# taz.de -- Fliegende Steine: Ein heißes Pflaster | |
> Der Pflasterstein bestimmt Berlins Straßenbild und autonome Folklore. Der | |
> Granit stammt aus dem polnischen Strzegom. Ein Ortsbesuch zum 1. Mai. | |
Bild: Unverwechselbarer Bodenbelag: Kinder spielen in den 1920ern auf einem Ber… | |
Die Geschichte des Berliner Straßenpflasters beginnt recht weinselig. | |
„Berlin sah das erste Trottoir, als die Weinhandlung von Lutter und Wegner | |
am Gendarmenmarkt Granitplatten vor ihr Lokal legte“, schreibt der | |
Kunsthistoriker Max von der Boehn in einer Chronik des Jahres 1825. Noch | |
immer existiert das Weinlokal in der Charlottenstraße 49. Im gleichen Jahr, | |
in dem das Trottoir gepflastert wurde, soll auch das Wort Sekt erfunden | |
worden sein. „Der Sekt, der Sekt den Namen gab“: Damit wirbt [1][Lutter & | |
Wegner] bis heute. | |
Die Verlegung der Granitplatten mussten Johann Christoph Lutter und August | |
Friedrich Wegner aus eigener Tasche bezahlen. Vielleicht wollten sie ihrer | |
Kundschaft nach ein paar Gläschen Schaumwein etwas Trittsicherheit | |
verschaffen. Und das vornehme Weinlokal mit seinem illustren Publikum, zu | |
dem auch der Schriftsteller E. T. A. Hoffmann gehörte, vor der einen oder | |
anderen eingeschleppten Hundekot-Tretmine bewahren. | |
Die Trittsicherheit ließen sich die Besitzer etwas kosten. Die | |
Granitplatten, mit denen der Gehweg am Gendarmenmarkt gepflastert wurde, | |
waren nicht gerade billig. Vor allem waren sie schwer. Mehr als eine Tonne | |
wog ein einzelner dieser Schweinebäuche, wie sie bald im Volksmund genannt | |
wurden. Der Form nach – oben glatt, unten gewölbt – erinnerten sie an ein | |
Hängebauchschwein. So kamen am Gendarmenmarkt schon vor 200 Jahren | |
Geschäftssinn und Fortschritt zusammen. | |
Woher aber kam der Granit ins sandige und seit jeher steinarme Berlin? Aus | |
dem niederschlesischen Striegau vielleicht, das heute in Polen liegt und | |
Strzegom heißt? | |
Maciej Żyliński hat die Geschichte vom Gendarmenmarkt noch nicht gehört, | |
aber bei der Jahreszahl horcht er auf. „Anfang des 19. Jahrhunderts“, | |
grübelt er und zieht schnell das Notebook zurate. „Hier ist es“, zeigt er. | |
„Sehen Sie, das ist die Zeit, in der bei uns mit dem Abbau von Granit | |
begonnen wurde.“ Żyliński hat die Seite der [2][„Kopalnia granitu Barcz 1… | |
geöffnet und scrollt durch ein paar Fotos. Sie zeigen den Granitabbau im | |
Steinbruch von Friedrich Bartsch. | |
Maciej Żyliński klappt das Notebook zu. Geschichte ist nicht so sein Ding. | |
Er ist Unternehmer und denkt lieber ans Morgen, an die Zufriedenheit seiner | |
Kunden und an neue Absatzmärkte. Żyliński leitet das [3][Unternehmen GNS, | |
ausgeschrieben Granitpflasternaturstein.de]. Er exportiert Granit aus | |
[4][Strzegom in den deutschsprachigen Raum]. | |
## „Noch läuft das Geschäft“ | |
Über einem Einkaufszentrum in Świdnica, ehemals Schweidnitz, hat Żyliński | |
einen Büroraum gemietet, den teilt er sich mit seinen beiden | |
Mitarbeiterinnen. Unterm Fenster präsentiert er auf dem Fußboden das, was | |
er nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz exportiert. | |
Kleinpflaster, gesägt und ungesägt, aus hellgrauem Granit, Mittelkorn, in | |
den Maßen 8 mal 11 Zentimeter. Mosaikpflaster, wie es in Berlin lange Zeit | |
