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# taz.de -- Verhandlungen über Ukraine-Krieg: Verwirrung in Istanbul
> Platzt das Treffen zwischen Russland und der Ukraine? Unklare Signale von
> Putin und Selenskyj.
Bild: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (l) und sein ukrainischer …
Berlin taz | Es sollten die ersten direkten Gespräche zwischen Vertretern
der Ukraine und Russlands seit über drei Jahren sein, doch am Donnerstag
war zunächst unklar, ob es im Dolmabahçe-Palast in Istanbul zu einer
Begegnung kommen würde. „Nach mehr als sechs Stunden Wartezeit, ohne dass
e[1][in Treffen vereinbart worden wäre], kampierten nach Angaben der Türkei
Dutzende Journalisten noch immer im Dolmabahçe-Palast, mit Zigaretten und
Kaffee in der Hand, in schattigen Ecken“, berichtete der US-Fernsehsender
CNN.
Immerhin konnten Nachrichtenagenturen vermelden, dass eine ukrainische und
russische Delegation in der Türkei eingetroffen seien, jedoch in
verschiedenen Städten. Am späten Nachmittag kündigte der ukrainische
Präsident Wolodymyr Selenskyj an, Vertreter seines Teams nach Istanbul zu
schicken. Dies geschehe aus Respekt für US-Präsident Donald Trump und
dessen türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdoğan.
Eine Neuauflage von Verhandlungen „ohne Vorbedingungen“ hatte Russlands
Präsident Wladimir Putin am vergangenen Sonntag ins Spiel gebracht – eine
Antwort auf die Forderung Selenskyjs nach einer [2][bedingungslosen
Waffenruhe]. Diejenigen, die wirklich Frieden wollten, könnten nicht
dagegen sein, hatte der Kremlchef vor Journalisten in Moskau gesagt.
Selenskyj hatte den Vorschlag aufgegriffen, seine Anwesenheit in Istanbul
jedoch an eine Teilnahme Putins geknüpft.
Der Kreml brauchte bis zum späten Mittwochabend, um eine Liste seiner
Emissäre vorlegen. Putin fehlte darauf genauso wie Außenminister Sergei
Lawrow. Vor Ort sind hingegen Vize-Außenminister Michail Galusin, General
Igor Kostjukow vom russischen Generalstab und Vize-Verteidigungsminister
Alexander Fomin. Leiter der Delegation ist Putins Berater Wladimir Medinski
(bereits an den ergebnislosen Verhandlungen 2022 in der Türkei beteiligt),
dem Kritiker Geschichtsklitterung und Fälschungen von Schulbuchinhalten
vorwerfen.
## Unklarheiten auf Allen Ebenen
Am Donnerstag morgen trafen Selenskyj und sein Team – darunter
Außenminister Andrij Sybiha, Verteidigungsminister Rustem Umjerow sowie der
Chef des ukrainischen Präsidialamtes Andrij Jermak – zu Gesprächen mit
Erdoğan in Ankara ein. Selenskyj bezeichnete das Niveau der russischen
Delegation als Farce, ob Mitglieder seines Teams nach Istanbul weiterreisen
würden, ließ er offen. „Wir müssen verstehen, welches Mandat die russische
Delegation hat und ob sie in der Lage ist, selbst Entscheidungen zu
treffen. „Denn wir alle wissen, wer in Russland die Entscheidungen trifft“,
sagte Selenskyj.
Auch US-Präsident Donald Trump, derzeit auf Tour durch mehrere Golfstaaten,
sorgte am Donnerstag für Unklarheiten. Noch am Mittwoch hatte er einen
möglichen Abstecher nach Istanbul angekündigt, am Donnerstag seine Meinung
wieder geändert. An Bord der Air Force One vor der Landung in Abu Dhabi gab
er zu Protokoll, dass nichts passieren werde, bis Putin und er sich
persönlich träfen. Er sei nicht enttäuscht, dass Putin der Delegation nicht
angehöre, über deren Zusammensetzung wisse er nichts. Für die USA waren
Außenminister Marco Rubio, Trumps Sonderberater für die Ukraine Keith
Kellogg sowie Trumps Verhandlungsführer Steve Wittkoff zu den Gesprächen in
die Türkei gereist.
Die russische unabhängige Politologin Natalia Schawschukowa sagte dem
russischsprachigen oppositionellen Webportal Nastojaschee vremja zur
Abwesenheit Putins, dessen wahre Motivation sei nur ein Treffen mit dem
US-Präsidenten gewesen. Er scheine nicht [3][an einem Friedensabkommen] mit
der Ukraine interessiert zu sein.
15 May 2025
## LINKS
[1] /Verhandlungen-ueber-Ukraine-Krieg/!6087951
[2] /Moegliches-Treffen-Selenskyj-und-Putin/!6084508
[3] /Putin-will-Verhandlungen-mit-Ukraine/!6084292
## AUTOREN
Barbara Oertel
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Kanzler Merz
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