen von Krankheiten, sondern senke letztlich auch die
Gesundheitskosten.
Einige Angebote gibt es, doch Betroffene finden sie oft nicht. Deshalb
bräuchte es eine übersichtliche Datenbank, sagt Benecke. „Vielen Menschen
fehlt das Wissen über wirksame Präventionsangebote im Bereich der
psychischen Gesundheit“ – das gilt für die Betroffenen, aber auch für
Hausärzt*innen, Pädagog*innen oder Arbeitgeber*innen. Daher findet
Benecke, dass auch Psychotherapeut*innen daran beteiligt werden
sollten, über wirksame Angebote zu informieren und zur Teilnahme zu
motivieren.
Versucht wurde das im Jahr 2020. Damals starteten die Bundesministerien für
Familie und Arbeit die Kampagne „Offensive Psychische Gesundheit“, sie
sammelten Angebote aus Betrieben, von Vereinen und Kirchen mit Blick auf
einzelne Zielgruppen, wie Kinder und Jugendliche, Arbeitslose und
Angestellte, Pflegebedürftige und Pflegende. Oft fanden sie dabei einen
ähnlichen Ansatz: In angeleiteten Gruppensitzungen werden Strategien
erarbeitet und geübt, um in Situationen im beruflichen oder privaten Alltag
besser zu bestehen. Mehr als die im Abschlussbericht 2021 gesammelten 3.000
Angebote folgte aus der Initiative allerdings nicht.
Und auch, welche Maßnahmen nachhaltig psychische Krankheit verhindern
können, müsse noch weiter erforscht werden, sagt Benecke.
## Auf KI ist (noch) kein Verlass
Ein Chatbot ist immer ansprechbar – auch wenn es dir nicht so gut geht.
Vielleicht hilft also eine Chattherapie? Wenn es um Effizienz und um die
Frage geht, wie dem Versorgungsmangel entgegengewirkt werden kann,
versprechen künstliche Intelligenz und andere App-Anwendungen einfache
Lösungen. Doch sind die Angebote wirklich sinnvoll?
Wer Apps zu psychischer Gesundheit nutzt, kann sich die Kosten schon seit
2019 von den Krankenkassen erstatten lassen. Solche Apps können als
sogenannte digitale Gesundheitsanwendungen ohne nachgewiesenen Nutzen
vorläufig zugelassen werden. Bisher arbeitet keine der zugelassenen
Anwendungen mit künstlicher Intelligenz. Diese „Apps auf Rezept“ werden vom
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte geprüft und dann in ein
offizielles Verzeichnis aufgenommen.
Auf dieser Liste befinden sich etwa auch Apps zu Diabetes oder Reizdarm.
Auf psychische Erkrankungen beziehen sich aktuell knapp die Hälfte dieser
Apps – insbesondere auf Depression und Angststörungen. Mit ihnen können zum
Beispiel Symptomtagebücher geführt werden, sie leiten Nutzer*innen an,
angstbesetzte Situationen zu erproben, je nach Stimmung passende Übungen
durchzuführen, und klären über Erkrankungen auf.
Befürworter*innen solcher Apps heben vor allem hervor, dass sie für
die meisten Menschen leicht zugänglich sind. Besonders, wenn jemand Angst
vor Stigmatisierung habe oder sehr schambehaftet sei, spiele das eine
Rolle.
„Dass es überhaupt digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) gibt, [14][ist
schon ein enormer Fortschritt]. Insbesondere in einem Land, was so
innovationsskeptisch ist wie Deutschland“, sagt Lasse Sander vom Institut
für Medizinische Psychologie und Soziologie der Universität Freiburg dem
Science Media Center.