beim 1. Mai als Wurfgeschoss diente, in den Maßen 4 mal 6 Zentimeter. Oder | |
ganze Granitblöcke, die unter anderem beim Treppenbau im Außenbereich zum | |
Einsatz kommen. | |
„Noch läuft das Geschäft“, sagt Żyliński und legt den Kopf in den Nacke… | |
„doch die Preise steigen.“ Der Krieg. Die Energiekosten. Die Lohnkosten. | |
Und dann ist da noch die Konkurrenz aus China. Viele Städte verwenden den | |
weitaus günstigeren chinesischen Granit, auch wenn der, [5][wie jüngst aus | |
Stettin bekannt wurde], schon nach einem Jahr zu bröckeln beginnt. „Unser | |
Vorteil ist, dass wir unsere Kunden in wenigen Tagen beliefern können“, | |
spricht sich Maciej Żyliński Mut zu. „Der Granit aus China muss verschifft | |
werden und ist mehrere Wochen unterwegs.“ | |
Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts begann der Granit seinen Siegeszug | |
in Berlin. In der Weinstube von Lutter & Wegner verkehrte auch der | |
preußische Adel, und so verwundert es nicht, dass auch Preußens König | |
Friedrich-Wilhelm III. bald auf Granit stand. Schon drei Jahre nach der | |
Pflasterung am Gendarmenmarkt erließ er, der eigentlich als Zauderer galt, | |
eine wegweisende Kabinettsorder. Sie verpflichtete die Hausbesitzer, die | |
Gehwege mit „großem Plattenpflaster“ zu versehen. Die Mittel dafür stellte | |
der Fiskus aus der bereits 1810 zum Zwecke der Straßenreinigung erlassenen | |
Hundesteuer zur Verfügung. So trugen die Herrchen der Verursacher von | |
Tretminen ganz unfreiwillig zur Verbesserung der Trittsicherheit bei. | |
Mit dem Siegeszug des Granits in Berlin begann der industrielle Abbau in | |
den Steinbrüchen von Striegau. Das graue Gold wurde auf dem Wasserweg | |
verschifft. Über die Weistritz, heute Bystrzyca, gingen die Steine auf die | |
Oder und dann mit Lastkähnen über den Friedrich-Wilhelm-Kanal zur Spree und | |
weiter mit ihr nach Berlin. | |
## Kaum Nachwuchs in den Steinbrüchen | |
„Wollen Sie mit in den Steinbruch?“, fragt Maciej Żyliński und zieht seine | |
Jacke über. Auf dem Weg von Świdnica nach Strzegom öffnen sich immer wieder | |
Blicke auf abgeflachte, hellgraue Bergkuppen. Wären da nicht die Kräne, | |
schrieb vor einem Jahr schon die Tageszeitung [6][Gazeta Wrocławska], würde | |
man meinen, man sei im antiken Ägypten. | |
Keine umgegrabene Landschaft wie im Braunkohletagebau in der Lausitz zeigt | |
hier ihre Wunden, eher erinnert das Landschaftsbild an ein Schlachtfeld, | |
auf dem zwischen den Kratern noch Kühe weiden oder Firmenschilder stehen, | |
denen allen eines gemeinsam ist – das Wort Granit. Rund um die Altstadt von | |
Strzegom, deren Straßen selbstredend mit heimischem Granit gepflastert | |
sind, haben sich hunderte Firmen angesiedelt, die mit dem Naturstein | |
handeln. Die Steine, hellgrau, graugelb oder gelb, die in Berlin rechts und | |
links der Schweinebäuche auch den Gehweg pflastern, beziehen sie aus etwa | |
30 aktiven Steinbrüchen. | |
Wie sehr diese Steinbrüche in die Tiefe reichen, sieht man erst, wenn man | |
über einen staubigen Weg hochfährt zur Firma Granitex, von der Maciej | |
Żyliński seinen hellgrauen Granit bezieht. Der Blick hinunter in den | |
ausgehöhlten Berg ist atemberaubend und beängstigend zugleich. | |
„Eine harte Arbeit ist das“, sagt Krystian Suchostawski und lächelt. Der | |