Expert*innen und Interessenverbände kritisieren aber auch das
Zulassungsverfahren, teils hohe Kosten und eine unübersichtliche
Angebotslandschaft. Denn DiGas müssen ihren wissenschaftlichen Nutzen erst
bis zu einem Jahr nach ihrer Zulassung nachweisen. Kritiker*innen
fordern jedoch, dass die Anwendungen vergleichbare Standards erfüllen
müssten wie andere Arzneimittel – dass sie also vor einer Zulassung in
wissenschaftlich hochwertigen Studien eine signifikante Verbesserung für
Betroffene zeigen müssten –und erst dann über die Zulassung entschieden
wird.
Mit dem Boom von sprachbasierten Systemen wie ChatGPT und der Einführung
von künstlicher Intelligenz wurde außerdem ein weiteres Feld für digitale
Anwendungen im Gesundheitsbereich eröffnet: die KI-gestützte
Gesprächstherapie.
Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass sowohl Patient*innen als auch
Psychotherapeut*innen nicht unterscheiden konnten, ob Antworten in
einem Chat von der KI oder von echten Therapeut*innen stammten.
Allerdings warnen Expert*innen davor, dadurch auf eine echte Kompetenz
der Chatbots zu schließen. Markus Langer, Professor am Institut für
Psychologie in Freiburg, sagt dem SMC: „[15][Aktuell ist keine KI in der
Lage, Psychotherapie im eigentlichen Sinne zu betreiben.] Wenn die KI
entsprechend trainiert ist, dann kann psychotherapeutische Interaktion
simuliert werden.“
Die wissenschaftlichen Studien zur Wirksamkeit von KI basieren häufig auf
hochstandardisierten Studiendesigns in stark kontrollierten bis simulierten
Settings. Das entspreche nicht der Versorgungsrealität, es fehlen die
Zwischentöne. Wenn ein Patient etwa ausrastet, gezielt provoziert oder
weint, können eine KI und andere rein digitale Anwendungen nicht die
Vielseitigkeit der menschlichen Emotion wahrnehmen.
Zudem kritisieren Expert*innen den Datenschutz und sehen eine Gefahr
darin, dass Chatbots in Krisensituationen nicht adäquat agieren könnten.
Andrea Benecke, die Präsidentin der Bundespsychotherapeutenkammer, warnt:
„Chatbots können nicht hinreichend sicher abschätzen, wann sich eine Person
in einer psychischen Notlage befindet, um darauf angemessen reagieren zu
können.“ Dafür brauche es klinisches Wissen und Erfahrung.
31 May 2025
## LINKS
[1] https://www.dgppn.de/_Resources/Persistent/3067cbcf50e837c89e2e9307cecea8cc…
[2] https://di.aerzteblatt.de/int/archive/article/225958
[3] https://gesundheitsdaten.kbv.de/cms/html/16393.php#:~:text=Zum%2031.,erh%C3…
[4] https://innovationsfonds.g-ba.de/downloads/beschluss-dokumente/452/2023-10-…
[5] https://www.dgppn.de/_Resources/Persistent/3067cbcf50e837c89e2e9307cecea8cc…
[6] /Psychotherapie-in-Deutschland/!5852667
[7] https://www.g-ba.de/beschluesse/2634/
[8] https://innovationsfonds.g-ba.de/downloads/beschluss-dokumente/791/2025-01-…
[9] https://www.dptv.de/fileadmin/Redaktion/Bilder_und_Dokumente/Wissensdatenba…
[10] https://www.dptv.de/fileadmin/Redaktion/Bilder_und_Dokumente/Wissensdatenb…
[11] https://www.dptv.de/fileadmin/Redaktion/Bilder_und_Dokumente/Wissensdatenb…
[12] https://www.psychologische-hochschule.de/wp-content/uploads/2019/07/jacobi…
[13] https://www.rki.de/DE/Themen/Nichtuebertragbare-Krankheiten/Studien-und-Su…
[14] https://www.sciencemediacenter.de/angebote/chatgpt-mehrwert-in-der-psychot…
[15] https://www.sciencemediacenter.de/angebote/chatgpt-mehrwert-in-der-psychot…
## AUTOREN
Simon Barmann
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