Leiter des Steinbruchs ist hochgewachsen, trägt Undercut und hat sich | |
jugendlichen Humor bewahrt. Eher humorlos wirken die drei seiner 20 | |
Mitarbeiter, die an diesem Montag damit beschäftigt sind, Granitblöcke auf | |
Pflastergröße zu schneiden. Die Arbeitsschritte dabei: Die gesprengten | |
Blöcke werden von Schaufelbaggern hoch zur Arbeitshütte gefahren. Dann | |
werden die Blöcke angebohrt und mit Keilen gespalten. Auf dem Laufband | |
werden die Quader ein weiteres Mal gespalten, bis sie schließlich in einem | |
letzten Arbeitsschritt auf Wunschgröße gebracht werden. | |
Heute sind es die Pflastersteine 8 mal 11 Zentimeter, die ein Arbeiter | |
sortiert. Kleinpflaster. Der Klassiker im Sortiment. Die guten Steine | |
fliegen in einen weißen Sack, der später auf Paletten von Zwischenhändlern | |
wie Żyliński abtransportiert wird. Die missratenen gehen in den Schotter. | |
„Es ist schwer, Arbeiter zu finden, die in der Sommerhitze und in kalten | |
Wintern im Steinbruch malochen wollen“, sagt Maciej Żyliński und schüttelt | |
den Kopf. „Vielleicht geht ja der Granitabbau in Niederschlesien auch daran | |
zugrunde, dass sich keine Arbeitskräfte mehr finden.“ | |
Weil Maciej Żyliński weiß, dass ich mich für die Geschichte des Berliner | |
Pflasters und auch die des Granitabbaus in Strzegom interessiere, hat er | |
bei Ilona Rathaj angerufen. Rathajs Vater hat seinen Betrieb vor 17 Jahren | |
von seinem Vorgänger gekauft. Der wiederum hatte seinerzeit zugeschlagen, | |
als die staatlichen Steinbrüche nach dem Ende des Kommunismus in Polen | |
privatisiert worden waren. | |
Die Besitzer kamen und gingen, doch der Name blieb: Barcz. Der Steinbruch | |
„Barcz 1“, den Ilona Rathaj leitet, befindet sich an genau der Stelle, an | |
der Friedrich Samuel Bartsch im 19. Jahrhundert damit begonnen hatte, | |
Granit am damaligen Galgenberg in Striegau abzubauen. Wir befinden uns also | |
nicht nur auf vulkanischem Boden, denn der Granit ist nichts anderes als | |
erkaltete Magma. Wir sind auch auf historischem Grund. | |
## Im Steinbruch von Friedrich Bartsch | |
Die älteste Grube im Steinbruch „Barcz 1“ ist 80 Meter tief, auf der Sohle | |
steht schon das Grundwasser. Weil der Abbau später in die Breite ging, gibt | |
es nur einen schmalen, sandigen Zufahrtsweg zum Büro von Ilona Rathaj. Die | |
Lkws vor uns wirbeln mächtig Staub auf. Vom Weg abzukommen, wäre tödlich. | |
Steil geht es hinab in die Tiefe. Der Abgrund ist meistens nicht gesichert. | |
Die Schilder mit der Aufschrift „Uwaga!“, „Achtung!“, geben im Zweifel … | |
keinen Halt. | |
Im Büro empfängt Ilona Rathaj mit einer Mitarbeiterin. Die hat ihr Handy | |
auf dem Schreibtisch liegen, das Telefon ist auf laut gestellt, auf dem | |
Display steht „Tato“, „Papa“. Der nämlich hat einiges zu erzählen üb… | |
Geschichte von „Barcz 1“ und die des Granitabbaus in Niederschlesien. | |
Den nächsten Aufschwung erlebte Striegau, als der preußische König ging und | |
an seiner statt der deutsche Kaiser kam. Der gewonnene Krieg gegen | |
Frankreich spülte nach 1871 Geld in die Kassen des Deutschen Reichs, und | |
davon profitierte auch Striegau. Immer mehr Betriebe wurden gegründet, so | |
auch die „Aktiengesellschaft Wilhelm Kramer & Co., Schlesische | |
Granitwerke“. Statt über die Oder und die Spree wurden die Pflastersteine | |
nun mit der Eisenbahn nach Berlin gebracht. | |
Auf den Berliner Gehwegen hatten die großen Steine aus Schlesien inzwischen | |
Zuwachs bekommen. Parallel zu den großen schweren Granitplatten wurde seit | |
der Gründung des Kaiserreichs Mosaikpflaster verlegt. Die kleinen, | |
handlichen Steine waren aus Kalk und kamen aus dem anhaltinischen Bernburg. | |
Damit war der Gehweg auf der ganzen Breite unter Pflaster, auch wenn damals | |
noch keiner dazu gesagt hätte, unter dem Pflaster liege der Strand. | |
Stattdessen lagen unter dem Mosaikpflaster Versorgungsleitungen. Unter dem | |
„Oberstreifen“, der von den Schweinebäuchen zur Hauswand reichte, waren | |
Wasserleitungen verlegt worden, unter dem „Unterstreifen“ zur Straße hin | |
Gasleistungen. Muss eine Leitung repariert worden, kann das Mosaikpflaster | |
bis heute entfernt und von Steinsetzern wieder mit einem Gummihammer in den | |
Sand geklopft werden. Unter den „Gehbahnen“ aus den großen Platten aus | |
Striegau verliefen keine Leitungen. | |
Für die Landschaftsarchitektin Christina Kautz atmet das Berliner Pflaster | |
die „Schönheit des Alltäglichen“. Das Mosaikpflaster, gesetzt auf Sand und | |
ohne Mörtel, lässt nicht nur das Regenwasser versickern. Es ist auch sehr | |
flexibel. Das ist auch der Grund dafür, dass es bis heute nicht durch | |
kostengünstigere Betonverbundsteine ersetzt wird. | |
Allein im Bezirk Mitte gibt es nach Auskunft des Bezirksamts eine | |
Mosaiksteinfläche von 1,2 Millionen Quadratmetern. Für Christina Kautz ist | |
das Mosaiksteinpflaster Berliner Kulturgut. | |
Aber auch mit der jüngeren Geschichte des heißen Pflasters in Berlin kennt | |
sich die Landschaftsarchitektin aus. Mit zunehmender Motorisierung des | |
Verkehrs wurden seit den 1930er Jahren die Hofeinfahrten mit Kleinpflaster | |
aus Granit gepflastert. Mit dem Klassiker also. Die Mosaiksteine aus Kalk | |
konnten die schweren Lasten der Automobile nicht tragen. Auch heute erkennt | |
man, wie schnell das Pflaster nachgeben und aufreißen kann, wenn ein Auto | |
auf dem Gehweg parkt. | |
Nach dem Ende des Kalksteinabbaus in Bernburg wurde das Mosaikpflaster seit | |
dem Zweiten Weltkrieg immer häufiger durch kleine Granitsteine ersetzt. | |
„Über die Herkünfte wissen wir aber sehr wenig“, sagt Christina Kautz. Au… | |
die Bezirksämter können dazu nichts sagen. Dass Granit aus dem nun | |
polnischen Strzegom nach 1945 auch nach Westberlin geliefert wurde, zeigt | |
aber das Beispiel der Neuen Nationalgalerie in Tiergarten. Die 14.000 | |
Granitplatten stammen aus Niederschlesien. | |
Inzwischen hat Tato aufgelegt. „Wir sind hier alle lokale Patrioten und | |
wollen, dass die Geschichte nicht verloren geht“, sagt Ilona Rathaj. Sie | |
meint die gute Geschichte. Die schlechte, wie sie es nennt, sei längst | |
vergangen. Auf Deutsch sagt sie dann: „Wir stellen fest, dass die Menschen | |
ohne Grenzen besser zueinander finden. Ohne diese Grenzen schließen wir | |
Freundschaften, ganz egal, welche Sprache wir sprechen.“ | |
## Zwangsarbeit im Steinbruch | |
Wie leicht diese Worte doch klingen. Und wie schwer, steht man vor einer | |
der Vitrinen im [7][Museum von Rogożnica]. Es zeigt eine Häftlingsuniform | |
und primitive Schaufeln. Auf dem Boden der Vitrine liegen Steine. 8 mal 11 | |
Zentimeter, hellgrau, Granit. Kleinpflaster. Der Klassiker. | |
[8][Schon 1941 haben die Nazis in Rogożnica, damals Groß Rosen, ein Lager | |
errichtet, zunächst als Außenlager des KZ Sachsenhausen, später als | |
selbstständiges KZ mit eigener Verwaltung]. Die meisten Häftlinge, Polen | |
vor allem und Juden, mussten im nahe gelegenen Steinbruch schuften. | |
Auftraggeber war die SS-eigene Deutsche Erd- und Steinwerke GmbH DEST. | |
40.000 Menschen ließen ihr Leben. | |
Vernichtung durch Arbeit, auch dieses Kapitel gehört zur Geschichte der | |
niederschlesischen Granitregion, und auch zu ihrer Verbindung nach Berlin. | |
Schon bevor in Groß Rosen von Häftlingen Granit abgebaut wurde, war die | |
Nachfrage nach dem Ersten Weltkrieg wieder gestiegen. Auch für | |
Monumentalbauten wie dem Berliner Olympiastadion wurde Granit aus Striegau | |
verwendet. | |
Ist da, zweihundert Jahre nach Beginn des Abbaus, nicht irgendwann Schicht | |
im Schacht? Ilona Rathaj lacht und weiß zu beruhigen: „Das Gutachten eines | |
Geologen aus Breslau hat ergeben, dass wir hier noch weitere 300 Jahre | |
abbauen können.“ | |
Zum Abschied hat Ilona Rathaj noch einen Tipp. „Besuchen Sie die Gruft der | |
Familie Bartsch auf dem städtischen Friedhof in Strzegom“, rät sie. Gleich | |
am Flüsschen Dolna liegt der Friedhof, die Grablege ist schon von Weitem zu | |
sehen. Eine kleine Allee führt auf sie zu. Mächtig thront die Gruft mit | |
ihren neogotischen Bögen und der Aufschrift „Friedrich Bartsch“ an ihrem | |
Ende. | |
Auf ihrer Facebook-Seite nimmt die Stadt das Grab zum Anlass, etwas über | |
den berühmten Sohn zu erzählen. Es ist keine geradlinige Geschichte: | |
Bartsch hatte seine Karriere als Unternehmer zunächst mit einer Lederfabrik | |
begonnen. Doch dann kam der Zufall ins Spiel. „Als er auf dem Höhenzug | |
spazieren ging“, heißt es auf der Seite, „entdeckte er ein Stück Granit u… | |
wusste sofort, dass dieser Fund der Beginn eines großen Geschäfts sein | |
könnte.“ | |
Und dann steht da das Datum. 1826. In jenem Jahr kaufte Bartsch das Gelände | |
von der Stadt und begann mit dem Abbau des grauen Goldes. Das historische | |
Pflaster für Lutter & Wegner am Gendarmenmarkt 1825 kann er also nicht | |
geliefert haben. Woher die Granitplatten kamen, mit denen die Geschichte | |
des Berliner Pflasters begann, bleibt im Dunkeln. | |
Auch geologische Untersuchungen können nicht mehr angestellt werden. Wer | |
heute aus dem Restaurant am Gendarmenmarkt schwankt, betritt also kein | |
historisches Pflaster mehr, sondern stattdessen kostengünstigere | |
Dutzendware. | |
30 Apr 2025 | |
## LINKS | |
[1] https://l-w-berlin.de/ | |
[2] https://polska-org.pl/560844,Strzegom,Kopalnia_granitu_Barcz_I_Kamieniolom_… | |
[3] https://granitpflasternaturstein.de/ | |
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Strzegom | |
[5] https://wszczecinie.pl/chinska-kostka-zastapila-przedwojenny-bruk-i-juz-sie… | |
[6] https://gazetawroclawska.pl/jak-w-starozytnym-egipcie-bylismy-w-kopalni-pod… | |
[7] https://de.gross-rosen.eu/ | |
[8] https://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Gro%C3%9F-Rosen | |
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Uwe Rada | |
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